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Freitag, 14. Juli 2006
*Grummel*
trimmi, 07:49h
Wir fahren nicht, Faehre faellt aus. *grummel, maul*
Wollte doch so gerne an den Strand und meine Fuesse ins chinesiche Meer stecken...naja, ist wahrscheinlich auch fuer meine Fuesse gesuender, wenn ich es net tue (von wegen Chemie im Wasser)...
Och menno...
Wollte doch so gerne an den Strand und meine Fuesse ins chinesiche Meer stecken...naja, ist wahrscheinlich auch fuer meine Fuesse gesuender, wenn ich es net tue (von wegen Chemie im Wasser)...
Och menno...
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Noch so'n Taifun...
trimmi, 05:57h
Hallo, da bin ich wieder. Nachdem der Muskelkater mehr oder weniger ueberwunden ist (nach 4 Tagen, ich muss echt wieder Sport machen, hmpf) und einer relaxten Woche (Wir hatten am Dienstag Kathrins Abschiedsessen) steht dieses Wochenende mein vorletzter Trip in China bevor. Theoretisch jedenfalls...
Wir wollen nach Putuoshan fahren, einer heiligen Insel diesmal, und die kann man logischerweise nur per Schiff oder Flugzeug erreichen. Faehrtickets, Hotel und Ruckfluege sind gebucht und bezahlt, nuuuuuur, funkt uns der Taifun Bilis dazwischen. Der trifft zwar in Taiwan und Suedostchina auf Land, aber die Auslauefer koennen auch hier recht heftig sein.
Jedenfalls langer Rede, kurzer Sinn, wir kriegen erst heute um 15 Uhr Bescheid gesagt, ob die Nachtfaehre faehrt....Echt super :o( Eine Kollegin meinte auch, dass es sein kann, dass man mehrere Tage auf der Insel festsitzen kann, wenn der Sturm laenger anhaelt...wobei ich hoffe, dass sie da typisch chinesisch uebertrieben hat.
Aber wenn die Fahere geht, wollen wir auf jeden Fall fahren. Falls ich mich dann am Montag nicht melde, hocke ich auf Putuoshan und gucke dem Regen beim Regnen zu...
Ich notiere heute Nachmittag dann kurz, ob wir fahren.
Wir wollen nach Putuoshan fahren, einer heiligen Insel diesmal, und die kann man logischerweise nur per Schiff oder Flugzeug erreichen. Faehrtickets, Hotel und Ruckfluege sind gebucht und bezahlt, nuuuuuur, funkt uns der Taifun Bilis dazwischen. Der trifft zwar in Taiwan und Suedostchina auf Land, aber die Auslauefer koennen auch hier recht heftig sein.
Jedenfalls langer Rede, kurzer Sinn, wir kriegen erst heute um 15 Uhr Bescheid gesagt, ob die Nachtfaehre faehrt....Echt super :o( Eine Kollegin meinte auch, dass es sein kann, dass man mehrere Tage auf der Insel festsitzen kann, wenn der Sturm laenger anhaelt...wobei ich hoffe, dass sie da typisch chinesisch uebertrieben hat.
Aber wenn die Fahere geht, wollen wir auf jeden Fall fahren. Falls ich mich dann am Montag nicht melde, hocke ich auf Putuoshan und gucke dem Regen beim Regnen zu...
Ich notiere heute Nachmittag dann kurz, ob wir fahren.
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Dumdidum...
trimmi, 05:54h
...ist wieder ein langer Bericht, aber ich kann ihn beileibe nicht abkuerzen...:)
Fotos kommen spaeter. Viel Spass beim Lesen!
Fotos kommen spaeter. Viel Spass beim Lesen!
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Der Muskelkater hat sich gelohnt fuer den Huangshan
trimmi, 05:52h
Oh man, ich habe den Muskelkater meines Lebens. Kann mich kaum bewegen geschweige denn Treppensteigen. Da fragt man sich dann zwangslaeufig, wieso man so eine Tour macht und nicht wie die anderen Touris einfach die Seilbahn nimmt oder einfach eine Pauschalreise zum Strand bucht. Ich muss sagen, ich weiss es nicht. Ich nehme an, es liegt daran, dass man dann das Erreichte mehr geniesse kann, auch wenn es mit einem 1-woechigen Muskelkater verbunden ist. Jedenfalls werde ich heute meinen Kollegen weiter die Ohren zuheulen und belustige Blicke ernten, wenn ich im John-Wayne-Stil herumlaufen.
AmFreitag Abend sind Kim und ich direkt nach der Arbeit mit 431 Sachen im Maglev zum Flughafen geduest (endlich bin auch mal Maglev gefahren) und dann ohne Verspaetung innerhalb 50 Minuten in Tunxi gelandet.
Der Flughafen von Tunxi ist total klein und suess, liegt mitten in der Pampa und es landen und starten gerade 6 Flieger am Tag. Vor dem Gebaeude standen 10 Taxis, ein paar Busse und ein paar lokale Leute. Wir hoerten nur die Grillen zirpen und die Unterhaltungen der Leute, die Muecken umschwirrten uns hungrig und das einzige Licht kam vom Flughafen selber. Dieses sehr Laendliche beunruhigte uns ein bisschen, muss ich ehrlich gestehen und wir fragten uns ernsthaft, in welcher gottverlassenen Gegend wir gelandet waren. Wir schnappten uns dann schnell ein Taxi, das bei 5 Yuen anfing und in 20 Jiao Schritten zaehlte (in Shanghai faengt es bei 11 an und zaehlt in 1,20 Yuen Schritten hoch…) und der Taxifahrer handelte einen Gesamtpreis von 15 Yuen mit uns aus und war darueber total gluecklich.
Wir waren echt auf dem Land gelandet, obwohl Tunxi eine Einwohnerzahl von 1,5 Millionen hat.
Nach ca. 15 min erreichten wir sicher das Hostel und wir gingen dann auch recht frueh ins Bett, weil wir am naechsten Tag den Berg hochsteigen wollten.
Ganz kurz zum Huangshan: Uebersetzt heisst das „Gelber Berg“ und er ist einer der heiligen Berge Chinas. Der 1800er liegt in der Anhui-Provinz (sued-westlich von Shanghai) und ist wegen seiner Natur, den bizarren Felsformationen, dem Wolkenmeer und dem Sonnenaufgang in ganz China beruehmt. Er zaehlt mit der Grossen Mauer, Guilin und der Verbotenen Stadt zu den meistbesuchtesten Orten hier...ich habe auch schon von Kollegen gehoert, dass es dort oben auf dem Berg manchmal recht eng werden koennte. So ganz vorstellen konnte ich mir das nicht, da der Huangshan immer noch ein 1800-Meter-Berg ist und es mit einiger Anstrengung verbunden ist, auf den Gipfel zu kommen, was viele abschrecken sollte. Leider habe ich mich geirrt.
Morgens nach einem chinesischen Fruehstueck bestehend aus Buns, Dumplings und Obst sind wir mit einem Shuttlebus 1 ½ Stunden an den Fuss den Berges gefahren worden. Von da aus mussten wir in einen weiteren Bus umsteigen, der uns ueber eine enge und kurvige Strasse an den Eingang der „Scenery Area“ gebracht hat. Wir holten unsere Eintrittstickets und dann gings es los.
Man konnte entwerde eine Gondelbahn benutzen oder den Berg ueber Treppen erklimmen. Wir haben uns natuerlich fuer die Treppen entschieden. Aber nach einer Stunde ununterbrochener Stufen, die steil den Hang hinauffuehrten, bereuten wir unsere Wahl doch ein bisschen. Wir hatten echt nur eine kleinen Rucksack mit ein paar Klamotten zum Wechseln mit, aber die Dinger wurden dann nach einiger Zeit doch ziemlich schwer.
Aber was beschwere ich mich? Wirklich schwer hatten es die Lastentraeger, die alles, was die Touris in den Gipfelhotels benoetigen auf ihrem Ruecken hochschleppen. Ueber der Schulter liegt ein Bambusstab, an den an beiden Enden Pakete oder Eimer haengen. Es werden Ziegel, Nudeln, Bettwaesche, Blumen, Colaflaschen und was weiss ich noch alles den Berg hochgetragen. Alle paar Meter je nach Steilheit des Weges machen die Traeger Pause, stuetzen die Last auf ihren Wanderstab und schnappen nach Luft.
Besonders scheusslich war der Fleischtraeger, der bei 25 Grad 3 Stunden oder laenger das Fleisch den Berg hochgeschleppt hat. Sagen wir mal so, dass Fleisch hatte schon einen starken Eigengeruch, der einem in die Nase wehte, wenn man in die Naehe dieses Traegers kam. Brrrr, da wird man ja glatt zum Vegetarier, jedenfalls auf dem Huangshan.
Ein anderer Wanderer erzaehlte uns dann spaeter, dass die Traeger 15 Yuen fuer eine Tour bekommen...ein Teil wird wohl auch mit der Seilbahn hochgefahren, aber es ist wahrscheinlich guenstiger die Traeger anzuheuern.
Manche von den Touris lassen sich den Weg auch hochtragen. Ein Bambusstuhl ist an 2 Stangen befestigt, der jeweils vorne und hinten von einem Traeger auf den Schultern getragen wird. Naja, wer es mag...mir persoenlich waere die Sache zu unsicher.
Auf dem Weg nach oben begegeneten wir oefter einer Gruppe aus Malaysia, die mal uns ueberholten oder wir die, der Fleischtraeger war unser staendiger Begleiter (war immer ein Ansporn schneller als er zu laufen) und von oben kamen die Seilbahntouris heruntergehuepft und warfen uns neugierige Blicke zu.
Westler waren auf dem Huangshan nicht so ueblich, und anscheinend auch nicht welche, die die Treppen hochschnauften. Viel Blick fuer die Schoehnheit des Berges hatten wir da nicht gehabt, abgesehen davon sind wir hauptsaechlich durch Wald gegangen und konnten nur kurze Blicke auf den Berg erhaschen.
Am meisten haben mich die Schmetterlinge dort begeistert, von denen wir mehrere Arten in verschieden Farben und Formen gesehen haben. Und abgesehen von den schnatternden Touris war es auch relativ ruhig da und es gab frische Luft ohne Ende.
Oben angekommen, wo auch der Endpunkt der Seilbahn ist, war es mit der Ruhe vorbei... Tourigruppen mit den obligatorischen roten oder gelben Kappen sammelten sich um ihren ins Megaphon-bruellenden Guide, machten Fotos ohne Ende und kauften sich Essen im Shop neben der Seilbahnstation. Trotz Muedigkeit haben wir uns dann schnell auf den weg Richtung Hotel gemacht, das waren einfach zuviel Menschen auf einmal.
Den Berg muss man sich so vorstellen, dass er nicht aus einem Gipfel besteht, sondern insgesamt 72 hat, von denen die 3 hoechsten der Lotusblumen Gipfel, der Gipfel der himmlichen Hauptstadt und Gipfel des Strahlenden Lichts mit ueber 1800m die hoechsten sind. Man kann diese dann nach und nach Abwandern, in Schluchten gucken und dem Wolkenmeer zuschauen.
Das Hotel lag am noerdlichen Wolkenmeehr (Beihai) und somit recht nah zum oestlichen Aufgang, den wir bestiegen hatten. Dort oben gibt es mehrere Hotels (bestimmt 8 Stueck), die uebers Wochenende alle gut belegt sind, da alle Sonntagmorgen den Sonnenaufgang gucken moechten.
Nach einer Stunde im Zimmer herumgammeln, haben wir uns aufgemacht die Beihai Gegend zu erkunden. Wir sind auf den Loewengipfel gestiegen, haben den Affen-der-aufs-Meer-schaut (die Felsen sehen lustigerweise wirklich wie ein Affe aus) besucht und das Wolkenmeer betrachtet.
Der Tag war recht diesig und unter uns verschwanden in den Wolken die Seitengipfel des Huangshan, die wie Inseln im Wasser aussahen, und es wirkte so, als wuerde ein weisses Meer gegen den Berghang prallen. Auf den Felsen wuchsen Pinien in bizarren Formen und ueber verwunschen wirkende Wege und Treppen konnten man von einem Aussichtspunkt zum naechsten kommen. Super schoen.
Als es dann langsam dunkel wurde, fing Donnergrollen an und wir kehrten schnell ins Hotel zurueck, wo wir uns ein vegetarisches (!) Abendessen goennten. Man mag es nicht glauben, aber wir lagen dann um 20Uhr in unseren Betten und sind nach dem anstregenden Aufstieg ziemlich schnell weggeratzt (Trotz des Deutschlandsspiels...ich weiss, haette Schweini beim Toreschiessen gerne zugeguckt).
Die Sonne ging am naechsten Morgen um 5.13 Uhr auf (Waaaaaeh!). Um halb 5 haben wir uns aus den Betten gequaelt, warm eingepackt, weil es noch recht frisch war und sind dann mit unseren Taschenlampen Richting Loewengipfel gegangen.
War das ein Spektakel! Ueberall standen Menschen auf den Aussichtspunkten und den Gipfeln, draengten sich na an den Abgrund, um eine moeglichst guten Blick zu haben und hielten Kameras und Fotohandys bereit. Und die waren alle so laut. Argh. Wie kann man nur so einen Krach um halb 5 morgens machen?
Aber das Aufstehen und Pruegeln um eine guten Sichtplatz hat sich gelohnt.
Nachdem es die ganze Nacht geregnet hatte, war der Morgen ganz klar. Wir blickten direkt nach Osten, wo dann um 5.13 Uhr der Sonnenball glutrot am Horizont auftauchte und die Sonnenstrahlen brachen sich an den schroffen Felsgipfeln. Alle Leute um uns herum klatschen und jubelten, schon alleine sich dieses Theater anzuschauen, war das Aufstehen wert.:)))
Nach 20 Minuten ist der Grossteil wieder in den Hotels verschwunden und wir haben die Gelegenheit genutzt, zum Loewengipfel zu gehen und von dort aus den Morgen in Ruhe zu geniessen (es war auch ruhig, weil wahrscheinlich alle beim Fruehstueck waren und so keinen Krach machen konnten).
Irgendwann gegen 7 sind wir ins Hotel zurueckgekehrt und haben uns ein Fruehstueck bestehend aus Reismatsche (besteht aus Reis und Wasser, schmeckt ganz ok mit Zucker), Buns und anderer komischer Sachen reingezogen.
Nach etwas einer Stunde herumgammeln packten wir den Rucksack und auf gings zur Westseite des Berges, von wo wir 16km Treppen treppabwaerts wandern und dort eine Bus nach Tunxi nehmen wollten.
Auf dem Weg zu Westseite haben wir die grosse Schlucht besucht, den Lotusblumengipfel (1840m) und den Gipfel des Strahlenden Lichts bestiegen und den Fliegenden Stein besucht.
Das geniale dort oben ist, dass dort kaum etwas abgesperrt ist und man kann sehr nah an die Abgruende und runter gucken. An den Absperrungen haengen an bestimmten Stellen Schloesser mit eingravierten, verschlungenen Herzchen drauf. Es gibt die Legende, wenn ein Paar auf den Huangshan steigt und solch ein Schloss dort an eine Kette anbringt und den Schluessel in die Schlucht wirft, dann bleibt ihre Liebe ewig erhalten. Brrrr, ganz schoen kitschig, aber es gehoert irgendwie zum Huangshan dazu.
Theoretisch ist es super schoen dort oben herumzuwandern, durch den Wald zu spazieren und die ganzen Seitengipfel und Aussichtspunkte zu erkunden, aaaaaaaber es sind wie eben erwaehnt zu viele Menschen unterwegs.
Am Sonntag schienen es noch mehr geworden zu sein und alle bruellten und schnatterenden laut durcheinander. Das vermiesste uns manchmal den Genuss der ruhigen Bergwelt.
Am Mittag erreichten wir dann die Westseite und machten uns dann an den Abstieg. Inzwischen waren wieder Wolken aufgezogen, die Felsen und Baeume in Dunst einhuellten. Wunderschoen zum Anschauen und durch die Wolkenbewegungen ergaben sich immer wieder neue Bilder. Ich weiss nicht, wieviele Fotos wir von Wolken und Felsen gemacht haben, jedenfalls Unmengen. :)
Der Abstieg war echt hart, am Anfang ging das noch locker den Berg herunter, aber nach einer Zeit zitterten die Beine vor Anstrengung und die Knie tun weh (oh man, ich werde alt und merke die kleinen Zipperlein). Man muss die ganze Zeit voll konzentriert auf die Stufen achten und die Muskeln anspannen, da ein Fehltritt fatal waere (wegen der fehlenden Absperrungen). Die Gondeltouris huepfen munter an einem den Berg herunter und man faengt an, diese Weicheicher zu hassen, weil sie sich auch noch ueber einen lustig machen. Die sind bestimmt nicht um halb 5 aufgestanden und haben schon eine Megatour treppauf und treppab hinter sich.
Aber es sind auch viele nette Leute unterwegs und wir hatten einige interessante Unterhaltungen. Und viele waren auch auf uns total neugierg, riefen uns „Hello“ zu oder fragten, wo wir herkaemen oder ob wir muede waeren.
Die letzten 2 km die Treppen herunter waren die haertesten und wir waren einfach nur noch froh unten anzukommen und nie wieder eine Treppenstufe zu sehen.
Puenktlich, als wir im Bus nach Tunxi sassen, fing es an zu schuetten an und als wir in der Stadt ankamen, hoerte es wieder auf.
Das Wettertiming war an diesem Wochenende echt gut gewesen.
In einem kleinem Restaurant staerkten wir uns mit einer Nudelsuppe und dann fuhren wir auch schon zum Flughafen, um dann um 21.30 Uhr den Flug nach Shanghai zu nehmen.
Der Huangshan ist super schoen und der Ausflug dorthin hat sich echt gelohnt, weil die Landschaft dort wunderschoen ist und man eine Menge Natur und frische Luft mitbekommt. Allerdings hatte das ganze auch etwas von Disneyland-Atmosphaere. Nicht nur wegen der ganzen laermenden Touristen und der Hotels dort, es ist alles perfekt durchorgansiert, ueberall stehen Muelleimer und Muellsammler leeren den ganzen Tag die Eimer, die Hinweisschilder sind auf englisch und chinesisch, die Wege sind gut ausgebaut und man kann sich immer mit Trinken und Essen zu Disneyland-Preisen versorgen. Ich wuerde mich nicht wundern, wenn in 20 Jahren Rolltreppen den Huangshan hochgebaut werden...
AmFreitag Abend sind Kim und ich direkt nach der Arbeit mit 431 Sachen im Maglev zum Flughafen geduest (endlich bin auch mal Maglev gefahren) und dann ohne Verspaetung innerhalb 50 Minuten in Tunxi gelandet.
Der Flughafen von Tunxi ist total klein und suess, liegt mitten in der Pampa und es landen und starten gerade 6 Flieger am Tag. Vor dem Gebaeude standen 10 Taxis, ein paar Busse und ein paar lokale Leute. Wir hoerten nur die Grillen zirpen und die Unterhaltungen der Leute, die Muecken umschwirrten uns hungrig und das einzige Licht kam vom Flughafen selber. Dieses sehr Laendliche beunruhigte uns ein bisschen, muss ich ehrlich gestehen und wir fragten uns ernsthaft, in welcher gottverlassenen Gegend wir gelandet waren. Wir schnappten uns dann schnell ein Taxi, das bei 5 Yuen anfing und in 20 Jiao Schritten zaehlte (in Shanghai faengt es bei 11 an und zaehlt in 1,20 Yuen Schritten hoch…) und der Taxifahrer handelte einen Gesamtpreis von 15 Yuen mit uns aus und war darueber total gluecklich.
Wir waren echt auf dem Land gelandet, obwohl Tunxi eine Einwohnerzahl von 1,5 Millionen hat.
Nach ca. 15 min erreichten wir sicher das Hostel und wir gingen dann auch recht frueh ins Bett, weil wir am naechsten Tag den Berg hochsteigen wollten.
Ganz kurz zum Huangshan: Uebersetzt heisst das „Gelber Berg“ und er ist einer der heiligen Berge Chinas. Der 1800er liegt in der Anhui-Provinz (sued-westlich von Shanghai) und ist wegen seiner Natur, den bizarren Felsformationen, dem Wolkenmeer und dem Sonnenaufgang in ganz China beruehmt. Er zaehlt mit der Grossen Mauer, Guilin und der Verbotenen Stadt zu den meistbesuchtesten Orten hier...ich habe auch schon von Kollegen gehoert, dass es dort oben auf dem Berg manchmal recht eng werden koennte. So ganz vorstellen konnte ich mir das nicht, da der Huangshan immer noch ein 1800-Meter-Berg ist und es mit einiger Anstrengung verbunden ist, auf den Gipfel zu kommen, was viele abschrecken sollte. Leider habe ich mich geirrt.
Morgens nach einem chinesischen Fruehstueck bestehend aus Buns, Dumplings und Obst sind wir mit einem Shuttlebus 1 ½ Stunden an den Fuss den Berges gefahren worden. Von da aus mussten wir in einen weiteren Bus umsteigen, der uns ueber eine enge und kurvige Strasse an den Eingang der „Scenery Area“ gebracht hat. Wir holten unsere Eintrittstickets und dann gings es los.
Man konnte entwerde eine Gondelbahn benutzen oder den Berg ueber Treppen erklimmen. Wir haben uns natuerlich fuer die Treppen entschieden. Aber nach einer Stunde ununterbrochener Stufen, die steil den Hang hinauffuehrten, bereuten wir unsere Wahl doch ein bisschen. Wir hatten echt nur eine kleinen Rucksack mit ein paar Klamotten zum Wechseln mit, aber die Dinger wurden dann nach einiger Zeit doch ziemlich schwer.
Aber was beschwere ich mich? Wirklich schwer hatten es die Lastentraeger, die alles, was die Touris in den Gipfelhotels benoetigen auf ihrem Ruecken hochschleppen. Ueber der Schulter liegt ein Bambusstab, an den an beiden Enden Pakete oder Eimer haengen. Es werden Ziegel, Nudeln, Bettwaesche, Blumen, Colaflaschen und was weiss ich noch alles den Berg hochgetragen. Alle paar Meter je nach Steilheit des Weges machen die Traeger Pause, stuetzen die Last auf ihren Wanderstab und schnappen nach Luft.
Besonders scheusslich war der Fleischtraeger, der bei 25 Grad 3 Stunden oder laenger das Fleisch den Berg hochgeschleppt hat. Sagen wir mal so, dass Fleisch hatte schon einen starken Eigengeruch, der einem in die Nase wehte, wenn man in die Naehe dieses Traegers kam. Brrrr, da wird man ja glatt zum Vegetarier, jedenfalls auf dem Huangshan.
Ein anderer Wanderer erzaehlte uns dann spaeter, dass die Traeger 15 Yuen fuer eine Tour bekommen...ein Teil wird wohl auch mit der Seilbahn hochgefahren, aber es ist wahrscheinlich guenstiger die Traeger anzuheuern.
Manche von den Touris lassen sich den Weg auch hochtragen. Ein Bambusstuhl ist an 2 Stangen befestigt, der jeweils vorne und hinten von einem Traeger auf den Schultern getragen wird. Naja, wer es mag...mir persoenlich waere die Sache zu unsicher.
Auf dem Weg nach oben begegeneten wir oefter einer Gruppe aus Malaysia, die mal uns ueberholten oder wir die, der Fleischtraeger war unser staendiger Begleiter (war immer ein Ansporn schneller als er zu laufen) und von oben kamen die Seilbahntouris heruntergehuepft und warfen uns neugierige Blicke zu.
Westler waren auf dem Huangshan nicht so ueblich, und anscheinend auch nicht welche, die die Treppen hochschnauften. Viel Blick fuer die Schoehnheit des Berges hatten wir da nicht gehabt, abgesehen davon sind wir hauptsaechlich durch Wald gegangen und konnten nur kurze Blicke auf den Berg erhaschen.
Am meisten haben mich die Schmetterlinge dort begeistert, von denen wir mehrere Arten in verschieden Farben und Formen gesehen haben. Und abgesehen von den schnatternden Touris war es auch relativ ruhig da und es gab frische Luft ohne Ende.
Oben angekommen, wo auch der Endpunkt der Seilbahn ist, war es mit der Ruhe vorbei... Tourigruppen mit den obligatorischen roten oder gelben Kappen sammelten sich um ihren ins Megaphon-bruellenden Guide, machten Fotos ohne Ende und kauften sich Essen im Shop neben der Seilbahnstation. Trotz Muedigkeit haben wir uns dann schnell auf den weg Richtung Hotel gemacht, das waren einfach zuviel Menschen auf einmal.
Den Berg muss man sich so vorstellen, dass er nicht aus einem Gipfel besteht, sondern insgesamt 72 hat, von denen die 3 hoechsten der Lotusblumen Gipfel, der Gipfel der himmlichen Hauptstadt und Gipfel des Strahlenden Lichts mit ueber 1800m die hoechsten sind. Man kann diese dann nach und nach Abwandern, in Schluchten gucken und dem Wolkenmeer zuschauen.
Das Hotel lag am noerdlichen Wolkenmeehr (Beihai) und somit recht nah zum oestlichen Aufgang, den wir bestiegen hatten. Dort oben gibt es mehrere Hotels (bestimmt 8 Stueck), die uebers Wochenende alle gut belegt sind, da alle Sonntagmorgen den Sonnenaufgang gucken moechten.
Nach einer Stunde im Zimmer herumgammeln, haben wir uns aufgemacht die Beihai Gegend zu erkunden. Wir sind auf den Loewengipfel gestiegen, haben den Affen-der-aufs-Meer-schaut (die Felsen sehen lustigerweise wirklich wie ein Affe aus) besucht und das Wolkenmeer betrachtet.
Der Tag war recht diesig und unter uns verschwanden in den Wolken die Seitengipfel des Huangshan, die wie Inseln im Wasser aussahen, und es wirkte so, als wuerde ein weisses Meer gegen den Berghang prallen. Auf den Felsen wuchsen Pinien in bizarren Formen und ueber verwunschen wirkende Wege und Treppen konnten man von einem Aussichtspunkt zum naechsten kommen. Super schoen.
Als es dann langsam dunkel wurde, fing Donnergrollen an und wir kehrten schnell ins Hotel zurueck, wo wir uns ein vegetarisches (!) Abendessen goennten. Man mag es nicht glauben, aber wir lagen dann um 20Uhr in unseren Betten und sind nach dem anstregenden Aufstieg ziemlich schnell weggeratzt (Trotz des Deutschlandsspiels...ich weiss, haette Schweini beim Toreschiessen gerne zugeguckt).
Die Sonne ging am naechsten Morgen um 5.13 Uhr auf (Waaaaaeh!). Um halb 5 haben wir uns aus den Betten gequaelt, warm eingepackt, weil es noch recht frisch war und sind dann mit unseren Taschenlampen Richting Loewengipfel gegangen.
War das ein Spektakel! Ueberall standen Menschen auf den Aussichtspunkten und den Gipfeln, draengten sich na an den Abgrund, um eine moeglichst guten Blick zu haben und hielten Kameras und Fotohandys bereit. Und die waren alle so laut. Argh. Wie kann man nur so einen Krach um halb 5 morgens machen?
Aber das Aufstehen und Pruegeln um eine guten Sichtplatz hat sich gelohnt.
Nachdem es die ganze Nacht geregnet hatte, war der Morgen ganz klar. Wir blickten direkt nach Osten, wo dann um 5.13 Uhr der Sonnenball glutrot am Horizont auftauchte und die Sonnenstrahlen brachen sich an den schroffen Felsgipfeln. Alle Leute um uns herum klatschen und jubelten, schon alleine sich dieses Theater anzuschauen, war das Aufstehen wert.:)))
Nach 20 Minuten ist der Grossteil wieder in den Hotels verschwunden und wir haben die Gelegenheit genutzt, zum Loewengipfel zu gehen und von dort aus den Morgen in Ruhe zu geniessen (es war auch ruhig, weil wahrscheinlich alle beim Fruehstueck waren und so keinen Krach machen konnten).
Irgendwann gegen 7 sind wir ins Hotel zurueckgekehrt und haben uns ein Fruehstueck bestehend aus Reismatsche (besteht aus Reis und Wasser, schmeckt ganz ok mit Zucker), Buns und anderer komischer Sachen reingezogen.
Nach etwas einer Stunde herumgammeln packten wir den Rucksack und auf gings zur Westseite des Berges, von wo wir 16km Treppen treppabwaerts wandern und dort eine Bus nach Tunxi nehmen wollten.
Auf dem Weg zu Westseite haben wir die grosse Schlucht besucht, den Lotusblumengipfel (1840m) und den Gipfel des Strahlenden Lichts bestiegen und den Fliegenden Stein besucht.
Das geniale dort oben ist, dass dort kaum etwas abgesperrt ist und man kann sehr nah an die Abgruende und runter gucken. An den Absperrungen haengen an bestimmten Stellen Schloesser mit eingravierten, verschlungenen Herzchen drauf. Es gibt die Legende, wenn ein Paar auf den Huangshan steigt und solch ein Schloss dort an eine Kette anbringt und den Schluessel in die Schlucht wirft, dann bleibt ihre Liebe ewig erhalten. Brrrr, ganz schoen kitschig, aber es gehoert irgendwie zum Huangshan dazu.
Theoretisch ist es super schoen dort oben herumzuwandern, durch den Wald zu spazieren und die ganzen Seitengipfel und Aussichtspunkte zu erkunden, aaaaaaaber es sind wie eben erwaehnt zu viele Menschen unterwegs.
Am Sonntag schienen es noch mehr geworden zu sein und alle bruellten und schnatterenden laut durcheinander. Das vermiesste uns manchmal den Genuss der ruhigen Bergwelt.
Am Mittag erreichten wir dann die Westseite und machten uns dann an den Abstieg. Inzwischen waren wieder Wolken aufgezogen, die Felsen und Baeume in Dunst einhuellten. Wunderschoen zum Anschauen und durch die Wolkenbewegungen ergaben sich immer wieder neue Bilder. Ich weiss nicht, wieviele Fotos wir von Wolken und Felsen gemacht haben, jedenfalls Unmengen. :)
Der Abstieg war echt hart, am Anfang ging das noch locker den Berg herunter, aber nach einer Zeit zitterten die Beine vor Anstrengung und die Knie tun weh (oh man, ich werde alt und merke die kleinen Zipperlein). Man muss die ganze Zeit voll konzentriert auf die Stufen achten und die Muskeln anspannen, da ein Fehltritt fatal waere (wegen der fehlenden Absperrungen). Die Gondeltouris huepfen munter an einem den Berg herunter und man faengt an, diese Weicheicher zu hassen, weil sie sich auch noch ueber einen lustig machen. Die sind bestimmt nicht um halb 5 aufgestanden und haben schon eine Megatour treppauf und treppab hinter sich.
Aber es sind auch viele nette Leute unterwegs und wir hatten einige interessante Unterhaltungen. Und viele waren auch auf uns total neugierg, riefen uns „Hello“ zu oder fragten, wo wir herkaemen oder ob wir muede waeren.
Die letzten 2 km die Treppen herunter waren die haertesten und wir waren einfach nur noch froh unten anzukommen und nie wieder eine Treppenstufe zu sehen.
Puenktlich, als wir im Bus nach Tunxi sassen, fing es an zu schuetten an und als wir in der Stadt ankamen, hoerte es wieder auf.
Das Wettertiming war an diesem Wochenende echt gut gewesen.
In einem kleinem Restaurant staerkten wir uns mit einer Nudelsuppe und dann fuhren wir auch schon zum Flughafen, um dann um 21.30 Uhr den Flug nach Shanghai zu nehmen.
Der Huangshan ist super schoen und der Ausflug dorthin hat sich echt gelohnt, weil die Landschaft dort wunderschoen ist und man eine Menge Natur und frische Luft mitbekommt. Allerdings hatte das ganze auch etwas von Disneyland-Atmosphaere. Nicht nur wegen der ganzen laermenden Touristen und der Hotels dort, es ist alles perfekt durchorgansiert, ueberall stehen Muelleimer und Muellsammler leeren den ganzen Tag die Eimer, die Hinweisschilder sind auf englisch und chinesisch, die Wege sind gut ausgebaut und man kann sich immer mit Trinken und Essen zu Disneyland-Preisen versorgen. Ich wuerde mich nicht wundern, wenn in 20 Jahren Rolltreppen den Huangshan hochgebaut werden...
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Freitag, 7. Juli 2006
Endlich Freitag
trimmi, 06:17h
So, die Woche ist dann fast geschafft.:))) Habe dann nur noch 3 Arbeitswochen hier und eine Woche Urlaub, jippi.
Dieses Wochenende fahre ich mit Kim nach Tunxi und wir klettern einen heiligen Berg hoch, dem Huangshan oder Gelber Berg. Wir werden morgen dann hochkraxlen, oben uebernachten, Sonnenaufgang gucken und dann auf der anderen Seite wieder runter. Bis gespannt, wird wahrscheinlich super anstregend, aber soll sehr schoen dort sein. Montag werde ich dann vor lauter Muskelkater gar nichts mehr koennen...
Dieses Wochenende fahre ich mit Kim nach Tunxi und wir klettern einen heiligen Berg hoch, dem Huangshan oder Gelber Berg. Wir werden morgen dann hochkraxlen, oben uebernachten, Sonnenaufgang gucken und dann auf der anderen Seite wieder runter. Bis gespannt, wird wahrscheinlich super anstregend, aber soll sehr schoen dort sein. Montag werde ich dann vor lauter Muskelkater gar nichts mehr koennen...
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Mittwoch, 5. Juli 2006
Hmmmmmm...
trimmi, 06:09h
....wir werden nicht Weltmeister. Schniff.
Habe mir das Spiel heute mit Tobias und Christian im O'Malley's angeguckt. Dafuer, dass das Spiel mitten in der Woche um 3 Uhr morgens stattfand, war es gerappelt voll da.
Wegen der Verlaengerung bin ich dann auch nicht ins Bett gekommen, lange Dusche genommen und ab ins Buero gefahren.
Und jetzt bin ich muede...
RIESENMEGASUPERGAEHNER!
Habe mir das Spiel heute mit Tobias und Christian im O'Malley's angeguckt. Dafuer, dass das Spiel mitten in der Woche um 3 Uhr morgens stattfand, war es gerappelt voll da.
Wegen der Verlaengerung bin ich dann auch nicht ins Bett gekommen, lange Dusche genommen und ab ins Buero gefahren.
Und jetzt bin ich muede...
RIESENMEGASUPERGAEHNER!
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Huhu, ich lebe noch
trimmi, 06:03h
So, da bin ich wieder nach langer Funkstille. Irgendwie konnte ich mich nicht aufraffen, den Blog zu aktualisieren. Jedenfalls findet ihr weiter unten eine Bericht ueber die Reise nach Yangshuo mit Ulla und Annette.
Und was gibt es hier neues aus den letzten 3 Wochen? Nicht wirklich viel.
- Hannes ist jetzt weg, Sonja fliegt heute und in 2 Wochen ist Doerte weg...Moensch, alle machen sich auf und davon.
- Es ist super heiss und schwuel in Shanghai geworden und man kommt ohne Klimaanlage nicht mehr aus – ich hangle mich sozusagen von Klimaanlage zu Klimanlage durch. Ist auf Dauer ungesund (habe mir wieder eine Erkaeltung eingfangen und sitze jetzt mit Schal und Strickjacke im Buero) und auch ein bisschen nervig. Aber ohne geht man ein.
- Erwin, der dicke Kaefer in der Kueche, hat sich nicht als irrtuemlich hereingeflogener Kaefer sonderns als Kuechenschabe herausgestellt und er hat Brueder!!! Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaeh! Aber es ist wohl normal, dass es diese Viecher ueberall in China in den Hauesern gibt und normalerweise sieht man die nicht, weil die nur in der Nacht aktiv werden...aber sie fuehlen sich in unserer Kueche so heimisch, dass wir sie auch sehen koennen. Wieso werden solche Dinge einem nicht vor der Chinareise erzahlt??? Jedenfalls hat Kris ein Spray gekauft, das absolut toedlich fuer die Viecher ist. Habe es mal bei einem vieh angewandt, schwups drehte der sich auf den Ruecken, streckte seine 8 Beine von sich und regte sich nicht mehr. Sehr wirkungsvolles Zeug, will lieber nicht wissen, was da drin ist und wie menschenschaedlich es ist. Jedenfalls haben sie sich nicht mehr gezeigt
- Bin nur noch 5 Wochen hier! Und habe nur noch 4 Wochen zu arbeiten. Ich muss noch den Flug unbuchen und versuche einen fuer den 9. August zu finden. Ich habe noch eine Woche verlaengert, weil ich meinen Nachfolger-Prakti ausbilden soll und dann mache ich noch eine Woche Urlaub, in der ich ein paar Tage nach Hongkong runterfliege.
- Dieses Wochenende fahr ich mit Kim zum Huangshan, einer der heiligen Berge Chinas. Wir wirden hochklettern, da oben uebernachten und den Sonnenaufgang beobachten. Soll ganz toll sein, nur leider ist der Sonnenaufgang in China schon um halb 5 morgens....
So jetzt seit ihr soweit wieder on time, obwohl ich bestimmt 1000 Sachen aus den letzten Wochen vergessen habe.
Und was gibt es hier neues aus den letzten 3 Wochen? Nicht wirklich viel.
- Hannes ist jetzt weg, Sonja fliegt heute und in 2 Wochen ist Doerte weg...Moensch, alle machen sich auf und davon.
- Es ist super heiss und schwuel in Shanghai geworden und man kommt ohne Klimaanlage nicht mehr aus – ich hangle mich sozusagen von Klimaanlage zu Klimanlage durch. Ist auf Dauer ungesund (habe mir wieder eine Erkaeltung eingfangen und sitze jetzt mit Schal und Strickjacke im Buero) und auch ein bisschen nervig. Aber ohne geht man ein.
- Erwin, der dicke Kaefer in der Kueche, hat sich nicht als irrtuemlich hereingeflogener Kaefer sonderns als Kuechenschabe herausgestellt und er hat Brueder!!! Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaeh! Aber es ist wohl normal, dass es diese Viecher ueberall in China in den Hauesern gibt und normalerweise sieht man die nicht, weil die nur in der Nacht aktiv werden...aber sie fuehlen sich in unserer Kueche so heimisch, dass wir sie auch sehen koennen. Wieso werden solche Dinge einem nicht vor der Chinareise erzahlt??? Jedenfalls hat Kris ein Spray gekauft, das absolut toedlich fuer die Viecher ist. Habe es mal bei einem vieh angewandt, schwups drehte der sich auf den Ruecken, streckte seine 8 Beine von sich und regte sich nicht mehr. Sehr wirkungsvolles Zeug, will lieber nicht wissen, was da drin ist und wie menschenschaedlich es ist. Jedenfalls haben sie sich nicht mehr gezeigt
- Bin nur noch 5 Wochen hier! Und habe nur noch 4 Wochen zu arbeiten. Ich muss noch den Flug unbuchen und versuche einen fuer den 9. August zu finden. Ich habe noch eine Woche verlaengert, weil ich meinen Nachfolger-Prakti ausbilden soll und dann mache ich noch eine Woche Urlaub, in der ich ein paar Tage nach Hongkong runterfliege.
- Dieses Wochenende fahr ich mit Kim zum Huangshan, einer der heiligen Berge Chinas. Wir wirden hochklettern, da oben uebernachten und den Sonnenaufgang beobachten. Soll ganz toll sein, nur leider ist der Sonnenaufgang in China schon um halb 5 morgens....
So jetzt seit ihr soweit wieder on time, obwohl ich bestimmt 1000 Sachen aus den letzten Wochen vergessen habe.
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Reise nach Yangshuo
trimmi, 06:01h
Naja, so eine durchgemachte Nacht schlaucht ja doch ganz schön. Ich war morgens eigentlich recht fit, was mich gewundert hatte, aber dann am Nachmittag ging meine Energiekurve ziemlich in den Keller und der Weg nach Hause war echt hart. Aber ins Bett gehen war noch nicht angesagt. Ich habe mich noch mit Sönke beim Japaner verabredet, weil er schon am Sonntag nach Hamburg zurückflog und ich wollte mich vorher noch verabschieden. Dann musste ich noch schnell packen und dann konnte ich endlich ins Bett. War ganz schön tot und aber Ausschlafen ging auch nicht wirklich. Mein Flieger startete um 8.15 in Hongqiao, was hieß 5.30 Uhr aufstehen. Ächz. Natürlich hatten wir wieder Verspätung (nur 30minJ) aber Ulla und Annette warteten ganz brav am Flughafenausgang auf mich. Mit dem Bus gings dann nach Guilin und von dort aus nach Yangshuo. Im Bus saß auch noch eine deutsche Familie aus Krefeld, die ebenfalls aus Shanghai kamen (der Sohn arbeitet dort) und zufälligerweise waren wir auch im selben Hostel untergebracht...die Welt ist echt klein.
Vielleicht kurz zur Info: Guilin und Yangshuo liegen im Süden Chinas in der Guangxi Provinz, nord-westlich von Hongkong und Macao. Vom Kollegen und Bekannten aus Shanghai habe ich gehört, dass die Gegend dort wunderschön sein soll, und dass die Schönheit dort selbst noch die Große Mauer übertreffen soll...Guilin ist auch einer der Top-Touristenattraktionen in China und auf dem 20rmb-Schein abgebildet.
Schon in Guilin fingen die Karstberge an, die schroff und in bizarren Formen in den Himmel ragten. Dieses Berggebiet war viel größer als ich dachte- ich hatte mir halt vorgestellt, dass der berühmte Li-Fluss ein paar Kilometer an ein paar Bergen vorbeifließt und das ist es halt dann. Von Guilin nach Yangshuo sind es ungefähr 85km und die ganze Zeit sahen wir nur diese Hügel, die sich kilometerweit bis zum Horizont erstreckten. An der Straße entlang zogen sich Reis- und Gemüsefelder hin, die von Bauern mit Strohhüten per Hand bearbeitet wurden und auf der Straße selber führten Männer und Frauen Wasserbüffel an der Leine herum. China pur!
In Yangshuo angekommen wurden wir von Wei abgeholt, dem Besitzer des Yangshuo Culture House. Die Stadt ist relativ klein und hat nur 300.000 Bewohner. Sie liegt mitten in der Hügellandschaft (und ein paar Hügel auch direkt in der Stadt selber) und wird von dem Li Fluss und dem Yulong begrenzt. Das Hostel lag 15min zu Fuß vom Stadtzentrum entfernt in einer kleinen Seitenstraße. Es hatte nur 15 Betten, war super sauber und die Gäste wurden von Wei und seiner Familie bekocht. Einziger Wermutstropfen: Das Klima da unten. So eine Schwüle und Hitze habe ich noch nie erlebt. Man brauchte sich nur irgendwo hin zustellen, schon war man am Ölen wie sonst was. Dazu kam dann die überallgegenwärtige Feuchtigkeit...alles war klamm und klebrig und hatte einen modrigen Geruch. Das Bettzeug war feucht und die Handtücher wurden nicht trocken. Nicht gerade toll. Den ersten Tag verbrachten wir deswegen auch damit, die Stadt zu erkunden, was echt anstrengend war wegen der Hitze. Abgesehen davon hatte ich mir vor einer Woche schon eine fette Erkältung eingefangen und war dann auch noch durch die Fußball-Nacht etwas angeschlagen. Aber Yangshuo ist interessant, es sehr viel chinesischer und ländlicher als Nanjing oder gar Shanghai, aber auch um einiges touristischer. Ländlicher ist es irgendwie, dass das ganze Leben auf der Straße quasi stattfindet. Es wird Karten gespielt, die Kinder krabbeln draußen herum, gegessen wird meistens draußen und die meisten Läden haben eine offene Front. Ein Mädel habe ich sogar gesehen, dass einfach in einen Gulli gepinkelt hat und das mitten auf der Straße. Supermarkt habe ich nur einen gesehen, die meisten Yangshuoer gehen in die Markthalle oder an Straßenständen einkaufen. Aber wie gesagt, es ist auch sehr viel touristischer. Überall werden Fahrräder verliehen und man wird ständig angequatscht Souvenirs einzukaufen.
Nachdem wir genug von der Stadt gesehen haben, sind wir wieder ins Hostel zurückgekehrt (vorher noch mit 2 Flaschen Wein eingedecktJ) und dann tischten uns Wei und seine Familie ein super leckeres Essen auf.
Wir haben dann noch ein bisschen gequatscht und dann sind wir recht früh ins Bett gegangen. Wei hat mir noch irgendwelche chin. Medikamente gegen die Erkältung gegeben...die haben mich zwar an diesem Abend ziemlich zugedröhnt, aber sie haben geholfen (es war aber net der Wein, ich habe sicherheitshalber keinen getrunken.
Am 2. Tag haben wir uns Fahrräder geliehen und sind ab in die Landschaft gefahren. Geplant war eine Tour entlang des Youlong Rivers, aber es kam ein bisschen anders. Anfangs fuhren wir wie geplant auf einer Straße Richtung Norden. Je weiter wir von Yangshuo uns entfernten desto ländlicher wurde es. Zwischen den Reis- und Gemüsefelder ragten die schroffe Hügel in bizarren Formen hervor, Bananenstauden oder riesige Bambusbüsche wuchsen zwischen den Feldern und Wasserbüffel wurden am Wegesrand zum Grasen geführt. Ich konnte mich nie an der Landschaft satt sehen, vor allem das leuchtende Grün der Reisfelder und die süßen Wasserbüffel haben es mir angetanJ Endlich mal wieder seit 4 Monaten was kuhmässiges sehen, dass nicht auf dem Teller liegt. Das sind aber auch wirklich schöne Tiere und ganz zahm, die lassen sich am Halfter durch die Gegend spazieren.
Immer wenn wir in die Nähe des Flusses kamen oder durch Dörfer fuhren, stürzten sich die Leute auf uns und riefen: „Bambooo, bambooo!“ Was heißen sollte, dass wir mit einem Floss den Fluss runterfahren sollten. War auf Dauer ziemlich nervig, weil man nicht Ruhe anhalten konnte ohne angefallen zu werden. Ansonsten hatten die Dorfbewohner auch ihren Spaß, glaube ich. Unsere Karte war ziemlich ungenau und mies und wir mussten uns durch die Gegend fragen und hoffen, dass wir den richtigen Weg erwischten. Und die Straße wurde immer schlechter. Es gab riesige Schlaglöcher, die behelfsmäßig manchmal mit Schutt ausgefüllt waren, tiefe und rutschige Schlammlöcher und spitze Steine, die hinterhältig aus dem Boden ragten. Ich hatte etwas die Befürchtung, dass einem von uns der Reifen zerplatzen würde, aber es ging zum Glück gut. Irgendwann erreichten wir Baisha, einer etwas größeren Stadt, wo wir kurz Pause machten und uns mit Bananen von einer Obsthändlerin stärkten. Von Baisha aus wollten wir den Fluss überqueren und dann auf der anderen Seite wieder zurückkehren. Sah eigentlich recht einfach aus – auf der Karte. Jedenfalls fanden wir eine Brücke mit Hilfe einer freundlichen Dorfbewohnerin (die natürlich Bambooooo mit uns machen wollten, aber das lehnten wir ab) und überquerten den Yulong. Dann ging es so richtig in die Pampa rein. Wir sahen keine Touristen mehr, nur noch Einheimische, die uns auf Motorrädern oder diesen dreirädigen Uraltlastern überholten. Landschaftlich war es immer noch sehr schön, aber es wurde doch langsam anstrengend und wir wollten nach Hause.
Irgendwann wurde der Weg so schlecht, dass der Schlamm die Schutzbleche verstopfte und die Reifen total blockierten. Wir waren im absolutem Niemandsland, wo gerade der neue Highway durch die Hügellandschaft gebaut wurde (es wurde aber nicht wirklich gebaut, es standen ein paar Brückenpfeiler in der Gegend herum und ein paar Kanäle waren gezogen worden) und ein paar 100 m weiter gab es ein kleines Dorf. Außerdem hatten wir eine überflutete Straße überqueren müssen, was bei den derzeitigen Umweltskandalen in China nicht gerade gemütlich war und ich hatte keinen Handyempfang mehr. Wir fragten mit Händen und Füßen ein paar Arbeiter am Wegesrand nach dem Weg nach Yangshuo...die wollten uns dann über irgendeinen Bergziegenweg mitten durch Felder schicken, aber das fand ich ein bisschen gruselig. Ulla meinte nur, langsam käme sie sich wie im Blairwitchproject vor. Gut, dass ich den Film nie gesehen habe. Brrr. Ob Zufall oder nicht, es kam dann mitten in der allgemeinen Ratlosigkeit ein Laster vorbei. Vorne Uraltmotor und hinten Ladefläche für 3 Fahrräder und 3 erschöpfte Radfahrer.
Wir haben dann eine Fahrt nach Baisha ausgehandelt und dann ging es volle 20km/h durch die Schlaglöcher zurück nach Baisha. Die Schlaglöcher waren echt übelst, weil wir auf einer Holzbank hinten auf der Ladefläche saßen und Federung hatte das Teil auch nicht. Manchmal flogen wir ganz schön durch die Luft und wurden ordentlich durchgerüttelt. Unterwegs sammelten wir noch ein Mädel ein, die auf dem Weg nach Yangshuo war (sie ist da Studentin und sprach sehr gutes Englisch). Sie erzählte, dass wir Glück gehabt hätten, weil dies der letzte Bus nach Baisha wäre und die meisten Leute gerade alle in ihre Dörfer zurückkehren würden. Außerdem meinte sie noch, dass die Pfade durch die Hügel etwas unsicher wären, weil dort manchmal Überfälle stattfänden...Gut, dass wir das alles nicht vorher wussten, ansonsten waeren wir ein bisschen beunruhigt gewesen J
Die Ruecktour von Baisha fuehrte ueber die Hauptstrasse zurueck nach Yangshuo Uunter anderem durch einen nicht beleuchteten Tunnel, der keinen Radweg und Buergersteig hatte und echt gruselig war als von hinten ein Bus immer naeher an uns heranraste...
Im Hostel haben wir schnell die Raeder grundgereinigt und zurueckgegeben und dann nach einem koestlichen Abendessen haben wir uns im Zimmer verkrochen und sind dann auch recht schnell eingeschlafen.
Sonntag, der 3. Tag in Yangshuo gingen wir sehr relaxt an. Erst einmal ausschlafen und dann haben wir eine Bootstour auf dem Li-River gemacht. War aber ehrlch gesagt, ein bisschen langweilig. Das besondere in der Gegend sind halt die Huegel und die Landschaft und es macht viel mehr Spass, die per Fahrrad zu erkunden. Auch wenn man dadurch in der Pampa landen kann J Abends sind wir dann noch in die Weststreet gegangen, der Partymeile von Yangshuo. Dort gibt es groesstenteils westliche Bars und Geschaefte, man kann draussen sitzen oder bis spaet abends durch die kleinen Geschaefte schnoesen, was wir dann auch gemacht haben J
Der Montag stand uns noch groesstenteils zur Verfuegung, da der Flieger erst um 22 Uhr von Guilin startete. Wir haben dann noch einmal unser Glueck mit einer Radtour auf einer anderen Route probiert. Und zwar diesmal eine kleine Runde am Li-River entlang. Erst war es etwas schwierig den richtigen Startpunkt zu finden, aber als wir dann endlich den Weg hatten, war es super schoen. Ausserdem riss die Wolkendecke auf und wir hatten blauen Himmel und Sonnenschein. Da wirkte die ganze Gegend wieder anders. Ausserdem war die Strecke recht einsam, teilweise waren wir komplett alleine unterwegs, man konnte nur die Affen (ja, Affen) hoeren, Insekten und Voegel. Diese Radtour fand ich noch am schoensten, auch wenn ich mir einen ordentlichen Sonnenbrand geholt habe. Das einzige Ereignis, was ein bisschen erschreckend war, lieferten ein paar Dorfkinder. Wir hatten angehalten, weil wir mal wieder nicht den Weg wussten und dann kamen halt ein paar Kinder zu uns und scharten sich um uns und guckten. Erst dachte ich aus Neugierde, aber dann streckten sie ihr Haende aus und fragten mit Hundeblick nach „Moneeeeeey, Moneeeeey“. Das waren ganz normale Kinder aus dem Dorf, die wohl rausgefunden hatten, dass Touris ab und zu Geld springen lassen. 10 Yuen sind gerade mal ein Euro und den laesst der Westler schnell springen, aber fuer die sind das 2-3 volle Mahlzeiten oder zusaetzliches Taschengeld. Jedenfalls war das eine sehr unangenehme Erfahrung und wir sind dann schnell weitergefahren.
Der Rueckflug klappte ohne Probleme und Verspaetung und gegen halb 2 in der Frueh konnten wir uns in unsere Betten verkriechen. Schade, dass ich am nachsten Morgen wieder bei Bayer antreten musste...aechz.
Fazit aus Yangshuo: Es ist sehr schoen da unten und man kann sehr gut Wandern und Fahrrad fahren und so am besten die Gegend erkunden und einen kleinen Einblick in das Leben der Landbevoelkerung erhaschen, aber die Grosse Mauer ist definitiv beeindruckender und bleibt mein bisher ungeschlagenes China-Highlight.
Vielleicht kurz zur Info: Guilin und Yangshuo liegen im Süden Chinas in der Guangxi Provinz, nord-westlich von Hongkong und Macao. Vom Kollegen und Bekannten aus Shanghai habe ich gehört, dass die Gegend dort wunderschön sein soll, und dass die Schönheit dort selbst noch die Große Mauer übertreffen soll...Guilin ist auch einer der Top-Touristenattraktionen in China und auf dem 20rmb-Schein abgebildet.
Schon in Guilin fingen die Karstberge an, die schroff und in bizarren Formen in den Himmel ragten. Dieses Berggebiet war viel größer als ich dachte- ich hatte mir halt vorgestellt, dass der berühmte Li-Fluss ein paar Kilometer an ein paar Bergen vorbeifließt und das ist es halt dann. Von Guilin nach Yangshuo sind es ungefähr 85km und die ganze Zeit sahen wir nur diese Hügel, die sich kilometerweit bis zum Horizont erstreckten. An der Straße entlang zogen sich Reis- und Gemüsefelder hin, die von Bauern mit Strohhüten per Hand bearbeitet wurden und auf der Straße selber führten Männer und Frauen Wasserbüffel an der Leine herum. China pur!
In Yangshuo angekommen wurden wir von Wei abgeholt, dem Besitzer des Yangshuo Culture House. Die Stadt ist relativ klein und hat nur 300.000 Bewohner. Sie liegt mitten in der Hügellandschaft (und ein paar Hügel auch direkt in der Stadt selber) und wird von dem Li Fluss und dem Yulong begrenzt. Das Hostel lag 15min zu Fuß vom Stadtzentrum entfernt in einer kleinen Seitenstraße. Es hatte nur 15 Betten, war super sauber und die Gäste wurden von Wei und seiner Familie bekocht. Einziger Wermutstropfen: Das Klima da unten. So eine Schwüle und Hitze habe ich noch nie erlebt. Man brauchte sich nur irgendwo hin zustellen, schon war man am Ölen wie sonst was. Dazu kam dann die überallgegenwärtige Feuchtigkeit...alles war klamm und klebrig und hatte einen modrigen Geruch. Das Bettzeug war feucht und die Handtücher wurden nicht trocken. Nicht gerade toll. Den ersten Tag verbrachten wir deswegen auch damit, die Stadt zu erkunden, was echt anstrengend war wegen der Hitze. Abgesehen davon hatte ich mir vor einer Woche schon eine fette Erkältung eingefangen und war dann auch noch durch die Fußball-Nacht etwas angeschlagen. Aber Yangshuo ist interessant, es sehr viel chinesischer und ländlicher als Nanjing oder gar Shanghai, aber auch um einiges touristischer. Ländlicher ist es irgendwie, dass das ganze Leben auf der Straße quasi stattfindet. Es wird Karten gespielt, die Kinder krabbeln draußen herum, gegessen wird meistens draußen und die meisten Läden haben eine offene Front. Ein Mädel habe ich sogar gesehen, dass einfach in einen Gulli gepinkelt hat und das mitten auf der Straße. Supermarkt habe ich nur einen gesehen, die meisten Yangshuoer gehen in die Markthalle oder an Straßenständen einkaufen. Aber wie gesagt, es ist auch sehr viel touristischer. Überall werden Fahrräder verliehen und man wird ständig angequatscht Souvenirs einzukaufen.
Nachdem wir genug von der Stadt gesehen haben, sind wir wieder ins Hostel zurückgekehrt (vorher noch mit 2 Flaschen Wein eingedecktJ) und dann tischten uns Wei und seine Familie ein super leckeres Essen auf.
Wir haben dann noch ein bisschen gequatscht und dann sind wir recht früh ins Bett gegangen. Wei hat mir noch irgendwelche chin. Medikamente gegen die Erkältung gegeben...die haben mich zwar an diesem Abend ziemlich zugedröhnt, aber sie haben geholfen (es war aber net der Wein, ich habe sicherheitshalber keinen getrunken.
Am 2. Tag haben wir uns Fahrräder geliehen und sind ab in die Landschaft gefahren. Geplant war eine Tour entlang des Youlong Rivers, aber es kam ein bisschen anders. Anfangs fuhren wir wie geplant auf einer Straße Richtung Norden. Je weiter wir von Yangshuo uns entfernten desto ländlicher wurde es. Zwischen den Reis- und Gemüsefelder ragten die schroffe Hügel in bizarren Formen hervor, Bananenstauden oder riesige Bambusbüsche wuchsen zwischen den Feldern und Wasserbüffel wurden am Wegesrand zum Grasen geführt. Ich konnte mich nie an der Landschaft satt sehen, vor allem das leuchtende Grün der Reisfelder und die süßen Wasserbüffel haben es mir angetanJ Endlich mal wieder seit 4 Monaten was kuhmässiges sehen, dass nicht auf dem Teller liegt. Das sind aber auch wirklich schöne Tiere und ganz zahm, die lassen sich am Halfter durch die Gegend spazieren.
Immer wenn wir in die Nähe des Flusses kamen oder durch Dörfer fuhren, stürzten sich die Leute auf uns und riefen: „Bambooo, bambooo!“ Was heißen sollte, dass wir mit einem Floss den Fluss runterfahren sollten. War auf Dauer ziemlich nervig, weil man nicht Ruhe anhalten konnte ohne angefallen zu werden. Ansonsten hatten die Dorfbewohner auch ihren Spaß, glaube ich. Unsere Karte war ziemlich ungenau und mies und wir mussten uns durch die Gegend fragen und hoffen, dass wir den richtigen Weg erwischten. Und die Straße wurde immer schlechter. Es gab riesige Schlaglöcher, die behelfsmäßig manchmal mit Schutt ausgefüllt waren, tiefe und rutschige Schlammlöcher und spitze Steine, die hinterhältig aus dem Boden ragten. Ich hatte etwas die Befürchtung, dass einem von uns der Reifen zerplatzen würde, aber es ging zum Glück gut. Irgendwann erreichten wir Baisha, einer etwas größeren Stadt, wo wir kurz Pause machten und uns mit Bananen von einer Obsthändlerin stärkten. Von Baisha aus wollten wir den Fluss überqueren und dann auf der anderen Seite wieder zurückkehren. Sah eigentlich recht einfach aus – auf der Karte. Jedenfalls fanden wir eine Brücke mit Hilfe einer freundlichen Dorfbewohnerin (die natürlich Bambooooo mit uns machen wollten, aber das lehnten wir ab) und überquerten den Yulong. Dann ging es so richtig in die Pampa rein. Wir sahen keine Touristen mehr, nur noch Einheimische, die uns auf Motorrädern oder diesen dreirädigen Uraltlastern überholten. Landschaftlich war es immer noch sehr schön, aber es wurde doch langsam anstrengend und wir wollten nach Hause.
Irgendwann wurde der Weg so schlecht, dass der Schlamm die Schutzbleche verstopfte und die Reifen total blockierten. Wir waren im absolutem Niemandsland, wo gerade der neue Highway durch die Hügellandschaft gebaut wurde (es wurde aber nicht wirklich gebaut, es standen ein paar Brückenpfeiler in der Gegend herum und ein paar Kanäle waren gezogen worden) und ein paar 100 m weiter gab es ein kleines Dorf. Außerdem hatten wir eine überflutete Straße überqueren müssen, was bei den derzeitigen Umweltskandalen in China nicht gerade gemütlich war und ich hatte keinen Handyempfang mehr. Wir fragten mit Händen und Füßen ein paar Arbeiter am Wegesrand nach dem Weg nach Yangshuo...die wollten uns dann über irgendeinen Bergziegenweg mitten durch Felder schicken, aber das fand ich ein bisschen gruselig. Ulla meinte nur, langsam käme sie sich wie im Blairwitchproject vor. Gut, dass ich den Film nie gesehen habe. Brrr. Ob Zufall oder nicht, es kam dann mitten in der allgemeinen Ratlosigkeit ein Laster vorbei. Vorne Uraltmotor und hinten Ladefläche für 3 Fahrräder und 3 erschöpfte Radfahrer.
Wir haben dann eine Fahrt nach Baisha ausgehandelt und dann ging es volle 20km/h durch die Schlaglöcher zurück nach Baisha. Die Schlaglöcher waren echt übelst, weil wir auf einer Holzbank hinten auf der Ladefläche saßen und Federung hatte das Teil auch nicht. Manchmal flogen wir ganz schön durch die Luft und wurden ordentlich durchgerüttelt. Unterwegs sammelten wir noch ein Mädel ein, die auf dem Weg nach Yangshuo war (sie ist da Studentin und sprach sehr gutes Englisch). Sie erzählte, dass wir Glück gehabt hätten, weil dies der letzte Bus nach Baisha wäre und die meisten Leute gerade alle in ihre Dörfer zurückkehren würden. Außerdem meinte sie noch, dass die Pfade durch die Hügel etwas unsicher wären, weil dort manchmal Überfälle stattfänden...Gut, dass wir das alles nicht vorher wussten, ansonsten waeren wir ein bisschen beunruhigt gewesen J
Die Ruecktour von Baisha fuehrte ueber die Hauptstrasse zurueck nach Yangshuo Uunter anderem durch einen nicht beleuchteten Tunnel, der keinen Radweg und Buergersteig hatte und echt gruselig war als von hinten ein Bus immer naeher an uns heranraste...
Im Hostel haben wir schnell die Raeder grundgereinigt und zurueckgegeben und dann nach einem koestlichen Abendessen haben wir uns im Zimmer verkrochen und sind dann auch recht schnell eingeschlafen.
Sonntag, der 3. Tag in Yangshuo gingen wir sehr relaxt an. Erst einmal ausschlafen und dann haben wir eine Bootstour auf dem Li-River gemacht. War aber ehrlch gesagt, ein bisschen langweilig. Das besondere in der Gegend sind halt die Huegel und die Landschaft und es macht viel mehr Spass, die per Fahrrad zu erkunden. Auch wenn man dadurch in der Pampa landen kann J Abends sind wir dann noch in die Weststreet gegangen, der Partymeile von Yangshuo. Dort gibt es groesstenteils westliche Bars und Geschaefte, man kann draussen sitzen oder bis spaet abends durch die kleinen Geschaefte schnoesen, was wir dann auch gemacht haben J
Der Montag stand uns noch groesstenteils zur Verfuegung, da der Flieger erst um 22 Uhr von Guilin startete. Wir haben dann noch einmal unser Glueck mit einer Radtour auf einer anderen Route probiert. Und zwar diesmal eine kleine Runde am Li-River entlang. Erst war es etwas schwierig den richtigen Startpunkt zu finden, aber als wir dann endlich den Weg hatten, war es super schoen. Ausserdem riss die Wolkendecke auf und wir hatten blauen Himmel und Sonnenschein. Da wirkte die ganze Gegend wieder anders. Ausserdem war die Strecke recht einsam, teilweise waren wir komplett alleine unterwegs, man konnte nur die Affen (ja, Affen) hoeren, Insekten und Voegel. Diese Radtour fand ich noch am schoensten, auch wenn ich mir einen ordentlichen Sonnenbrand geholt habe. Das einzige Ereignis, was ein bisschen erschreckend war, lieferten ein paar Dorfkinder. Wir hatten angehalten, weil wir mal wieder nicht den Weg wussten und dann kamen halt ein paar Kinder zu uns und scharten sich um uns und guckten. Erst dachte ich aus Neugierde, aber dann streckten sie ihr Haende aus und fragten mit Hundeblick nach „Moneeeeeey, Moneeeeey“. Das waren ganz normale Kinder aus dem Dorf, die wohl rausgefunden hatten, dass Touris ab und zu Geld springen lassen. 10 Yuen sind gerade mal ein Euro und den laesst der Westler schnell springen, aber fuer die sind das 2-3 volle Mahlzeiten oder zusaetzliches Taschengeld. Jedenfalls war das eine sehr unangenehme Erfahrung und wir sind dann schnell weitergefahren.
Der Rueckflug klappte ohne Probleme und Verspaetung und gegen halb 2 in der Frueh konnten wir uns in unsere Betten verkriechen. Schade, dass ich am nachsten Morgen wieder bei Bayer antreten musste...aechz.
Fazit aus Yangshuo: Es ist sehr schoen da unten und man kann sehr gut Wandern und Fahrrad fahren und so am besten die Gegend erkunden und einen kleinen Einblick in das Leben der Landbevoelkerung erhaschen, aber die Grosse Mauer ist definitiv beeindruckender und bleibt mein bisher ungeschlagenes China-Highlight.
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