Montag, 29. Mai 2006
Die Große Mauer
Am Sonntag sollte es endlich zur Großen Mauer gehen. Ich hatte die Wandertour von Jinshanling nach Simatai gebucht. Dieses Teilstück lag ungefähr 3 Stunden Busfahrt vom Zentrum entfernt, aber dafür sollten dort weniger Touris sein.
Wieder hieß es, um halb sieben aufstehn, aber diesmal kam auch ein Bus, um mich und ein paar Amis abzuholen. Wir wurden zu einem Treffpunkt gefahren, wo wir in einen anderen Bus umstiegen. Außerdem kamen noch mehr Leute aus anderen Hostels. Wir waren eine ziemlich buntgemischte, internationale Truppe. Wir hatten Amis, Australier, Engländer, einen Iren, einen Franzosen, einen Spanier und halt mich dabei. Ein paar arbeiteten in China als Sprachlehrer (Nativespeaker werden wohl verzweifelt als Englischlehrer gesucht), die Gruppe Amis waren für ein Projekt hier, eine australische Uniprofessorin, ein Engländer arbeitet demnächst in Pakistan als Mediziner...wie gesagt, eine sehr bunte Truppe. Aber das fand ich erst später heraus. Auf der Hinfahrt haben die meisten noch etwas Schlaf nachgeholt (wie auch ich, ziemlich ungemütlich).
Wir bauchten erst einmal ewig, um aus Beijing rauszukommen, da die Stadt sehr weitläufig ist. Aber nach und nach wurden die Häuser weniger und unser alter Bus öchelte in die Hügellandschaft hoch. Herrlich, grüne Hügel, Felder und wenige Menschen.
Nach gut 3 Stunden kamen wir in Jinshanling an, dass mitten im Nirgendwo lag. Es gab ein Kassenhäuschen, ein Klo und Souvenirgeschäfte. Wir hatten die Wahl entweder mit einem Sessellift auf den Hügel zu fahren oder über Treppen selber zu laufen. Wir haben das Laufen gewählt, das musste sein:)) War super anstregend, aber sobald wir die ersten Blicke auf die Mauer werfern konnten, war das sofort wieder vergessen.
Ich kann es schlecht beschreiben, was wir gesehen haben,als wir endlich oben auf der Mauer standen. Wir sind auf einen Wachturm geklettert und haben nur noch gestaunt, es war einfach so schön. Ein endlos wirkendes Meer von schroffen Hügel erstreckte sich vor uns, das weiter entfernt im Dunst versank. Und mitten durch verlief die Große Mauer von Hüglspitze zu Hügelspitze, in rgelmäßigen ABständen von Wachtürmen unterbrochen. Unglaublich. Hier kommen ein paar Fotos, dass müsst ihr euch selber anschauen:))))











Jefenfalls war es toll dort oben zu stehen. Aber wir mussten uns losreißen, denn um 15 Uhr wollte uns der Bus in Simatai wieder abholen. Ungefähr 4 Stunde Wandertour, mehere Hügel und 30 Wachtürme standen uns bevor. Und es war echt hart. In Jinshanling ist die Mauer schon teilweise restauriert und das Wandern darauf geht recht "einfach" im Vergleich was dann später kam. Die Mauer geht auf und ab und teilweise sind die Treppen so steil, dass wir auf Händen und Füßen geklettert sind. Schwieriger wurde es dann, als dann nicht mehr repariert war und man höllisch aufpassen musste nicht auf dem losem Geröll auszurutschen, den es gab keine Absicherung nach unten. Wer einen Abgang machte konnte ziemlich weit heruntersegeln. Aber keine Sorge hört sich gefährlicher an, als es war. Man musste einfach ein bisschen vorsichtig sein. Außerdem hatten wir ja unsere mongolischen Führer. Als wir auf der Treppe zur Mauer hochgewandert sind, wurde unsere Gruppe von einheimischen Dorfbewohnern überrannt. Jeder dieser Leute teilte sich einem von uns zu und wich uns nicht mehr von der Seite. Erst fand ich das ziemlich lästig, aber ich hatte eine sehr nette Mongolin , die mir virl über die Mazer erzählte, kleine Geschichten, die Namen der Türme (Jeder dieser Türme hat einen Namen, krass! und ich habe nur 30 gesehn) und führte mich über die gefährlichen Stellen.
Nach der Hälfte verließen uns die Leute wieder und ich bin jetzt stolzer Besitzer eines Panoramerbildes der Mauer:)
Nach dem 15. Turm wurde es erst richtig interessant. Da waren keine Leute mehr unterwegs, ich war mit 3 anderen die letzten unserer Gruppe. Wir setzen uns auf ein paar Mauerbruchstücke und genossen einfach die unglaubliche Landschaft und die Ruhe dort. Einfach genial.
Während der ganzen Tour konnte ich mich nicht sattsehen, hinter jedem Wachturm oder jeder Kuppe schien sich noch ein schöneres Bild zu erschließen...
Aber leider ging dieser Nachmittag viel zu schnell um und allzu schnel erreichten wir Simatai nach ungefähr 4 1/2 Stunden wandern. Unten im Tal warteten schon die anderen auf uns, saßen faul in der Sonne und tranken Bier.
ZUrück in die Stadt brauchten wir wieder 3 Stunden. Ziemlich ko kam ich im Hostel an und wurden von Nina abgefangen. Ich hatte sie einen Tag vorher kennengelernt, sie war mit ein paar Freunden in Beijing, die aber schon einen Tag abgereist waren.
Sie wollte auf den Nachtmarkt gehen, wo alles mögliche an Essen angeboten wir. Kurzentschlossen bin ich dann mitgegangen. Wenn ich alles möglich sage, dann meine ich das auch. Da konnte man Seesterne, Skorpione, Schnecken, Maden, Heuschrecken, Schlangen, Krebse, Garnelen und und und essen...als Nachtisch konnte man sich Bananenbälle, Melone oder Kokosnuss holen. Letztendlich habe ich nur an Schlange und Seestern herangewagt. Seestern ist interessant zu essen. Außen sehr knusprig und innen weich und schmeckt natürlich fischig. Die Schlange war etwas ungewöhnlich wegen des Knorpels, den man mit essen musste, aber lecker. An die Skorpione habe ich mich nicht herangewagt...das waren handgroße, schwarze noch mit Stachel bewehrte Viecher. Nä, dass war mir zuviel.
Später haben wir uns noch mit Susanne auf ein Tsingtao getroffen und ein bisschen gequatscht.

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