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Montag, 10. April 2006
Ätzwetter
trimmi, 18:34h
10. April 2006: Waschküche Shanghai, es waren heute um die 20 Grad und alles voller Nebel (die andere Flussseite war kaum zu sehen, kann einen depressiv machen. Meine Haare sahen einsteinsmäßig aus und es war unangenehm schwül. Gut das die Klimaanlage arbeitet im Büro. Viel zu tun auf der Arbeit, wir haben von Deutschland bis Mai eine Deadline gesetzt bekommen und wissen noch nicht so genau, ob wir bis dahin fertig werden, vor allem weil uns auch eine Woche durch die Feiertage im Mai fehlen wird. Außerdem stand noch ein Meeting für das Procurement-Tool an, in dem wir den Workflow festgelegt und Probleme und Anforderungen geklärt haben. Am Mittwoch haben wir nämlich eine Telefonkonferenz mit SAP und Bayer in Deutschland, um uns ein SAP-Procurement-Tool vorführen zu lassen. Ich bin ja mal gespannt, was SAP angeht habe ich keine Ahnung. Viele sind auch ziemlich kritisch SAP gegenüber eingestellt. Mal schauen, was die uns anbieten werden.
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Stoffmarkt
trimmi, 18:33h
8.April 2006. Dieser Tag stand ganz im Zeichen des Shoppens, nämlich auf dem Stoffmarkt, der in ein komplett neues Gebäude umgezogen war. Da könnte ich mich ja richtig totkaufen. Man kann sich alles dort maßschneidern oder kopieren lassen. Habe 2 Blusen, eine Hose und einen Sommermantel in Auftrag gegeben, konnte mir von Stoff, Farbe und Schnitt alles selber aussuchen. Ist vielleicht besser als sich mit den chinesischen Größen herum zu schlagen. Nur ein Schuhgeschäft mit meiner Größe habe ich noch nicht gefunden. Danach schlenderten wir noch durch die Altstadt von Shanghai, die ungefähr so ist, wie man sich eine chin. Stadt vorstellt. Kleine Gasse, überall hängt Wäsche, keine Autos, diese typischen Dächer und alte Männer mit Bart sitzen im Hauseingang und gucken sich die Passanten an. Sehr schön auf jeden Fall, man muss aber auch mit den Gerüchen klar kommen, die sind nicht angenehm und ich rede nicht vom stinky Tofu.


Abends trafen wir uns im Malone´s, wo eine Lifeband Rockklassiker zum besten gibt. War ganz ok, aber mir hingen mal wieder zu viele Westler herum.


Abends trafen wir uns im Malone´s, wo eine Lifeband Rockklassiker zum besten gibt. War ganz ok, aber mir hingen mal wieder zu viele Westler herum.
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Stressige Woche
trimmi, 18:32h
Letzte Woche war viel los, hatte ziemlich viel auf der Arbeit um die Ohren, was man vielleicht auch daran merkt, dass ich den Blog erst heute update..*hüstel*. Zwei neue Kollegen (Isabel und James) sind zu unserer Abteilung gestoßen und wir hatten die ganze Woche Einführungs- und Informationsmeetings ohne Ende. Anstrengend. Ich fand es zwar sehr nett, dass ich als Praktikant alles mitmachen durfte, aber ehrlich gesagt, nach dem 3. Tag hatte ich die Schnauze voll und konnte nicht mehr ruhig sitzen. Haben dann mittags neue Restaurants ausprobiert unter anderem ein Vegetarier-Restaurant, in dem alles aus Gemüse gemacht wird, selbst das Fleisch und das Seefood. Auf der Karte stand auch „Veggie-Apehead“, und ich bin nichtso sicher, ob ich einem Restaurant trauen soll, dass Affenkopf aus Gemüse und Gemüsegranelen schmecken nach echten Garnelen anbietet. Sehr suspekt das ganze, war aber lecker. Also, mein Gericht, nicht das Affenhirn.
Mittwochs trafen wir uns (Sönke, Susanne und ich) mit Kim, Sonja und Arne vom Stammtisch im Windows an der Huaihai Lu. Neben den billigen Getränken kann man da auch Dart spielen und wir haben ein paar Amis im Duell besiegt. Hehe. Freitag konnte ich dann endlich meine normale Arbeit erledigen, weil die anderen alle in einem Seminar über allgemein Bayer waren und zum Glück brauchte ich das nicht. Abends hieß es dann Mural, so langsam wird das immer netter da, weil ich mehr Leute da kenne und freitags treffe.
Mittwochs trafen wir uns (Sönke, Susanne und ich) mit Kim, Sonja und Arne vom Stammtisch im Windows an der Huaihai Lu. Neben den billigen Getränken kann man da auch Dart spielen und wir haben ein paar Amis im Duell besiegt. Hehe. Freitag konnte ich dann endlich meine normale Arbeit erledigen, weil die anderen alle in einem Seminar über allgemein Bayer waren und zum Glück brauchte ich das nicht. Abends hieß es dann Mural, so langsam wird das immer netter da, weil ich mehr Leute da kenne und freitags treffe.
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Die alte Hauptstadt Nanjing
trimmi, 18:27h
1.April –2. April 2006
Jippi, wir fahren nach Nanjing oder Jingling, einer uralten und sehr geschichtsträchtigen Stadt in China. Morgens um halb neun sollte der Zug Shanghai nach Nanjing gehen. Zugfahren in China soll ja ein Abenteuer an sich sein und ich war echt gespannt darauf, wie es werden würde. Von Nanjing habe ich gegenteilige Dinge gehört, manche fanden die Stadt sehr interessant und andere waren froh dort wieder schnell weg zu kommen.
Ein bisschen muss ich noch von der Geschichte hier erzählen, jedenfalls, was mit Nanjing zu tun hat. Ich muss zugeben so wirklich viel weiß ich nicht von chinesischer Geschichte, höchstens dass es mal ein paar Ming-Kaiser gab, in deren Zeit nette Vasen hergestellt wurden und dass die Engländer den Opiumkrieg angezettelt haben. Das war es auch. Ich weiß nicht wie es euch geht, deswegen müsst ihr jetzt mitleiden :). Nanjing spielt übrigens in den eben genannten Dingen eine wichtige Rolle. Im 14.Jahrhundert bestieg der erste Ming-Kasier den Thron und machte Nanjing zu seiner Hauptstadt. Aus der Zeit ist die Stadtmauer, die längste je gebaute Stadtmauer mit 30km Länge, und das Grab dieses Kaisers erhalten. Allerdings wurde dann von seinem Enkel die Hauptstadt nach Bejing verlegt und die Stadt verlor an Bedeutung. Im Opiumkrieg erzwangen die Engländer nach der Bombardierung von Shanghai und Nanjing im „Vertrag von Nanjing“ 1842 die Öffnung von Shanghai und anderer Städte für den Außenhandel mit den Europäern und Hongkong ging in den Besitz der Engländer über. Die folgenden Zeiten waren vom Zerfall des Kaiserreichs, Bürgerkrieg und Invasion der Japaner geprägt, die in Nanjing 1937-38 300.000 Bewohner umbrachten (die Chinesen hassen die Japaner abgrundtief und das Massaker von Nanjing ist nur eines von vielen Beispielen, wie die Japaner während der Besetzung in China gewütet haben). Ihr könnt das aber auch alles selber nachlesen, ich habe einen rechten guten Text im Internet gefunden, da bekommt man einen schnellen Überblick über die Geschichte und ich langweile euch nicht zu sehr hierJ
Die ganz Nanjing-Reise war recht spontan geplant. Sönkes Mitbewohner, DingAn, hatte geschäftlich in der Stadt zu tun und hatte sich angeboten, uns dort ein Hotel zu besorgen und die Stadt zu zeigen. Sehr cool, denn wen man mit einem Chinesen unterwegs ist, bekommt man viel mehr zu sehen und es wird alles ein bisschen einfacher.
Leider war an dem Wochenende Ahnenfest und viele fuhren zu den Gräbern ihrer Ahnen oder machten Ausflüge, um als Familie zusammen zu sein. Zugkarten besorgen war dann ein leichter Krampf. Eine Kollegin hatte, da es keine Rückfahrkarten mehr gab, nur die Hinfahrtkarten geholt...Und irgendwie war von Shanghai aus auch keine Rückfahrttickets mehr zu besorgen. Ich sah mich schon Sonntagnacht in Nanjing sitzen und den ersten Zug am Montag nach Shanghai nehmen (habe meine Chef schon mal vorgewarnt :) Freitag hatten wir dann aber doch Karten, weil DingAn schon in Nanjing war und dort gab es noch Karten, allerdings nur Hardseater, na ja, muss man nicht verstehen. Hauptsache wir kamen wieder zurück.
Freitagabend hatte Schalli seinen letzten Abend in Shanghai und den mussten wir natürlich gebührlich feiern. Mit 10 oder mehr Leuten trafen wir uns im Gintei, was witzig war mit so vielen Leuten. Habe diesmal Seeigel probiert, ist gar nicht so schlecht, nur ein bisschen schleimig, und einen von den Caojing-Ingenieuren kennengerlernt, der Basketball spielt und auch noch aus Köln kommt und in Brühl jahrelang Landesliga gespielt hat. Irgendwo in Puxi spielen die regelmäßig mittwochs und er wollte mir auf jeden Fall bescheid geben, wo sie sich treffen. Jippi., meine Basketball-Durststrecke schien vorbei zu sein!
Ich habe eine Geschichte gehört, wo ich nicht weiß, ob sie wahr, aber sie ist den Chinesen durchaus zu zutrauen. Überall in Shanghai werden von Straßenhändlern kleine Welpen verkauft, total süß und niedlich. Eine Familie mit einem kleinem Jungen spazierte über einen Markt in Shanghai, wo dann unter anderem auch die kleinen Hunde verkauft werden. Der Junge quengelte so lange herum, bis seine Eltern ihm einen kauften. Da sie aber noch über den Markt schlendern wollten, sollte der Händler noch auf den Hund aufpassen, sie würden ihn später abholen (keiner sprach chinesisch und man verständigte sich mit Händen und Füßen). Als sie nach ein paar Stunden zurückkamen, und der Junge sich voll auf seine neuen Spielfreund freute, holte der Händler fröhlich strahlend einen Beutel heraus mit dem schon „vorbereiteten“ (sprich geschlachteten) Hund hervor. Leider weiß ich nicht, wie die Eltern DAS dem Kind erklärt haben. Ich weiß, ist makaber und ekelig, aber ich finds trotzdem irgendwie witzig, wahrscheinlich wird man ein bisschen galgenhumorig, wenn es ums Essen hier geht und man schon morgens einen Entenschnabel zum Frühstück angeboten bekommt.
Aber ich schweife ab, und wir sind noch längst nicht in Nanjing angekommen. Halb neun fuhr der Zug am Shanghaier Nordbahnhof ab. Hieß für mich 6 Uhr aufstehen, was entsprechend schwer viel nach dem Freitagabend. 1.Problem war Sönke und Daniela zu finden, da es 2 Metrostationen im Bahnhof gibt und wir uns am Exit 1 treffen wollten, 2. Problem, es waren Menschen ohne Ende unterwegs (und die Chinesen sind nicht wirklich alle so klein, wie man denkt) und 3. Problem, es gab zwei verschiedene Eingänge für Hardseater und Softseater (und die Bahnangestellten hatten gar keine Ahnung). Nachdem wir uns zum richtigen Eingang durchgekämpft hatten, unsere Rucksäcke durchleuchten ließen, durch die kilometerlangen Gänge gerannt waren, saßen wir dann 2 Minuten vor Abfahrt im Zug. Was für am Stress am frühen Morgen. Die Zugfahrt war angenehm, zwar voll, aber mit Klimaanlagen und Zugbegleiter reichten heißes Wasser für Tee oder Fertigsuppen und man konnte Obst und Softdrinks kaufen. In 3 Stunden schafften wir es nach Nanjing (ca. 300km östlich von Shanghai) für schlappe 80rmb. Im Zug trafen wir noch Steven und Karen, Freunde von DingAn, die mit uns die Stadt erkunden wollten. DingAn war selber nicht mitgekommen, weil er eine stressige Woche hatte. Nanjing hat 6 Mio. Einwohner, was in chinesischen Verhältnissen eine Kleinstadt ist, aber wenn man mit dem Bus einmal durch muss wie wir, um zum Hotel zu kommen, dann zieht sich das ganz schön. Das Hotel war spitze! Ich hatte mich schon auf ein Hotel der etwas unteren Kategorie eingestellt, aber das war es gar nicht. Wir hatten alle Doppelzimmer für 90rmb pro Nase, es war sauber, warmes Wasser (durchgehend, nicht wie bei mir in der Wohnung), Frühstück und echt gemütliche Betten. Und es lag total zentral. Direkt am Tempel, dem Einkaufsviertel der Stadt. Da wollten wir auch als erstes hin, weil wir alle Hunger hatten. Steven und Karen (ich kann es nur wiederhole, es war so gut, dass die beiden mit waren, abgesehen davon sind die beiden auch voll lieb) führten uns in ein Restaurant, in dem es Nanjinger Essen gab. In China bestellt man viele kleine Sachen für die ganze Gruppe, und jeder kann sich dann aus der Mitte was nehmen (jaja, man darf nicht drüber nachdenken, dass jeder mit seinem Stäbchen in die Gemeinschaftstöpfe geht...) So kann man echt viele Sachen probieren. Hier habe ich auch mal richtig leckeren Tofu in verschiedenen Varianten gegessen. Gar nicht so schlecht das Zeug, ich dachte, dass ist nur was für Vegetarier und schmeckt nach nichts oder stinkt erbärmlich. Aber der Tofu in dem Restaurant war echt lecker und ist eine gute Alternative zum ständigen Fleischessen hier. Nach dem Essen erkundeten wir weiter den Tempelbereich und besuchten dann auch den Tempel, der aber langweilig war. Und wir haben Erdnüsse gegessen, die sind ja so was von genial gewesen. Einfach nur kurz geröstet und schmecken richtig nach Erdnuss und nicht wie bei uns nur nach Salz. Sehr süchtigmachend! So langsam kam auch die Sonne raus und wir brachen mit dem Taxi (sind in hier noch klappriger als in Shanghai) zu einem Park auf. Dort gab es einen See, Kirschbäume blühten, echte Vögel (allerdings in Käfigen eingesperrt ) und es war herrlich ruhig. Alte Männer spielten Karten oder Schach, andere machten irgendwelche Übungen oder genossen einfach das schöne Wetter (was wir auch dann gemacht haben)
Abends suchten wir (besser gesagt, Karen und Steven) ein Restaurant im Tempel-Viertel und dann setzten wir uns noch in ein Teehaus, um kleinen Absacker zu trinken.
Sonntag mussten wir leider früh raus, weil es nur Frühstück bis 9 Uhr gab,...aber das war wenigstens lecker, das frühe Aufstehen hatte sich dann doch gelohnt. Heute stand richtig Kultur auf dem Programm. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind auf dem Zhongshan-Hügel, am Rand von Nanjing gelegen . Neben dem besagten Ming-Grab, einem Tempel und Gärten befindet sich dort das Grabmal von Dr. Sun Yat-sen, der 1912 die chinesische Republik gründete. Neben dem besagten Ming-Grab, einem Tempel und Gärten befindet sich dort das Grabmal von Dr. Sun Yat-sen, der in China und Taiwan als „Vater“ der chinesischen Republik betrachtet wird . Wie oben bereits erwähnt war das Kaiserreich Anfang des 20.Jahrhunderts zerrüttet und von den Westmächten geschwächt worden. Nach einem Aufstand antimonarchistischer Teile der Armee, revoltieren Arbeiter und Bauer in ganz China und innerhalb eines Monats erklärten 13 Provinzen ihre Unabhängigkeit von der Qing-Dynastie. In Nanjing traf sich die erste chinesische Volksversammlung, die Sun Yat-sen zum ersten Präsidenten der Republik China gewählt. 2 Monate später dankte der letzte Kaiser nach 5000 Jahren Kaiserreich ab (der Kaiser war damals PuYi, der aus dem berühmten Film).Ob Sun Yat-sen wirklich so eine große Rolle spielte wird inzwischen von vielen Historikern bezweifelt, aber er wird halt verehrt und nach seinem Tod wurde ihm ein prächtiges Grabmal in Nanjing erbaut. Und das wollten wir uns anschauen. Die Grabanlage ist riesengroß mit 31m2 und nimmt einen Großteil des Hügels ein. Aus weißen Marmor gebaut mit blauen Dächern liegt es mitten im Wald und zieht sich über eine ewiglange Treppe den Hang hoch. Am besten schaut ihr auch die Fotos an, es ist echt beeindruckend.

Wobei ich mir nicht so sicher bin, ob ich mehr von dem Gebäude oder von dem echten Wald mehr begeistert war. Die Luft war in Nanjing eh viel besser als in Shanghai und dadurch, dass wir herrlichste Wetter hatten, war das ganze sehr erholsam. Natürlich waren auch hier Menschen ohne Ende unterwegs, schließlich ist das Grabmal einer DER Besuchsziele in China, da Dr. Sun Yat-sen überall verehrt wird. Den Großteil nahmen dann auch Touristengruppen von Schülern bis Senioren ein, die alle witzige rote oder gelbe Kappen trugen, damit sie ihre Gruppe nicht verlieren (was eigentlich nichts gebracht hat, da noch mindestens 5 andere Tourigruppen genau dieselben Kappen getragen haben).
Ganz oben an der Treppe befindet sich das eigentlich Grab von Dr. Sun Yat-sen. Ich hätte gedacht bei der Bedeutung, die diesem Mann in China beigemessen wird, würden die Chinesen in tiefer Verehrung an dem Grab vorbeipilgern, zumindest wären sie respektvoll. Aber dem war absolut so nicht. Man musste sich in das Mausoleum reinkämpfen (es war wirklich ein Kampf und tierisches Gequetschte) und dann wurde man wie in einem Mahlstrom um das Grab herumgewirbelt und konnte einen kurzen Blick auf den Marmorsarg werfen. Nach weniger als einer Minute wurde man wieder aus der Grabkammer herausgetragen....und ruhig und respektvoll war das ganze gar nicht. Es war schon etwas seltsam.
Auf dem Rückweg den Hügel herunter erregten wir eine Menge Aufmerksamkeit. Nanjing liegt zwarnur 3 Stunden Zugfahrt von Shanghai entfernt, aber viele der Besucher dort hatten noch nie oder nur selten einen Westler gesehen. Und dann waren da Susanne, Daniela, Sönke und ich mit unseren hellen Haaren und Haut eine kleine Sensation. Aber nicht nur das die alle starrten, sie wollten auch Fotos mit uns machen! Die ersten paar Gruppenfotos waren ja witzig, aber nach dem 20. wurde es dann schon nervig. Vor allem konnten wir uns nicht einfach irgendwo auf eine Bank setzen, direkt kam einer an und fragte: „Can I take a picture with you?“ Und das waren nicht nur die Schüler, wir wurden von älteren Frauen und Männern gefragt...wir hätten Kapital daraus schlagen sollen, dann wären wir mit einem Plus aus Nanjing wieder gekommen. Ich frag mich, wie das ist, wenn man als Westler mitten durch die Provinz reist.
Am Fuß des Hügels gönnten wir uns ein Golfwägelchen, der uns zur Stadtmauer fuhr. Die Stadtmauer ist zu 2/3 noch erhalten und man kann auf ihr spazieren gehen. Was wir dann auch gemacht haben und richtig schön war, weil man einen super schönen Ausblick auf die Stadt und einen See hatte. Nach einem leckeren Mittagessen und einer ausgedehnten Pause sind wir unser Gepäck holen gegangen und zum Bahnhof gefahren. Der Bahnhof liegt genau auf der anderen Seite von dem See und wir wollten noch die letzten Sonnenstrahlen nutzen und uns ans Ufer setzen bevor der Zug nach Shanghai wieder zurückfuhr. An sich war die Uferpromenade sehr schön, nur kamen weil wir halt reiche Westler (und die einzigen an diesem Nachmittag) waren, direkt Bettlerkinder und Bettler an. Ich kann es nur wiederholen, man darf den Kindern nichts geben, so schwer es einem auch fällt. Ich habe Karen gefragt und sie hat mit einem ziemlich entschiedenem „No“ reagiert. Trotzdem war es ätzend. Nachdem wir uns an eine andere Stelle gesetzt hatten, hatten wir ein bisschen mehr Ruhe...aber ein fader Beigeschmack blieb da schon.
Die Zugfahrt im Hardseater war heftig. Der Zug war rappelvoll (auch nach chin. Verhältnissen) und die Leute standen 3 Stunden im Gang dicht an dicht bis wir in Shanghai ankamen. Es war laut, Kinder haben gebrüllt, laute Unterhaltungen und überall Essengeräusche und –gerüche (von der Toilette ganz zu schweigen...Brrr). Also, ein Tipp für zukünftige Chinareisende: Immer im Voraus eine Sitz im Softseater buchen, die 4 Euro sollte man sich gönnen (das war der Preisunterschied zwischen Hard-und Softseater für die Nanjing-Fahrt). Ziemlich fertig kamen wir in Shanghai an, und die Aussicht, am nächsten Morgen wieder zu arbeiten, behagte keinem so recht. Aber gelohnt hat sich die Reise auf jeden Fall, Nanjing ist viel chinesischer als Shanghai, sehr viel grüner und es gibt eine Menge zu sehen. Wir haben längst nicht alles besucht, dafür reichte einfach die Zeit nicht aus. Eine Sache muss ich noch erzählen. Susanne und ich suchten ein Taxi nach Pudong und wurden von einem Typen angequatscht, der uns für ganz billig Geld befördern würde. Nur 100rmb, Supersonderangebot nur für seine Freunde. Wir lachten ihn aus und suchten uns ein reguläres Taxi. Irgendwie fühlten wir uns wie echte Shanghaier, da wir nicht auf so einen Typen reinfielen und nicht wie ein Touri übers Ohr gehauen wurden. Das war irgendwie ein cooles Gefühl, das sich auch noch verstärkte, als wir an den vertrauten Wolkenkratzern und Straßen vorbeifuhren Richtung Pudong.
Fotos kommen später, ich habe noch keine von den anderen bekommen.
Jippi, wir fahren nach Nanjing oder Jingling, einer uralten und sehr geschichtsträchtigen Stadt in China. Morgens um halb neun sollte der Zug Shanghai nach Nanjing gehen. Zugfahren in China soll ja ein Abenteuer an sich sein und ich war echt gespannt darauf, wie es werden würde. Von Nanjing habe ich gegenteilige Dinge gehört, manche fanden die Stadt sehr interessant und andere waren froh dort wieder schnell weg zu kommen.
Ein bisschen muss ich noch von der Geschichte hier erzählen, jedenfalls, was mit Nanjing zu tun hat. Ich muss zugeben so wirklich viel weiß ich nicht von chinesischer Geschichte, höchstens dass es mal ein paar Ming-Kaiser gab, in deren Zeit nette Vasen hergestellt wurden und dass die Engländer den Opiumkrieg angezettelt haben. Das war es auch. Ich weiß nicht wie es euch geht, deswegen müsst ihr jetzt mitleiden :). Nanjing spielt übrigens in den eben genannten Dingen eine wichtige Rolle. Im 14.Jahrhundert bestieg der erste Ming-Kasier den Thron und machte Nanjing zu seiner Hauptstadt. Aus der Zeit ist die Stadtmauer, die längste je gebaute Stadtmauer mit 30km Länge, und das Grab dieses Kaisers erhalten. Allerdings wurde dann von seinem Enkel die Hauptstadt nach Bejing verlegt und die Stadt verlor an Bedeutung. Im Opiumkrieg erzwangen die Engländer nach der Bombardierung von Shanghai und Nanjing im „Vertrag von Nanjing“ 1842 die Öffnung von Shanghai und anderer Städte für den Außenhandel mit den Europäern und Hongkong ging in den Besitz der Engländer über. Die folgenden Zeiten waren vom Zerfall des Kaiserreichs, Bürgerkrieg und Invasion der Japaner geprägt, die in Nanjing 1937-38 300.000 Bewohner umbrachten (die Chinesen hassen die Japaner abgrundtief und das Massaker von Nanjing ist nur eines von vielen Beispielen, wie die Japaner während der Besetzung in China gewütet haben). Ihr könnt das aber auch alles selber nachlesen, ich habe einen rechten guten Text im Internet gefunden, da bekommt man einen schnellen Überblick über die Geschichte und ich langweile euch nicht zu sehr hierJ
Die ganz Nanjing-Reise war recht spontan geplant. Sönkes Mitbewohner, DingAn, hatte geschäftlich in der Stadt zu tun und hatte sich angeboten, uns dort ein Hotel zu besorgen und die Stadt zu zeigen. Sehr cool, denn wen man mit einem Chinesen unterwegs ist, bekommt man viel mehr zu sehen und es wird alles ein bisschen einfacher.
Leider war an dem Wochenende Ahnenfest und viele fuhren zu den Gräbern ihrer Ahnen oder machten Ausflüge, um als Familie zusammen zu sein. Zugkarten besorgen war dann ein leichter Krampf. Eine Kollegin hatte, da es keine Rückfahrkarten mehr gab, nur die Hinfahrtkarten geholt...Und irgendwie war von Shanghai aus auch keine Rückfahrttickets mehr zu besorgen. Ich sah mich schon Sonntagnacht in Nanjing sitzen und den ersten Zug am Montag nach Shanghai nehmen (habe meine Chef schon mal vorgewarnt :) Freitag hatten wir dann aber doch Karten, weil DingAn schon in Nanjing war und dort gab es noch Karten, allerdings nur Hardseater, na ja, muss man nicht verstehen. Hauptsache wir kamen wieder zurück.
Freitagabend hatte Schalli seinen letzten Abend in Shanghai und den mussten wir natürlich gebührlich feiern. Mit 10 oder mehr Leuten trafen wir uns im Gintei, was witzig war mit so vielen Leuten. Habe diesmal Seeigel probiert, ist gar nicht so schlecht, nur ein bisschen schleimig, und einen von den Caojing-Ingenieuren kennengerlernt, der Basketball spielt und auch noch aus Köln kommt und in Brühl jahrelang Landesliga gespielt hat. Irgendwo in Puxi spielen die regelmäßig mittwochs und er wollte mir auf jeden Fall bescheid geben, wo sie sich treffen. Jippi., meine Basketball-Durststrecke schien vorbei zu sein!
Ich habe eine Geschichte gehört, wo ich nicht weiß, ob sie wahr, aber sie ist den Chinesen durchaus zu zutrauen. Überall in Shanghai werden von Straßenhändlern kleine Welpen verkauft, total süß und niedlich. Eine Familie mit einem kleinem Jungen spazierte über einen Markt in Shanghai, wo dann unter anderem auch die kleinen Hunde verkauft werden. Der Junge quengelte so lange herum, bis seine Eltern ihm einen kauften. Da sie aber noch über den Markt schlendern wollten, sollte der Händler noch auf den Hund aufpassen, sie würden ihn später abholen (keiner sprach chinesisch und man verständigte sich mit Händen und Füßen). Als sie nach ein paar Stunden zurückkamen, und der Junge sich voll auf seine neuen Spielfreund freute, holte der Händler fröhlich strahlend einen Beutel heraus mit dem schon „vorbereiteten“ (sprich geschlachteten) Hund hervor. Leider weiß ich nicht, wie die Eltern DAS dem Kind erklärt haben. Ich weiß, ist makaber und ekelig, aber ich finds trotzdem irgendwie witzig, wahrscheinlich wird man ein bisschen galgenhumorig, wenn es ums Essen hier geht und man schon morgens einen Entenschnabel zum Frühstück angeboten bekommt.
Aber ich schweife ab, und wir sind noch längst nicht in Nanjing angekommen. Halb neun fuhr der Zug am Shanghaier Nordbahnhof ab. Hieß für mich 6 Uhr aufstehen, was entsprechend schwer viel nach dem Freitagabend. 1.Problem war Sönke und Daniela zu finden, da es 2 Metrostationen im Bahnhof gibt und wir uns am Exit 1 treffen wollten, 2. Problem, es waren Menschen ohne Ende unterwegs (und die Chinesen sind nicht wirklich alle so klein, wie man denkt) und 3. Problem, es gab zwei verschiedene Eingänge für Hardseater und Softseater (und die Bahnangestellten hatten gar keine Ahnung). Nachdem wir uns zum richtigen Eingang durchgekämpft hatten, unsere Rucksäcke durchleuchten ließen, durch die kilometerlangen Gänge gerannt waren, saßen wir dann 2 Minuten vor Abfahrt im Zug. Was für am Stress am frühen Morgen. Die Zugfahrt war angenehm, zwar voll, aber mit Klimaanlagen und Zugbegleiter reichten heißes Wasser für Tee oder Fertigsuppen und man konnte Obst und Softdrinks kaufen. In 3 Stunden schafften wir es nach Nanjing (ca. 300km östlich von Shanghai) für schlappe 80rmb. Im Zug trafen wir noch Steven und Karen, Freunde von DingAn, die mit uns die Stadt erkunden wollten. DingAn war selber nicht mitgekommen, weil er eine stressige Woche hatte. Nanjing hat 6 Mio. Einwohner, was in chinesischen Verhältnissen eine Kleinstadt ist, aber wenn man mit dem Bus einmal durch muss wie wir, um zum Hotel zu kommen, dann zieht sich das ganz schön. Das Hotel war spitze! Ich hatte mich schon auf ein Hotel der etwas unteren Kategorie eingestellt, aber das war es gar nicht. Wir hatten alle Doppelzimmer für 90rmb pro Nase, es war sauber, warmes Wasser (durchgehend, nicht wie bei mir in der Wohnung), Frühstück und echt gemütliche Betten. Und es lag total zentral. Direkt am Tempel, dem Einkaufsviertel der Stadt. Da wollten wir auch als erstes hin, weil wir alle Hunger hatten. Steven und Karen (ich kann es nur wiederhole, es war so gut, dass die beiden mit waren, abgesehen davon sind die beiden auch voll lieb) führten uns in ein Restaurant, in dem es Nanjinger Essen gab. In China bestellt man viele kleine Sachen für die ganze Gruppe, und jeder kann sich dann aus der Mitte was nehmen (jaja, man darf nicht drüber nachdenken, dass jeder mit seinem Stäbchen in die Gemeinschaftstöpfe geht...) So kann man echt viele Sachen probieren. Hier habe ich auch mal richtig leckeren Tofu in verschiedenen Varianten gegessen. Gar nicht so schlecht das Zeug, ich dachte, dass ist nur was für Vegetarier und schmeckt nach nichts oder stinkt erbärmlich. Aber der Tofu in dem Restaurant war echt lecker und ist eine gute Alternative zum ständigen Fleischessen hier. Nach dem Essen erkundeten wir weiter den Tempelbereich und besuchten dann auch den Tempel, der aber langweilig war. Und wir haben Erdnüsse gegessen, die sind ja so was von genial gewesen. Einfach nur kurz geröstet und schmecken richtig nach Erdnuss und nicht wie bei uns nur nach Salz. Sehr süchtigmachend! So langsam kam auch die Sonne raus und wir brachen mit dem Taxi (sind in hier noch klappriger als in Shanghai) zu einem Park auf. Dort gab es einen See, Kirschbäume blühten, echte Vögel (allerdings in Käfigen eingesperrt ) und es war herrlich ruhig. Alte Männer spielten Karten oder Schach, andere machten irgendwelche Übungen oder genossen einfach das schöne Wetter (was wir auch dann gemacht haben)
Abends suchten wir (besser gesagt, Karen und Steven) ein Restaurant im Tempel-Viertel und dann setzten wir uns noch in ein Teehaus, um kleinen Absacker zu trinken.
Sonntag mussten wir leider früh raus, weil es nur Frühstück bis 9 Uhr gab,...aber das war wenigstens lecker, das frühe Aufstehen hatte sich dann doch gelohnt. Heute stand richtig Kultur auf dem Programm. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind auf dem Zhongshan-Hügel, am Rand von Nanjing gelegen . Neben dem besagten Ming-Grab, einem Tempel und Gärten befindet sich dort das Grabmal von Dr. Sun Yat-sen, der 1912 die chinesische Republik gründete. Neben dem besagten Ming-Grab, einem Tempel und Gärten befindet sich dort das Grabmal von Dr. Sun Yat-sen, der in China und Taiwan als „Vater“ der chinesischen Republik betrachtet wird . Wie oben bereits erwähnt war das Kaiserreich Anfang des 20.Jahrhunderts zerrüttet und von den Westmächten geschwächt worden. Nach einem Aufstand antimonarchistischer Teile der Armee, revoltieren Arbeiter und Bauer in ganz China und innerhalb eines Monats erklärten 13 Provinzen ihre Unabhängigkeit von der Qing-Dynastie. In Nanjing traf sich die erste chinesische Volksversammlung, die Sun Yat-sen zum ersten Präsidenten der Republik China gewählt. 2 Monate später dankte der letzte Kaiser nach 5000 Jahren Kaiserreich ab (der Kaiser war damals PuYi, der aus dem berühmten Film).Ob Sun Yat-sen wirklich so eine große Rolle spielte wird inzwischen von vielen Historikern bezweifelt, aber er wird halt verehrt und nach seinem Tod wurde ihm ein prächtiges Grabmal in Nanjing erbaut. Und das wollten wir uns anschauen. Die Grabanlage ist riesengroß mit 31m2 und nimmt einen Großteil des Hügels ein. Aus weißen Marmor gebaut mit blauen Dächern liegt es mitten im Wald und zieht sich über eine ewiglange Treppe den Hang hoch. Am besten schaut ihr auch die Fotos an, es ist echt beeindruckend.


Wobei ich mir nicht so sicher bin, ob ich mehr von dem Gebäude oder von dem echten Wald mehr begeistert war. Die Luft war in Nanjing eh viel besser als in Shanghai und dadurch, dass wir herrlichste Wetter hatten, war das ganze sehr erholsam. Natürlich waren auch hier Menschen ohne Ende unterwegs, schließlich ist das Grabmal einer DER Besuchsziele in China, da Dr. Sun Yat-sen überall verehrt wird. Den Großteil nahmen dann auch Touristengruppen von Schülern bis Senioren ein, die alle witzige rote oder gelbe Kappen trugen, damit sie ihre Gruppe nicht verlieren (was eigentlich nichts gebracht hat, da noch mindestens 5 andere Tourigruppen genau dieselben Kappen getragen haben).
Ganz oben an der Treppe befindet sich das eigentlich Grab von Dr. Sun Yat-sen. Ich hätte gedacht bei der Bedeutung, die diesem Mann in China beigemessen wird, würden die Chinesen in tiefer Verehrung an dem Grab vorbeipilgern, zumindest wären sie respektvoll. Aber dem war absolut so nicht. Man musste sich in das Mausoleum reinkämpfen (es war wirklich ein Kampf und tierisches Gequetschte) und dann wurde man wie in einem Mahlstrom um das Grab herumgewirbelt und konnte einen kurzen Blick auf den Marmorsarg werfen. Nach weniger als einer Minute wurde man wieder aus der Grabkammer herausgetragen....und ruhig und respektvoll war das ganze gar nicht. Es war schon etwas seltsam.
Auf dem Rückweg den Hügel herunter erregten wir eine Menge Aufmerksamkeit. Nanjing liegt zwarnur 3 Stunden Zugfahrt von Shanghai entfernt, aber viele der Besucher dort hatten noch nie oder nur selten einen Westler gesehen. Und dann waren da Susanne, Daniela, Sönke und ich mit unseren hellen Haaren und Haut eine kleine Sensation. Aber nicht nur das die alle starrten, sie wollten auch Fotos mit uns machen! Die ersten paar Gruppenfotos waren ja witzig, aber nach dem 20. wurde es dann schon nervig. Vor allem konnten wir uns nicht einfach irgendwo auf eine Bank setzen, direkt kam einer an und fragte: „Can I take a picture with you?“ Und das waren nicht nur die Schüler, wir wurden von älteren Frauen und Männern gefragt...wir hätten Kapital daraus schlagen sollen, dann wären wir mit einem Plus aus Nanjing wieder gekommen. Ich frag mich, wie das ist, wenn man als Westler mitten durch die Provinz reist.
Am Fuß des Hügels gönnten wir uns ein Golfwägelchen, der uns zur Stadtmauer fuhr. Die Stadtmauer ist zu 2/3 noch erhalten und man kann auf ihr spazieren gehen. Was wir dann auch gemacht haben und richtig schön war, weil man einen super schönen Ausblick auf die Stadt und einen See hatte. Nach einem leckeren Mittagessen und einer ausgedehnten Pause sind wir unser Gepäck holen gegangen und zum Bahnhof gefahren. Der Bahnhof liegt genau auf der anderen Seite von dem See und wir wollten noch die letzten Sonnenstrahlen nutzen und uns ans Ufer setzen bevor der Zug nach Shanghai wieder zurückfuhr. An sich war die Uferpromenade sehr schön, nur kamen weil wir halt reiche Westler (und die einzigen an diesem Nachmittag) waren, direkt Bettlerkinder und Bettler an. Ich kann es nur wiederholen, man darf den Kindern nichts geben, so schwer es einem auch fällt. Ich habe Karen gefragt und sie hat mit einem ziemlich entschiedenem „No“ reagiert. Trotzdem war es ätzend. Nachdem wir uns an eine andere Stelle gesetzt hatten, hatten wir ein bisschen mehr Ruhe...aber ein fader Beigeschmack blieb da schon.
Die Zugfahrt im Hardseater war heftig. Der Zug war rappelvoll (auch nach chin. Verhältnissen) und die Leute standen 3 Stunden im Gang dicht an dicht bis wir in Shanghai ankamen. Es war laut, Kinder haben gebrüllt, laute Unterhaltungen und überall Essengeräusche und –gerüche (von der Toilette ganz zu schweigen...Brrr). Also, ein Tipp für zukünftige Chinareisende: Immer im Voraus eine Sitz im Softseater buchen, die 4 Euro sollte man sich gönnen (das war der Preisunterschied zwischen Hard-und Softseater für die Nanjing-Fahrt). Ziemlich fertig kamen wir in Shanghai an, und die Aussicht, am nächsten Morgen wieder zu arbeiten, behagte keinem so recht. Aber gelohnt hat sich die Reise auf jeden Fall, Nanjing ist viel chinesischer als Shanghai, sehr viel grüner und es gibt eine Menge zu sehen. Wir haben längst nicht alles besucht, dafür reichte einfach die Zeit nicht aus. Eine Sache muss ich noch erzählen. Susanne und ich suchten ein Taxi nach Pudong und wurden von einem Typen angequatscht, der uns für ganz billig Geld befördern würde. Nur 100rmb, Supersonderangebot nur für seine Freunde. Wir lachten ihn aus und suchten uns ein reguläres Taxi. Irgendwie fühlten wir uns wie echte Shanghaier, da wir nicht auf so einen Typen reinfielen und nicht wie ein Touri übers Ohr gehauen wurden. Das war irgendwie ein cooles Gefühl, das sich auch noch verstärkte, als wir an den vertrauten Wolkenkratzern und Straßen vorbeifuhren Richtung Pudong.
Fotos kommen später, ich habe noch keine von den anderen bekommen.
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Dienstag, 28. März 2006
Morgen sind es 5 Wochen
trimmi, 19:09h
So, jetzt erst einmal Schluss für heute. Ihr seid jetzt auf dem neusten Stand und bald bekommt ihr auch den Link zu meinen Fotos.
WO bleiben eigentlich eure Fotos und Nachrichten, ich sitze hier auf dem Trockenen und krieg nix mit.Ich will Tratsch und Neuigkeiten hören:)))
Morgen sind es schon 5 Wochen Shanghai, echt krass wie die Zeit hier verfliegt und wie schnell man sich an das Leben hier gewöhnt und Straßennamen wie Songlin Lu, Weifang Lu und Stadtteile wie Xiantiandi so normal werden wie Zülpicher Str.und Ebertplatz. Am Wochenende schauen wir uns Nanjing an, weil so langsam muss ich was anderes sehen als Shanghai. Ich hoffe wir haben schönes Wetter....Bis bald dann Tschööö
WO bleiben eigentlich eure Fotos und Nachrichten, ich sitze hier auf dem Trockenen und krieg nix mit.Ich will Tratsch und Neuigkeiten hören:)))
Morgen sind es schon 5 Wochen Shanghai, echt krass wie die Zeit hier verfliegt und wie schnell man sich an das Leben hier gewöhnt und Straßennamen wie Songlin Lu, Weifang Lu und Stadtteile wie Xiantiandi so normal werden wie Zülpicher Str.und Ebertplatz. Am Wochenende schauen wir uns Nanjing an, weil so langsam muss ich was anderes sehen als Shanghai. Ich hoffe wir haben schönes Wetter....Bis bald dann Tschööö
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Juchu! Der Blog geht!
trimmi, 18:56h
28.03.2006 Juchu der Blog geht!!
Also meine neuer Blog scheint auch nach einem Tag Testlauf noch zu funktionieren. Sehr cool. Ich hoffe ihr lest schön weiter meinen Blog....ich bin nämlich schrecklich faul, wenn es um e-Mails schreiben geht...Entschuldigung Dani, dass ich noch net geantwortet habe, ich melde mich sobald wie möglich. Gleiches gilt auch für den Rest, dass ich so 3 Wochen in der Versenkung verschwunden bin...aber so langsam finde ich eine gewisse Routine (ja telefonieren ist doof, aber ich habe mir jetzt ein Headset gekauft (nein, ich werde damit nicht WOW zocken) und mir SkyP herunterladen. Dann kann auch ich mal anrufen. Ich werde urz nur ein paar Highlights der Woche aufschreiben, weil ich morgen um 7 Uhr ins Büro muss (da stehe ich normalerweise auf, seufz). Wir (Tom, Tina und ich) fahren morgen nach Caojing, die neue Produktionsanlage ( und noch im Bau befindende) von Bayer, die ungefähr 1 ½ Stunden Autofahrt von der City entfernt ist (ist aber immer noch Shanghai!).
Ansonsten hatte ich Dienstag einen ziemlichen Tiefpunkt, erst einmal war mein Fahrrad wirklich geklaut (Schweine, hmpf), ich konnte nicht wie verabredet mit Ulla telefonieren, weil mein Vermieter nicht da war und ich hatte ziemlich Sorge wegen der Polizeianmeldung. Wenn man in China längere Zeit bleibt, muss man sich als Westler polizeilich anmelden und zwar 72 Stunden nach Ankunft....hüstel, da war ich ein bisschen drüber. Mir konnte nichts passieren, das schlimmste ist eine Verspätungsstrafe von 500rmb pro Tag!!! Autsch! Tina hat sich angeboten mitzukommen und zu übersetzen. Sie hat dann mit einer ziemlich gelangweilten Beamtin ausgehandelt, dass ich nicht zahlen muss (Sie hat erzählt,ich wäre eine Studnetin und könnte die Strafe eh nicht zahlen)! Puh, Schwein gehabt! Aber das ist China, man kann alles aushandeln! Abends ging es mit Schalli, Susanne, Sönke und einem Bekannten zu einem Brasilianer, wo man wie beim Rodizio All-you-can-eat Fleisch machen kann, nur noch besser, weil es zusätzlich ein RIESEN-Buffet (mit einem ganzen Tisch Nachtisch) gibt. Und das alles für 8 Euro! Ja, ich erwähne, dass damit ihr neidisch werdet und mich besuchen kommt, ich weiss nämlich wie man dahin kommt und nebenan gibt es noch das „Windows“ eine nette Kneipe, um ein paar Absacker zu trinken. Thorsten, wann war deine Probezeit zu Ende ? *grins*, du wirst es da lieben!
Donnerstag war nix (muss auch mal sein), aber der Freitag hatte es in sich. Mittags haben Susanne und ich unser Lunch am Paulaner in der Sonne eingenommen. Wir mampften gerade genüßlich unsere Sandwichs, als hinter uns ein Haufen Chinesen in Anzügen anfingen mit einem Westler Hände zu schütteln und Fotos zu schießen. Der Westler war unser Altkanzler Schröder, der im Paulaner sein Mittagsessen hatte. Keine Ahnung wieso er in China war, in der Zeitung stand nichts davon. Der ist ganz schön klein, ich habe ihn mir größer vorgestellt. Nun ja, wir ließen und nicht stören und jetzt gibt ein paar Fotos mit Schröder, ein paar Chinesen und uns Sandwich futternd im Hintergrund. Abends war erst Mural und dann Bonbon agesagt, was echt langweilig war, weil der DJ einfach schlecht war (die Tänzer (ja Tänzer, keine Tänzerinnen) waren die einzig nette Ablenkung. In der Mural habe ich einen sehr netten Ami kennen gelernt, mal schauen, ob ich ihn in 2 Wochen in der Mural wieder treffe :))))))) Um 4 Uhr war ich im Bett und echt hundmüde, aber ausschlafen war leider nicht. Oliver und Kirsten waren mit Susanne, Sönke und mir um 11 Uhr am Peoples Square verabredet, weil die beiden uns den Stoffmarkt zeigen wollten. Der Stoffmarkt ist ein Markt für Maßschneider, wo man sich alles Maßschneidern lassen kann. Man sucht sich einen Stoff und einen Schnitt aus (oder gibt etwas gut sitzendes ab, was die kopieren) und dann innerhalb einer Woche hat man das Teil dann fertig, Sönke hat sich eine Anzug für 550rmb bestellt und Susanne 2 Blusen für 130rmb. Ich bin echt mal gespannt wie die werden. Man kann sich da Mäntel, Jeans, Ballkleider, Bettwäsche, Kissen etc aus Stoff, Wolle, Leder, Pelz herstellen lassen und dazu die Knöpfe. Stickereien, Stoffblumen und anderen Schnickschnack aussuchen. Sehr genial. Da Sönke für seine Freundin eine Dior-Tasche besorgen sollte, sind wir dann auf den Fake Market gefahren....ächz, ich glaube ich kenne jetzt jeden Taschenladen auf dem Markt. Wir haben uns auch abschleppen lassen in ein Hinterhofkaufhaus. Durch eine nur schulterbreite Gasse über die Abfälle der Bewohner wurden wir in ein dreistöckiges Haus geführt, wo es alle möglichen Taschen, Rolex und den anderen üblichen Kram gab. Nette Auswahl hatten die auf jeden Fall hier (Anne du wärst gnadenlos hier verloren, so gar ich wäre bei ein paar Taschen fast schwach geworden *grins) Abends habe ich alles abgesagt,weil ich echt platt war. Sonntag war der ultimative Shopping Tag, jedenfalls für Susane, für mich weniger. Nördlich der Metrostation Henan Lu gibt es 4 große Kaufhäuser, die mit kleinen Läden vollgestopft sind. Da gibt so tolle Sachen, die einfach ganz anders, bunter, witziger und ausgefallener sind als der H&M Kram bei uns und dazu echt gut bezahlbar ist.. Nur leider (oder zum Glück für meinen Geldbeutel) sind meisten Sachen zu klein für mich (die meisten Chinesinnen sind eher schmal und klein gebaut) und haben Schuhgröße 37. Wäääääääääh! Wie gemein. Susanne hatte da mehr Glück und konnte richtig zuschlagen. Aber es war auf jeden Fall sehr witzig da, man muss nur eine Engelsgeduld mitbringen, weil es super voll ist und die Chinesen einen schubsen und drängeln und es ist warm da drinnen...empfehlenswert sind die Malls erst nach ein paar Wochen Shanghai-Aufenthalt, sonst rastet man aus. (Von den Toiletten da ganz zu schweigen, man sollte das Essen und Trinken für den Einkaufstag aufgeben). Montag war dann Tom aus Bejing wieder da und gab Tina und mir einen netten Packen an Aufgaben und Projekten, wo wir beide erst einmal überlegen müssen, wie wir an die ganzen Sachen rangehen. Auf jeden Fall ist das meiste echt interessant.
Also meine neuer Blog scheint auch nach einem Tag Testlauf noch zu funktionieren. Sehr cool. Ich hoffe ihr lest schön weiter meinen Blog....ich bin nämlich schrecklich faul, wenn es um e-Mails schreiben geht...Entschuldigung Dani, dass ich noch net geantwortet habe, ich melde mich sobald wie möglich. Gleiches gilt auch für den Rest, dass ich so 3 Wochen in der Versenkung verschwunden bin...aber so langsam finde ich eine gewisse Routine (ja telefonieren ist doof, aber ich habe mir jetzt ein Headset gekauft (nein, ich werde damit nicht WOW zocken) und mir SkyP herunterladen. Dann kann auch ich mal anrufen. Ich werde urz nur ein paar Highlights der Woche aufschreiben, weil ich morgen um 7 Uhr ins Büro muss (da stehe ich normalerweise auf, seufz). Wir (Tom, Tina und ich) fahren morgen nach Caojing, die neue Produktionsanlage ( und noch im Bau befindende) von Bayer, die ungefähr 1 ½ Stunden Autofahrt von der City entfernt ist (ist aber immer noch Shanghai!).
Ansonsten hatte ich Dienstag einen ziemlichen Tiefpunkt, erst einmal war mein Fahrrad wirklich geklaut (Schweine, hmpf), ich konnte nicht wie verabredet mit Ulla telefonieren, weil mein Vermieter nicht da war und ich hatte ziemlich Sorge wegen der Polizeianmeldung. Wenn man in China längere Zeit bleibt, muss man sich als Westler polizeilich anmelden und zwar 72 Stunden nach Ankunft....hüstel, da war ich ein bisschen drüber. Mir konnte nichts passieren, das schlimmste ist eine Verspätungsstrafe von 500rmb pro Tag!!! Autsch! Tina hat sich angeboten mitzukommen und zu übersetzen. Sie hat dann mit einer ziemlich gelangweilten Beamtin ausgehandelt, dass ich nicht zahlen muss (Sie hat erzählt,ich wäre eine Studnetin und könnte die Strafe eh nicht zahlen)! Puh, Schwein gehabt! Aber das ist China, man kann alles aushandeln! Abends ging es mit Schalli, Susanne, Sönke und einem Bekannten zu einem Brasilianer, wo man wie beim Rodizio All-you-can-eat Fleisch machen kann, nur noch besser, weil es zusätzlich ein RIESEN-Buffet (mit einem ganzen Tisch Nachtisch) gibt. Und das alles für 8 Euro! Ja, ich erwähne, dass damit ihr neidisch werdet und mich besuchen kommt, ich weiss nämlich wie man dahin kommt und nebenan gibt es noch das „Windows“ eine nette Kneipe, um ein paar Absacker zu trinken. Thorsten, wann war deine Probezeit zu Ende ? *grins*, du wirst es da lieben!
Donnerstag war nix (muss auch mal sein), aber der Freitag hatte es in sich. Mittags haben Susanne und ich unser Lunch am Paulaner in der Sonne eingenommen. Wir mampften gerade genüßlich unsere Sandwichs, als hinter uns ein Haufen Chinesen in Anzügen anfingen mit einem Westler Hände zu schütteln und Fotos zu schießen. Der Westler war unser Altkanzler Schröder, der im Paulaner sein Mittagsessen hatte. Keine Ahnung wieso er in China war, in der Zeitung stand nichts davon. Der ist ganz schön klein, ich habe ihn mir größer vorgestellt. Nun ja, wir ließen und nicht stören und jetzt gibt ein paar Fotos mit Schröder, ein paar Chinesen und uns Sandwich futternd im Hintergrund. Abends war erst Mural und dann Bonbon agesagt, was echt langweilig war, weil der DJ einfach schlecht war (die Tänzer (ja Tänzer, keine Tänzerinnen) waren die einzig nette Ablenkung. In der Mural habe ich einen sehr netten Ami kennen gelernt, mal schauen, ob ich ihn in 2 Wochen in der Mural wieder treffe :))))))) Um 4 Uhr war ich im Bett und echt hundmüde, aber ausschlafen war leider nicht. Oliver und Kirsten waren mit Susanne, Sönke und mir um 11 Uhr am Peoples Square verabredet, weil die beiden uns den Stoffmarkt zeigen wollten. Der Stoffmarkt ist ein Markt für Maßschneider, wo man sich alles Maßschneidern lassen kann. Man sucht sich einen Stoff und einen Schnitt aus (oder gibt etwas gut sitzendes ab, was die kopieren) und dann innerhalb einer Woche hat man das Teil dann fertig, Sönke hat sich eine Anzug für 550rmb bestellt und Susanne 2 Blusen für 130rmb. Ich bin echt mal gespannt wie die werden. Man kann sich da Mäntel, Jeans, Ballkleider, Bettwäsche, Kissen etc aus Stoff, Wolle, Leder, Pelz herstellen lassen und dazu die Knöpfe. Stickereien, Stoffblumen und anderen Schnickschnack aussuchen. Sehr genial. Da Sönke für seine Freundin eine Dior-Tasche besorgen sollte, sind wir dann auf den Fake Market gefahren....ächz, ich glaube ich kenne jetzt jeden Taschenladen auf dem Markt. Wir haben uns auch abschleppen lassen in ein Hinterhofkaufhaus. Durch eine nur schulterbreite Gasse über die Abfälle der Bewohner wurden wir in ein dreistöckiges Haus geführt, wo es alle möglichen Taschen, Rolex und den anderen üblichen Kram gab. Nette Auswahl hatten die auf jeden Fall hier (Anne du wärst gnadenlos hier verloren, so gar ich wäre bei ein paar Taschen fast schwach geworden *grins) Abends habe ich alles abgesagt,weil ich echt platt war. Sonntag war der ultimative Shopping Tag, jedenfalls für Susane, für mich weniger. Nördlich der Metrostation Henan Lu gibt es 4 große Kaufhäuser, die mit kleinen Läden vollgestopft sind. Da gibt so tolle Sachen, die einfach ganz anders, bunter, witziger und ausgefallener sind als der H&M Kram bei uns und dazu echt gut bezahlbar ist.. Nur leider (oder zum Glück für meinen Geldbeutel) sind meisten Sachen zu klein für mich (die meisten Chinesinnen sind eher schmal und klein gebaut) und haben Schuhgröße 37. Wäääääääääh! Wie gemein. Susanne hatte da mehr Glück und konnte richtig zuschlagen. Aber es war auf jeden Fall sehr witzig da, man muss nur eine Engelsgeduld mitbringen, weil es super voll ist und die Chinesen einen schubsen und drängeln und es ist warm da drinnen...empfehlenswert sind die Malls erst nach ein paar Wochen Shanghai-Aufenthalt, sonst rastet man aus. (Von den Toiletten da ganz zu schweigen, man sollte das Essen und Trinken für den Einkaufstag aufgeben). Montag war dann Tom aus Bejing wieder da und gab Tina und mir einen netten Packen an Aufgaben und Projekten, wo wir beide erst einmal überlegen müssen, wie wir an die ganzen Sachen rangehen. Auf jeden Fall ist das meiste echt interessant.
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Montag, 27. März 2006
Fahrrad is wech!
trimmi, 19:46h
Mittwoch abend: Shanghai ist heute im Nebel versunken, man konnte nicht mal die Spitze des Jinmao sehen und es ist wieder kalt geworden. Heute habe ich mit Reinvestitionen und Zahlungen an die verschieden Gesellschaften von Bayer in China herum geschlagen (fragt mich nicht, welche Geldbeträge das waren, da wird einem nur schwindelig von) und wir hatten heute unser erstes Meeting für die Procurement-Datenbank. Habe ich das schon erzählt? Egal, ich bin jetzt zu faul zum Nachlesen: Der gesamte Einkauf wird zur Zeit komplett über Papier abgehandelt, man muss zuerst eine ....äh, jetzt gehen mir schon die deutschen Wörter aus, eine „Bedarfsanfrage“ ausfüllen und je nach Art der Güter darf man durch die verschiedenen Abteilungen rennen und zusätzlich seinen Chef abfangen, um sich eine bis mehrere Genehmigungsunterschriften zu holen und dann geht es erst an den Einkauf....habe ich am eigenem Leib erfahren, ist ne tierische Rennerei (Und wenn du in Bejing sitzt musst du die Papiere per Post durch Gegend schicken...) Naja, das soll jetzt auf eine Datenbank in SAP umgestellt werden. Und heute haben wir dann mal diskutiert (die anderen haben diskutiert, ich habe zugehört), was die Anforderungen sind und was alles rein muss und wie der grobe Ablauf ist. Ziemlich komplex das ganze...ich bin gespannt, wie das umgesetzt wird.
So, bin endlich in meiner neuen Wohnung und somit eine echte ShanghainesinJ! Allerdings habe ich noch nicht mein ZimmerL weil der Typ, der vorher drin wohnt, erst Montag auszieht...na ja, die 3 Tage werde ich noch aushalten. Hier erst einmal meine Adresse:
5B.NO.49, 97Nong, Song Lin Lu
Pudong, Shanghai
Tel. 0086-21 50811862 (am besten vorher auf dem Handy anrufen oder per E-Mail Bescheid sagen, da ich mir immer das Telefon von Bo besorgen muss oder was irgendwo unterwegs bin. …)
Bo, der Vermieter hat mir dann gezeigt, wo der nächste Supermarkt ist und ein paar nette Restaurants. Die Straße, in der wir wohnen, ist echt ruhig und man bekommt kaum was von dem ständigen Lärmpegel in Shanghai mit. Das einzige Manko ist, dass ich immer noch nicht so genau weiß, wo dieses Straße überhaupt liegt. Ich kann mich ganz gut am Jinmao orientieren, nur wenn das so eine Suppe wie heute morgen ist, sehe ich alt aus. Internet läuft (Jason, der Typ in meinem Zimmer, hat es eingerichtet) aber ich komme nicht auf meinen Blog drauf. Das ist vielleicht ätzend....auf der Arbeit klappt das auch nicht. Irgendwie werde ich das schon hinkriegen. Dann habe ich noch Chris, den Ami kennen gelernt. Arbeit für sein Firma aus Singapore und ist seit Anfang Januar hier. Ist ganz nett, aber ein bisschen anstrengend. Die letzte Mitbewohnerin (Tjetje oder so ähnlich) hängt die ganze Zeit in ihrem Zimmer und schreibt ihre Abschlussarbeit oder chattet mit ihren Freundinnen (laut Bo).
Samstag war ein sehr interessanter Tag, habe 2 Seiten der Shanghaier kennen gelernt. Sowohl eine sehr nette, als auch eine weniger nette. Aber erst einmal langsam. Wir haben seit Montag eine neue Praktikantin, Susanne, kommt aus Köln und bleibt 3 Monate in Shanghai. Mit ihr, Melanie (Das Mädel von letzter Woche), Sönke, Sabine (Freundin von Melanie) und Daniela (Praktikantin bei Bosch) haben wir heute eine Ausflug nach Qibao gemacht, einer restaurierten Straße mit einigen alten Handwerksbetrieben und natürlich jeder Menge zu essen. Es war zwar sehr touristisch, aber einfach nett durch die Gassen zu spazieren. Einziges Manko, es hat geregnet. Außerdem hat uns Melanie mit chinesischem Essen vertraut gemacht. Ich dachte immer, dass die keine Nachtisch können, aber es gibt durchaus sehr leckern. Sehr empfehlenswert sind heiße Küchlein mit schwarzen Bohnenmus und mit karamelierten Zucker übergossen ( sind echt genial auch wenn’s ekelig klingt). Reiskuchen und Dumpling (so ne Art Maultaschen) sind auch nicht zu verachten, aber auf jeden Fall sollte man frittierten Tofu vermeiden. Das Zeug stinkt wie Sau und schmeckt wie 1000jähriger Käse, würg! Super scheußlich...werde ich auch nie mit Freund werden. Und überall gab es Entenköpfe, Frösche und ich was weiß ich noch am Spieß....ziemlich gewöhnungsbedürftig. Wir haben es nicht probiert! Ich mein, was findet jemand daran an einem Entenkopf zu knabbern, da ist doch nix dran und außerdem sieht es komisch aus. Abends fragte Sönke Melanie, was Chinesen nicht essen würde. Sie hat lange überlegt und meinte dann nur „Autos!“ Es ist wohl ein alter Spruch, aber wurde jetzt von Melanie noch einmal bestätigt ;-))
Dann haben wir uns ein paar alte Häuser angeschaut, unter anderem eine Schnapsbrennerei (ich habe den Reisschnaps probiert, das Zeug haut einem nach einem Glas aus den Socken) und eine Heuschreckenfarm. Früher wurden Heuschrecken gezüchtet und in kleinen Arenen(also ein Tisch) kämpften 2 Heuschrecken gegeneinander und es wurde dann gewettet, welche Heuschrecke gewinnt (sowie Hahnenkämpfe). Die Champions haben sie in Alkohol eingelegt, die konnten wir uns dann anschauen...Da merkte ich dann auf einmal, dass mein Handy weg war....Erst dachte ich, dass ich es in meiner Riesentasche verloren habe, aber als mich dann Susanne angerufen hatte, war es unauffindbar...super, dachte ich, das hat mir einer am Peoples Square im Gedränge geklaut! Dann rief aber plötzlich jemand bei Susanne mit meinem Handy an. Zum Glück war Melanie dabei, die dann die ganze Sache klären konnte. Ich Trottel habe das Handy im Bus verloren (jajajaja, keine Kommentare bitte.....) und einer der Mitfahrer hat es gefunden und gesehen, das alles in englisch darauf war. Melanie hat dann die Adresse erfragt und später wollten wir dann schnell mit dem Taxi dahin fahren. Hui, noch einmal richtig Schwein gehabt! Wahrscheinlich habe ich meinen ganzen Glücksvorrat für 2006 an dem Tag verbraten. Beruhigt haben wir dann den Ausflug fortgesetzt. Als letztes wollten wir uns noch einen buddhistischen Tempel anschauen. Zuerst bestiegen wir eine 7stöckige Pagode und jeder Etage war einem bestimmten Buddha gewidmet. O, ich dachte es gibt nur einen, aber dem ist nicht so. Jeder der Buddhas hat eine bestimmte Aufgabe (wenn ich das alles richtig verstanden habe), so ist einer z.B. für das Bestehen von Prüfungen zuständig. Muss ich mich mal irgendwann schlau machen und nachlesen. Dann hatten wir das Glück, eine buddhistische Zeremonie mit Mönchen mitzubekommen. Es wurde eine Art Totenandacht gehalten und die Mönche haben für eine Verstorbenen gebetet und gesungen. Als das Singen begleitet von einer Trommel anfing, habe ich echt eine Gänsehaut bekommen, so beeindruckend klang das. Aber ansonsten wirk die buddhistische Religion total fremd auf mich. Allein der Tempel mit dem vielen Gold und den bunten, grell bemalten Heiligen und den Opfergaben davor ist halt komplett anders als zu Hause. Nach dem Tempel fuhren dann Melanie und ich das Handyholen. Der Typ war voll nett, wollte keine Finderlohn und hat sich gefreut zu helfen. Genial! Fotos von dem Ausflug folgen, sobald ich die von den anderen habe. Abends weitete sich der Regen dann zu einem richtigen eiskalten und scheußlichen Sturm aus. Ich bin dann mit der Metro nach Hause gefahren und bin total verzweifelt, weil ich kein Taxi bekommen habe. Wie erwähnt, ich wusste immer noch nicht so genau wo ich überhaupt wohne (also kannte den Rückweg nicht so genau) und bei dem Wetter fahren alle mit dem Taxi. Entweder kam kein Taxi oder wenn eins kam stürzten sich tausend Leute drauf (Das ich das Taxi heran gewunken hatte, war egal, es wurde sich einfach reingesetzt oder vors Taxi geschmissen) und dann bekam ich endlich ein Taxi nach einer halben Stunde durch Wind und Regen laufend, da wusste der nicht wo meine Straße lag! Rabääääääh! Ich musste wieder aussteigen und erneut auf die Suche gehen. Irgendwann habe ich eins dann bekommen und bin ziemlich nass, durchgefroren und endfertig nach Hause gekommen. Sonntag konnte ich ja ausschlafen.
So, das war es erst einmal, Basti stellt das jetzt hoffentlich hoch ins Netz, ich kann es Moment nicht. Fotos folgen irgendwann) Macht es gut und lasst mal was von euch hören, ich krieg hier nix mit! Bis bald und gute Nacht!
12.03.06
Sonntag, endlich ausschlafen! Habe ich dann auch ordentlich ausgenutzt. Bis 11 Uhr, herrlich! Um eins habe ich mich mit Susanne getroffen, wir wollten mal richtig schön shoppen gehen. Hier kann man sooo schön einkaufen gehenJ Wir waren auf dem Fake Market, weil Susanne ihn noch nicht kannte und dann sind wir einfach die Huaihua Lu Richtung Peoples Square gelaufen. Wenn man sich nicht auf europäische Marken festlegt, dann kann man echt schöne Sachen finden, vor allem Schuhe! Und einfach herrlichen Kleinkram kaufen...einfach klasse.
13.03.06 Mein Chef war wieder aus dem Urlaub zurück und so langsam häufte sich dann die Arbeit an. Abends ging es dann als Abschiedsessen ins Gintei und dann in die Cloud 9, weil Burkhart seinen letzten Abend hatte und am Dienstag nach Deutschland zurückflog. Und nach dem Urlaub zieht er dann nach Hongkong. Er hat dann ein Büro im 77. Stockwerk (ich fand mein 19. schon ziemlich hoch...) mit Blick aufs Meer. Hört sich nett an. Tja, ich würde mal sagen, dass sollte ich mir auch mal angucken J J J
Und ich konnte endlich in mein Zimmer rein...der Typ war endlich ausgezogen! Da ich recht spät zu Hause war, habe ich das Koffer auspacken und Zimmer einräumen auf Dienstag verschoben. Die erste Nacht war leider nicht so erquicklich, weil ich gefroren habe wie sonst was (Habe nicht gerafft, wie die Klimaanlage funktioniert....)
Und morgens dann dieses blöde Wechselduschen...daran muss ich mich echt noch gewöhnen.
14.03.06 Abends war ich in unserm Riesensupermarkt shoppen und habe mir so allerei Kram für das Zimmer geholt, damit es nicht so kahl ist. Und ich habe mir ein Fahrrad gekauft.188rmb,nagelneu , ohne Licht und Klingel und der Lenker wackelt, aber es fährt J Bin dann auch direkt zur Arbeit gedüst und ohne Angefahren zu werden sicher im Büro angekommen. Man muss sich nur daran halten, dass es 1. keine Regeln gibt und 2. der Stärkere hat immer Recht! Dann geht es echt gut. Ich muss unter anderem auch die Century-Avenue überqueren und das ist eine 8-spurige Riesenstraße...als ich dann mitten auf der Straße auf weiter Flur stand und die ganzen bekloppten Autofahrer hinter und vor mir vorbeirauschten, da ist mir doch ein bisschen anders geworden....aber ich werde es wie die Fische machen. Einfach mit möglichst vielen anderen Rollern und Fahrradfahrern eine große Masse mitten auf der Straße bilden und hoffen, dass der Raubfisch Angst hat, anzugreifen.
Meine Lenker habe ich versucht reparieren zu lassen, zweimal, aber irgendwie haben die „Fahrradspezialisten“ nichts drauf. Überall stehen kleine Fahrradanhänger mit allem möglichen Werkzeugen und Ersatzteilen herum. Ich bin einfach zu einem Repariertypen am Morgen hingelatscht, habe am Lenker gewackelt und er hat dann verstanden, dass er ihn festmachen soll...er tat erst einmal ziemlich wichtig, wackelte am Lenker und probierte dann mehrere (in meinen Augen eher etwas ungeeignete, soll jetzt nicht arrogant klingen, es war einfach so) Werkzeuge an der Schraube aus (es muss halt eine Schraube am Lenker festgedreht werden, aber ich hatte halt kein Werkzeug). Ein paar Kumpels saßen von ihm noch dabei und gaben kluge Kommentare ab (und machten wahrscheinlich ein paar Witze über Westler). Ein Passant, der gerade vorbei kam, gab dann auch noch seinen Senf ab und untersuchte meinen Lenker. Irgendwie wurde dann doch der richtige Schlüssel gefunden und dann die Schraube festgezogen. Hielt dann ungefähr bis zum nächsten Bremsen, aber ich war um ein Erlebnis reicher. Abends versuchte ich min Glück bei einem anderem Repariermenschen, aber das Ergebnis war dasselbe. Habe beschlossen am nächsten Tag Schraubenschlüssel zu kaufen und es selber zu probieren (was dann auch geklappt hat, der Lenker sitzt bombenfest....)
15.03.06 Praktikantentisch im Mural (coole Bar im Keller mit netter Deko) und danach ins Zappatas (was viel zu voll und ballermannmäßig war). Ein paar nette Leute kennen gelernt, mit denen ich vielleicht am Wochenende was machen werde. War am Anfang halt etwas komisch, aber nach der Zeit hat man doch ein paar gemeinsame Gesprächsthemen gefunden.
Wochenende: Eigentlich abends nur Party gemacht und die 2 freien Tage ziemlich faul verbracht. Freitag war frei trinken (100rmb) in der Mural mit Susanne, Frank, Pascal (einer von Bayer) und 2 Jungs vom Praktikantenstammtisch angesagt. Wieder waren da fast nur Westler (hauptsächlich Engländer hatte ich den Eindruck) und die Cocktails waren leider nicht frischt gemixt, sondern kamen aus Flaschen (?). Um halb zwei war dann Schluss mit dem Freitrinken. Da wir noch nicht müde waren, zogen wir in die Tongren Lu. Ich wage es gar nicht hier in zu schreiben, aber dass ist Party- und Rotlichtviertel von Shanghai (da sollten halt noch Clubs aufhaben um die Zeit....). Aber das hat man auch direkt gemerkt, jedenfalls an den Damen, die recht auffällig gekleidet waren....und ziemlich an den alten, westlichen Säcken, die eine junge Freundin hatten. Ziemlich ätzend und gewöhnen werde ich mich nie daran!
Bevor wir in eine Bar gehen konnten, hat sich Pascal mit dem Taxifahrer gezofft. Der Taxifahrer wollte das Wechselgeld nicht rausgeben und da Pascal kein chinesisch (und der Fahrer kein englisch spricht), hat er das auf die Weise gelöst, in dem er einfach den Autoschlüsselabgezogen hat und ausgestiegen ist. Da gab es ein Riesengeschrei, aber ohne seinen Schlüssel konnte er halt nichts machen. Irgendwann gab er dann nach und gab das Wechselgeld raus und er bekam seinen Schlüssel wieder.
Die Bar, die wir uns aussuchten, ich weiß net wie sie hieß ,war so ziemlich die letzte Absteige, hatten aber Life Musik. Ein stockschwuler Sänger und eine Sängerin versuchten das Publikum mit Queen und anderen Rocksongs die Leute zum Partymachen zu animieren. Sie konnten gut singen, aber es wirkte alles sehr komisch. Ein dicker Ami ging sogar auf die Bühne und sang mit der Sängerin ein Duett....und als dann die Sängerin zu „We will rock you“ an den Tisch kam und die Jungs zum Singen bringen wollte, habe ich mich abgerollt vor Lachen. Einfach zu genial.
Samstag habe ich nur herumgeschlunzt und Wäsche gewaschen. Abends haben dann Susanne sehr lecker Nudeln mit Shrimps gekocht (Scheiß auf die Schwermetallbelastung von Seafood in China) und dann habe ich mich mit ein paar Leuten zum Fupes in einer Kneipe in der Tongren Lu getroffen. Da habe ich dann zum ersten Mal Kinder beim Betteln erlebt...das ist echt hart. Ich bekomme immer zu hören und lese es in den Reiseführern, dass es nichts bringt, den Kindern etwas zu geben, weil sie es direkt abgeben müssen. Ich weiß es nicht, jedenfalls ist es ziemlich heftig, einerseits zu sehen wie die Kinder noch spät nachts durch die Straße laufen und andererseits sich die reichen Westler in den Bars zu laufen lassen (und ich gehöre ja auch dazu und mache am Wochenende Party). Da kommt man doch schon ins Grübeln.
20.03.2006
Heute hatte Tina, eine neue Kollegin für unsere Abteilung, ihren ersten Tag. Mein Chef ist die ganze Woche nicht da, und ich darf sie jetzt an das Thema ICS heranbringen. Den ganzen Tag nur Englisch geredet (die chinesischen Kollegen sind so höflich und geduldig, wenn ich mit meinen gruseligen Englisch angekommen...manchmal fange ich einen Satz an und dann weiß ich nicht wo er endet).
Heute Abend war ich richtig angesickt, weil mein Fahrrad irgendein Sack geklaut hat! Wäääääääääääh! Ich hänge echt an dem Fahrrad! Meine einzige Hoffung ist, dass ich es heute im Dunkeln nicht gefunden habe, aber irgendwie glaube ich nicht daran. Morgen werde ich im Tageslicht mehr sehen....schniff.
So, bin endlich in meiner neuen Wohnung und somit eine echte ShanghainesinJ! Allerdings habe ich noch nicht mein ZimmerL weil der Typ, der vorher drin wohnt, erst Montag auszieht...na ja, die 3 Tage werde ich noch aushalten. Hier erst einmal meine Adresse:
5B.NO.49, 97Nong, Song Lin Lu
Pudong, Shanghai
Tel. 0086-21 50811862 (am besten vorher auf dem Handy anrufen oder per E-Mail Bescheid sagen, da ich mir immer das Telefon von Bo besorgen muss oder was irgendwo unterwegs bin. …)
Bo, der Vermieter hat mir dann gezeigt, wo der nächste Supermarkt ist und ein paar nette Restaurants. Die Straße, in der wir wohnen, ist echt ruhig und man bekommt kaum was von dem ständigen Lärmpegel in Shanghai mit. Das einzige Manko ist, dass ich immer noch nicht so genau weiß, wo dieses Straße überhaupt liegt. Ich kann mich ganz gut am Jinmao orientieren, nur wenn das so eine Suppe wie heute morgen ist, sehe ich alt aus. Internet läuft (Jason, der Typ in meinem Zimmer, hat es eingerichtet) aber ich komme nicht auf meinen Blog drauf. Das ist vielleicht ätzend....auf der Arbeit klappt das auch nicht. Irgendwie werde ich das schon hinkriegen. Dann habe ich noch Chris, den Ami kennen gelernt. Arbeit für sein Firma aus Singapore und ist seit Anfang Januar hier. Ist ganz nett, aber ein bisschen anstrengend. Die letzte Mitbewohnerin (Tjetje oder so ähnlich) hängt die ganze Zeit in ihrem Zimmer und schreibt ihre Abschlussarbeit oder chattet mit ihren Freundinnen (laut Bo).
Samstag war ein sehr interessanter Tag, habe 2 Seiten der Shanghaier kennen gelernt. Sowohl eine sehr nette, als auch eine weniger nette. Aber erst einmal langsam. Wir haben seit Montag eine neue Praktikantin, Susanne, kommt aus Köln und bleibt 3 Monate in Shanghai. Mit ihr, Melanie (Das Mädel von letzter Woche), Sönke, Sabine (Freundin von Melanie) und Daniela (Praktikantin bei Bosch) haben wir heute eine Ausflug nach Qibao gemacht, einer restaurierten Straße mit einigen alten Handwerksbetrieben und natürlich jeder Menge zu essen. Es war zwar sehr touristisch, aber einfach nett durch die Gassen zu spazieren. Einziges Manko, es hat geregnet. Außerdem hat uns Melanie mit chinesischem Essen vertraut gemacht. Ich dachte immer, dass die keine Nachtisch können, aber es gibt durchaus sehr leckern. Sehr empfehlenswert sind heiße Küchlein mit schwarzen Bohnenmus und mit karamelierten Zucker übergossen ( sind echt genial auch wenn’s ekelig klingt). Reiskuchen und Dumpling (so ne Art Maultaschen) sind auch nicht zu verachten, aber auf jeden Fall sollte man frittierten Tofu vermeiden. Das Zeug stinkt wie Sau und schmeckt wie 1000jähriger Käse, würg! Super scheußlich...werde ich auch nie mit Freund werden. Und überall gab es Entenköpfe, Frösche und ich was weiß ich noch am Spieß....ziemlich gewöhnungsbedürftig. Wir haben es nicht probiert! Ich mein, was findet jemand daran an einem Entenkopf zu knabbern, da ist doch nix dran und außerdem sieht es komisch aus. Abends fragte Sönke Melanie, was Chinesen nicht essen würde. Sie hat lange überlegt und meinte dann nur „Autos!“ Es ist wohl ein alter Spruch, aber wurde jetzt von Melanie noch einmal bestätigt ;-))
Dann haben wir uns ein paar alte Häuser angeschaut, unter anderem eine Schnapsbrennerei (ich habe den Reisschnaps probiert, das Zeug haut einem nach einem Glas aus den Socken) und eine Heuschreckenfarm. Früher wurden Heuschrecken gezüchtet und in kleinen Arenen(also ein Tisch) kämpften 2 Heuschrecken gegeneinander und es wurde dann gewettet, welche Heuschrecke gewinnt (sowie Hahnenkämpfe). Die Champions haben sie in Alkohol eingelegt, die konnten wir uns dann anschauen...Da merkte ich dann auf einmal, dass mein Handy weg war....Erst dachte ich, dass ich es in meiner Riesentasche verloren habe, aber als mich dann Susanne angerufen hatte, war es unauffindbar...super, dachte ich, das hat mir einer am Peoples Square im Gedränge geklaut! Dann rief aber plötzlich jemand bei Susanne mit meinem Handy an. Zum Glück war Melanie dabei, die dann die ganze Sache klären konnte. Ich Trottel habe das Handy im Bus verloren (jajajaja, keine Kommentare bitte.....) und einer der Mitfahrer hat es gefunden und gesehen, das alles in englisch darauf war. Melanie hat dann die Adresse erfragt und später wollten wir dann schnell mit dem Taxi dahin fahren. Hui, noch einmal richtig Schwein gehabt! Wahrscheinlich habe ich meinen ganzen Glücksvorrat für 2006 an dem Tag verbraten. Beruhigt haben wir dann den Ausflug fortgesetzt. Als letztes wollten wir uns noch einen buddhistischen Tempel anschauen. Zuerst bestiegen wir eine 7stöckige Pagode und jeder Etage war einem bestimmten Buddha gewidmet. O, ich dachte es gibt nur einen, aber dem ist nicht so. Jeder der Buddhas hat eine bestimmte Aufgabe (wenn ich das alles richtig verstanden habe), so ist einer z.B. für das Bestehen von Prüfungen zuständig. Muss ich mich mal irgendwann schlau machen und nachlesen. Dann hatten wir das Glück, eine buddhistische Zeremonie mit Mönchen mitzubekommen. Es wurde eine Art Totenandacht gehalten und die Mönche haben für eine Verstorbenen gebetet und gesungen. Als das Singen begleitet von einer Trommel anfing, habe ich echt eine Gänsehaut bekommen, so beeindruckend klang das. Aber ansonsten wirk die buddhistische Religion total fremd auf mich. Allein der Tempel mit dem vielen Gold und den bunten, grell bemalten Heiligen und den Opfergaben davor ist halt komplett anders als zu Hause. Nach dem Tempel fuhren dann Melanie und ich das Handyholen. Der Typ war voll nett, wollte keine Finderlohn und hat sich gefreut zu helfen. Genial! Fotos von dem Ausflug folgen, sobald ich die von den anderen habe. Abends weitete sich der Regen dann zu einem richtigen eiskalten und scheußlichen Sturm aus. Ich bin dann mit der Metro nach Hause gefahren und bin total verzweifelt, weil ich kein Taxi bekommen habe. Wie erwähnt, ich wusste immer noch nicht so genau wo ich überhaupt wohne (also kannte den Rückweg nicht so genau) und bei dem Wetter fahren alle mit dem Taxi. Entweder kam kein Taxi oder wenn eins kam stürzten sich tausend Leute drauf (Das ich das Taxi heran gewunken hatte, war egal, es wurde sich einfach reingesetzt oder vors Taxi geschmissen) und dann bekam ich endlich ein Taxi nach einer halben Stunde durch Wind und Regen laufend, da wusste der nicht wo meine Straße lag! Rabääääääh! Ich musste wieder aussteigen und erneut auf die Suche gehen. Irgendwann habe ich eins dann bekommen und bin ziemlich nass, durchgefroren und endfertig nach Hause gekommen. Sonntag konnte ich ja ausschlafen.
So, das war es erst einmal, Basti stellt das jetzt hoffentlich hoch ins Netz, ich kann es Moment nicht. Fotos folgen irgendwann) Macht es gut und lasst mal was von euch hören, ich krieg hier nix mit! Bis bald und gute Nacht!
12.03.06
Sonntag, endlich ausschlafen! Habe ich dann auch ordentlich ausgenutzt. Bis 11 Uhr, herrlich! Um eins habe ich mich mit Susanne getroffen, wir wollten mal richtig schön shoppen gehen. Hier kann man sooo schön einkaufen gehenJ Wir waren auf dem Fake Market, weil Susanne ihn noch nicht kannte und dann sind wir einfach die Huaihua Lu Richtung Peoples Square gelaufen. Wenn man sich nicht auf europäische Marken festlegt, dann kann man echt schöne Sachen finden, vor allem Schuhe! Und einfach herrlichen Kleinkram kaufen...einfach klasse.
13.03.06 Mein Chef war wieder aus dem Urlaub zurück und so langsam häufte sich dann die Arbeit an. Abends ging es dann als Abschiedsessen ins Gintei und dann in die Cloud 9, weil Burkhart seinen letzten Abend hatte und am Dienstag nach Deutschland zurückflog. Und nach dem Urlaub zieht er dann nach Hongkong. Er hat dann ein Büro im 77. Stockwerk (ich fand mein 19. schon ziemlich hoch...) mit Blick aufs Meer. Hört sich nett an. Tja, ich würde mal sagen, dass sollte ich mir auch mal angucken J J J
Und ich konnte endlich in mein Zimmer rein...der Typ war endlich ausgezogen! Da ich recht spät zu Hause war, habe ich das Koffer auspacken und Zimmer einräumen auf Dienstag verschoben. Die erste Nacht war leider nicht so erquicklich, weil ich gefroren habe wie sonst was (Habe nicht gerafft, wie die Klimaanlage funktioniert....)
Und morgens dann dieses blöde Wechselduschen...daran muss ich mich echt noch gewöhnen.
14.03.06 Abends war ich in unserm Riesensupermarkt shoppen und habe mir so allerei Kram für das Zimmer geholt, damit es nicht so kahl ist. Und ich habe mir ein Fahrrad gekauft.188rmb,nagelneu , ohne Licht und Klingel und der Lenker wackelt, aber es fährt J Bin dann auch direkt zur Arbeit gedüst und ohne Angefahren zu werden sicher im Büro angekommen. Man muss sich nur daran halten, dass es 1. keine Regeln gibt und 2. der Stärkere hat immer Recht! Dann geht es echt gut. Ich muss unter anderem auch die Century-Avenue überqueren und das ist eine 8-spurige Riesenstraße...als ich dann mitten auf der Straße auf weiter Flur stand und die ganzen bekloppten Autofahrer hinter und vor mir vorbeirauschten, da ist mir doch ein bisschen anders geworden....aber ich werde es wie die Fische machen. Einfach mit möglichst vielen anderen Rollern und Fahrradfahrern eine große Masse mitten auf der Straße bilden und hoffen, dass der Raubfisch Angst hat, anzugreifen.
Meine Lenker habe ich versucht reparieren zu lassen, zweimal, aber irgendwie haben die „Fahrradspezialisten“ nichts drauf. Überall stehen kleine Fahrradanhänger mit allem möglichen Werkzeugen und Ersatzteilen herum. Ich bin einfach zu einem Repariertypen am Morgen hingelatscht, habe am Lenker gewackelt und er hat dann verstanden, dass er ihn festmachen soll...er tat erst einmal ziemlich wichtig, wackelte am Lenker und probierte dann mehrere (in meinen Augen eher etwas ungeeignete, soll jetzt nicht arrogant klingen, es war einfach so) Werkzeuge an der Schraube aus (es muss halt eine Schraube am Lenker festgedreht werden, aber ich hatte halt kein Werkzeug). Ein paar Kumpels saßen von ihm noch dabei und gaben kluge Kommentare ab (und machten wahrscheinlich ein paar Witze über Westler). Ein Passant, der gerade vorbei kam, gab dann auch noch seinen Senf ab und untersuchte meinen Lenker. Irgendwie wurde dann doch der richtige Schlüssel gefunden und dann die Schraube festgezogen. Hielt dann ungefähr bis zum nächsten Bremsen, aber ich war um ein Erlebnis reicher. Abends versuchte ich min Glück bei einem anderem Repariermenschen, aber das Ergebnis war dasselbe. Habe beschlossen am nächsten Tag Schraubenschlüssel zu kaufen und es selber zu probieren (was dann auch geklappt hat, der Lenker sitzt bombenfest....)
15.03.06 Praktikantentisch im Mural (coole Bar im Keller mit netter Deko) und danach ins Zappatas (was viel zu voll und ballermannmäßig war). Ein paar nette Leute kennen gelernt, mit denen ich vielleicht am Wochenende was machen werde. War am Anfang halt etwas komisch, aber nach der Zeit hat man doch ein paar gemeinsame Gesprächsthemen gefunden.
Wochenende: Eigentlich abends nur Party gemacht und die 2 freien Tage ziemlich faul verbracht. Freitag war frei trinken (100rmb) in der Mural mit Susanne, Frank, Pascal (einer von Bayer) und 2 Jungs vom Praktikantenstammtisch angesagt. Wieder waren da fast nur Westler (hauptsächlich Engländer hatte ich den Eindruck) und die Cocktails waren leider nicht frischt gemixt, sondern kamen aus Flaschen (?). Um halb zwei war dann Schluss mit dem Freitrinken. Da wir noch nicht müde waren, zogen wir in die Tongren Lu. Ich wage es gar nicht hier in zu schreiben, aber dass ist Party- und Rotlichtviertel von Shanghai (da sollten halt noch Clubs aufhaben um die Zeit....). Aber das hat man auch direkt gemerkt, jedenfalls an den Damen, die recht auffällig gekleidet waren....und ziemlich an den alten, westlichen Säcken, die eine junge Freundin hatten. Ziemlich ätzend und gewöhnen werde ich mich nie daran!
Bevor wir in eine Bar gehen konnten, hat sich Pascal mit dem Taxifahrer gezofft. Der Taxifahrer wollte das Wechselgeld nicht rausgeben und da Pascal kein chinesisch (und der Fahrer kein englisch spricht), hat er das auf die Weise gelöst, in dem er einfach den Autoschlüsselabgezogen hat und ausgestiegen ist. Da gab es ein Riesengeschrei, aber ohne seinen Schlüssel konnte er halt nichts machen. Irgendwann gab er dann nach und gab das Wechselgeld raus und er bekam seinen Schlüssel wieder.
Die Bar, die wir uns aussuchten, ich weiß net wie sie hieß ,war so ziemlich die letzte Absteige, hatten aber Life Musik. Ein stockschwuler Sänger und eine Sängerin versuchten das Publikum mit Queen und anderen Rocksongs die Leute zum Partymachen zu animieren. Sie konnten gut singen, aber es wirkte alles sehr komisch. Ein dicker Ami ging sogar auf die Bühne und sang mit der Sängerin ein Duett....und als dann die Sängerin zu „We will rock you“ an den Tisch kam und die Jungs zum Singen bringen wollte, habe ich mich abgerollt vor Lachen. Einfach zu genial.
Samstag habe ich nur herumgeschlunzt und Wäsche gewaschen. Abends haben dann Susanne sehr lecker Nudeln mit Shrimps gekocht (Scheiß auf die Schwermetallbelastung von Seafood in China) und dann habe ich mich mit ein paar Leuten zum Fupes in einer Kneipe in der Tongren Lu getroffen. Da habe ich dann zum ersten Mal Kinder beim Betteln erlebt...das ist echt hart. Ich bekomme immer zu hören und lese es in den Reiseführern, dass es nichts bringt, den Kindern etwas zu geben, weil sie es direkt abgeben müssen. Ich weiß es nicht, jedenfalls ist es ziemlich heftig, einerseits zu sehen wie die Kinder noch spät nachts durch die Straße laufen und andererseits sich die reichen Westler in den Bars zu laufen lassen (und ich gehöre ja auch dazu und mache am Wochenende Party). Da kommt man doch schon ins Grübeln.
20.03.2006
Heute hatte Tina, eine neue Kollegin für unsere Abteilung, ihren ersten Tag. Mein Chef ist die ganze Woche nicht da, und ich darf sie jetzt an das Thema ICS heranbringen. Den ganzen Tag nur Englisch geredet (die chinesischen Kollegen sind so höflich und geduldig, wenn ich mit meinen gruseligen Englisch angekommen...manchmal fange ich einen Satz an und dann weiß ich nicht wo er endet).
Heute Abend war ich richtig angesickt, weil mein Fahrrad irgendein Sack geklaut hat! Wäääääääääääh! Ich hänge echt an dem Fahrrad! Meine einzige Hoffung ist, dass ich es heute im Dunkeln nicht gefunden habe, aber irgendwie glaube ich nicht daran. Morgen werde ich im Tageslicht mehr sehen....schniff.
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Wohnungssuche
trimmi, 19:45h
02.03.06
Schon Donnertag und damit 4 Tage am Arbeiten....die Zeit verfliegt hier, dass ist unglaublich! Ich bin aber auch nicht dazu gekommen, auch nur einen Satz zu schreiben. Es ist halt am Anfang super viel zu organisieren, vom e-Mail Account, bis hin zur ID-Karte (man kann nur auf Klo gehen, wenn man so eine Karte hat, ohne kommt man gar nicht aus dem Büro raus geschweige denn wieder rein) Das Büro selber ist im Citygroup Tower auf der 19. Etage am Huangpu Fluss auf der Pudong-Seite. Das geniale ist, dass das Gebäude direkt am Fluss steht und man hat eine irren Blick auf Shanghai hat. Mein Schreibtisch steht dazu zur Flussseite....ich liebe diesen Blick auf den Fluss und die Stadt besonders wenn es gerade dunkel wird und die ersten Lichter angehen. Es herrscht ein irrer Verkehr auf dem Fluss. Kleine Fähren setzen den ganzen Tag zwischen Pudong und Puxi über, kleine Kohleschiffe fahren in Kolonnen ins Landesinnere und Lastschiffe bringen Güter ins Land. Manchmal kommt auch ein riesiger Containertransporter am Büro vorbei und tutet dann laut mit dem Nebelhorn...wie gesagt, ich liebe das absolut. Ansonsten tue ich mich etwas noch mit dem Englischen schwer, aber das kommt langsam alles wieder und wird vertrauter...schließlich kann man mit den chinesischen Kollegen nur englisch reden und auch der ganze Schriftverkehr ist auf englisch. So langsam bekomme ich auch die berühmt berüchtigten Eigenschaften der Chinesen mit...das soll jetzt nicht abwertend oder arrogant klingen, aber es ist echt so, dass viele auf die Straße rotzen (wahrscheinlich finden sie umgekehrt es voll ekelig in ein Taschentuch zu schniefen) und zwar in einer Lautstärke, die man nicht ignorieren kann :-/ Nun ja, ich wurde gewarnt und so lange mir keiner auf die Schuhe schnupft...Die Arbeit hört sich super spannend an und es gibt eine Menge zu tun...aber das ist nicht schlimm, ich freue mich irgendwie darauf. Es geht um die Erfassung und Kontrolle von allen Prozessen, die einen Einfluss auf die finanzielle Situation von ganz Bayer China haben (Oxley-Sabanes-Act) Außerdem soll ich mich um weitere Praktikanten kümmern, was heißt :-Stellenausschreibung schreiben, Bewerbungen auswerten, Telefoninterviews führen....ok, mal gucken ob ich das hinkriege. Auf der Arbeit gibt es noch 3 weitere Praktikanten. Einer sitzt direkt bei mir auf der Etage und schreibt gerade seine Diplomarbeit (Sönke), einer ist irgendwo bei der Fabrik in Caojing und führt ein Projekt dort durch und einer sitzt in der IT-Abteilung, geht aber jetzt Ende März wieder zurück nach Deutschland (Oliver). Er kommt aber wieder zurück nach Shanghai...er ist sozusagen mit dem Shanghai- oder China-Virus infiziert...wie Oliver mir erzählte, hassen 50% aller Westler das Leben in China und die anderen 50% lieben es Bis jetzt gehöre ich zu den letzten 50 J nach 2 Wochen. Obwohl mir die Wohnungssuche doch langsam reichlich auf den Magen schlägt. Letzte Nacht konnte ich echt nicht einschlafen, weil ich die ganze Zeit gegrübelt habe. Aber heute und gestern habe ich mich richtig ans Telefon gehängt und e-Mails geschrieben...(vorher war ich eher halbherzig an die Sache herangegangen). Zum Glück kann ich auch auf der Arbeit immer wieder ins Internet und direkt bei einer neuen Anzeige zuschlagen. Mittwoch hatte ich meinen ersten Termin gehabt, aber da habe ich mich nicht wirklich wohlgefühlt, obwohl die preislich und von der Lage her genau richtig war. Aber ich war echt schon ein bisschen stolz auf mich, dass ich mit dem Taxi in eine vollkommen unbekannte Gegend gefahren, dort ausgestiegen und dann die Adresse gefunden habe. Außerdem konnte ich ohne auch nur ein Wort chinesisch eine Aufladekarte für mein Handy kaufen und dieses dann auch noch aufladen. Am Samstag habe ich 3 Besichtigungstermine und am Sonntag einen. Da müsste doch eigentlich was bei herumkommen. Das geniale ist, dass die 3 Wohnungen morgen alle in Puxi ziemlich nah am Peoples Square liegen, wodurch ich dann recht schnell auf die Arbeit komme, aber auch dann mitten in der Stadt wohne, wo einiges los ist. Ich hoffe, dass das klappt, ich habe keine Bock mehr auf Hotel und „aus-dem-Koffer-leben“. Also bitte Däumchen drücken morgen Nachmittag! Ansonsten war ich wieder mit Schalli und Burkhardt unterwegs. Dienstag ging es noch einmal ins Gintei und dann ins Shangrila (Hotelbar mit direktem Blick auf den Pearl-Tower) und Mittwochs ins Zappatas. Da habe ich echt einen leichten Kulturschock bekommen. Da waren fast nur Westler! Und das fand ich seltsamerweise sehr befremdend. Das Zappatas ist quasi DER Treffpunkt für westliche Leute und es wird halt bis in die Puppen Party gemacht ( so habe ich das gehört). Nachdem ich mich an die vielen Langnasen wieder gewöhnt hatte, fand ich es dann auch ganz ok. Vor allem die Musik was echt gut, von 80er bis aktuellen Hits alles und das war echt nett zu hören und nicht für mich immer gleich .klingenden chinesischen Musik. Später kamen halt noch ein paar Kollegen dazu und es wurde etwas später (um 2.45 Uhr war ich im Bett und dementsprechend schwer viel mir dann auch der Donnerstag...Da werde ich bestimmt noch öfter aufschlagen, und nur um dort die Musik zu hören. Mit einer Sache muss ich dann doch noch angeben: Heute war es richtig warm hier und ich bin dann in der Mittagspause mit Oliver und Sönke ein Sandwich am Flussufer essen gegangen. Da haben wir uns in die Sonne gesetzt, gequatscht und den vorbeifahrenden Schiffen zugeschaut...sehr nett.
Oh man, jetzt ist schon wieder Montag und ich habe schon wieder nix in den Blog geschrieben...wird besser, sobald ich die Wohnung habe...ich hoffe heute oder morgen wird das was....habe gleich noch 2 Termine hier in Pudong, mal schauen, ob das was wird. Freitag habe ich nichts gemacht, Wäsche gewaschen, DVD geguckt und früh ins Bett gegangen. Samstag waren dann 3 Termine angesetzt, alle in der Nähe vom Peoples Square. Es war super schönes Wetter, wir hatten so um die 14°C, Sonnenschein und kaum Wind. Ideal zum durch die Stadt laufen und Wohnung suchen. Es war auch witzig zu beobachten, dass alle Chinesen ihre Aktivitäten nach draußen verlagerten. Neben den üblichen Händlern, werden Fahrräder und Motorräder repariert, Haare geschnitten, Zähnen geputzt (?) und gekocht. Und natürlich diskutiert, gestritten und Kinder gehütet (das eine 8spurige Straßen direkt daneben ist, zählt nicht). Um 11 Uhr hatte ich den ersten. Ein Australier, der hier Chinesisch studiert und seit September hier ist, hat noch ein Zimmer frei. Klang voll nach der Traum-WG. Die Wohnung war auch top und sehr nett eingerichtet, allerdings etwas weit von der Bahn gelegen, dafür aber mitten in Xuihui, dem Ausgehviertel von Shanghai und nicht so zugebaut mit Hochhäusern wie Pudong. Es war eh ein Krampf diese Wohnung zu finden, schließlich habe ich einem Taxifahrer mein Handy in die Hand gedrückt und der Aussi hat ihn dort hingeleitet. Der Preis lag auch noch innerhalb meines Budgets und ich war schon drauf und dran sie nehmen, wollte mir aber die anderen beiden Zimmer angucken. Das 2. Zimmer lag super zentral, allerdings war halt ein typisches Männerzimmer und ich fands eher na ja...und der 3. Termin versetzte mich, was ich dann eh nicht schlimm fand, weil ich mich schon für den Aussi entschieden hatte. Den habe ich nicht erreicht stundenlang und dann abends endlich doch, Termin Sonntag um 12.00Uhr für Vertrag und alles. Jippi, ich habe ein Zimmer (dachte ich) und mir echt einen Ast gefreut, dass das so gut geklappt hatte. Abends traf ich mich noch mit Sönke und Melanie (sie studiert Außenwirtschaft in Shanghai und hat ein halbes Jahr Praktikum in Hamburg gemacht). In Shanghai gibt es sehr viele kleine und günstige Restaurants, wo man für 2Euro meistens sehr lecker essen kann, na ja, meistens jedenfalls. So eins haben wir dann ausprobiert und danach ging es noch in ein Teehaus. Ich muss sagen Chrysanthemen-Tee ist echt lecker. Dazu gab es dann irgendwelche grüne und braune geröstete Bohnen...nicht so ganz mein Fall, Erdnüsse mag ich lieber.
Sonntag war dann ziemlich nervig und frustrierend für mich...auf dem Fakemarket habe ich mich sehr wahrscheinlich übers Ohr hauen lassen und die Jacke, die ich haben wollte, da hat sich der Händler nicht runterhandeln lassen...hmpf, muss das Handeln noch ein bisschen lernen. Leider schließt der Markt im Mai, und wo dann die Händler alle hingehen, dass weiß keiner. Dann dauerte es ewig bis ich endlich den blöden Aussi erreicht habe, nur um zu hören, dass er den Mietpreis erhöht hat. So ein Wxxxxx! Da suche ich lieber was länger nach einer Wohnung und gehe in die Jugendherberge als mich von so einem veräppeln lassen! Soll der seinen Preis doch direkt am Anfang sagen! Naja, ärgern nützte nichts, ich stand wieder ohne Wohnung da. Zum Glück hatte ich noch eine Termin am späten Nachmittag...der dann flachgefallen ist. Da waren es dann 17.00Uhr ich bin den ganzen Tag durch Shanghai gelaufen, hatte ein eher unbefriedigendes Mahl beim Mackes, meine Jacke nicht bekommen und auch keine Wohnung gefunden. Eine Aufhellung war dann, dass der abgesagte Samstagstermin dann abends Zeit hatte. Wohnung zwar und gut gelegen, nettes Amipaar, aber leider nur für 2 Monate verfügbar....na ja, besser als Hostel.
Hmpf jetzt gerade alles drunter drüber, wie gesagt, es ist immer noch Montag und ich bin gerade von meinen Terminen wiedergekommen. UND ICH HABE EIN ZIMMER!!!!! JIPPI!!!! Ich kann es erst glauben, wenn ich am Freitag da eingezogen bin! Noch traue ich der ganzen Sache nicht, es war alles super einfach. Der erste Termin war komisch und da wäre ich nie eingezogen, abgesehen, dass er viel zu teuer war. Zweiter Termin ziemlich weit in der Pampa von Pudong (Pampa in Shanghai = weit weg von nächster Metrostation).Die Wohnung liegt in einem Compound, aber es gibt nur 9 Stockwerke und hat 24h Security. Die Wohnung ist riesig, es gibt neben der Küche und dem Wohnzimmer, 2 Badezimmer, eine Abstellkammer und 4 Schlafzimmer. Neben mir werden dort dann eine chinesische Studentin, ein Ami und halt Bo wohnen (hat in England studiert). Es kostet all-included 2000rmb (heißt neben der Miete ist Strom, Wasser und Internet drin, und bisher waren dass immer um die 2300-2500rmb. Sind schon Kölner Preise) und liegt in der Nähe von Restaurants und einem riesigem Supermarkt. Busse fahren zu mir auf die Arbeit....Ich frag mich echt, wo der Hacken ist...das ging alles so glatt...Freitag kann ich einziehen. Mal gucken, ob ich Freitag auch wirklich einziehen kann und ob ich nicht vielleicht aus der Wohnung irgendwann rausgeschmissen werde (was mich halt so ein bisschen misstrauisch macht, ist, dass die Wohnung recht häufig bei Shanghai expat inseriert wurde... wie gesagt, Freitag weiß ich, ob ich wirklich drin bin oder in ein Hostel muss. Eben rief noch das Amipaar an und sagt, dass ich doch bis Juli bleiben könnte, jetzt musste ich leider absagen. Wenigstens meinte er, falls die andere Wohnung nicht klappt, kann ich mich wieder melden, sehr tröstlich. So,23 Uhr ich geh in die Heia, wann ich dass hier online stellen kann, weiß ich noch nicht, wahrscheinlich erst Freitag, dann kommt auch meine Adresse und Telefonnummer.
Schon Donnertag und damit 4 Tage am Arbeiten....die Zeit verfliegt hier, dass ist unglaublich! Ich bin aber auch nicht dazu gekommen, auch nur einen Satz zu schreiben. Es ist halt am Anfang super viel zu organisieren, vom e-Mail Account, bis hin zur ID-Karte (man kann nur auf Klo gehen, wenn man so eine Karte hat, ohne kommt man gar nicht aus dem Büro raus geschweige denn wieder rein) Das Büro selber ist im Citygroup Tower auf der 19. Etage am Huangpu Fluss auf der Pudong-Seite. Das geniale ist, dass das Gebäude direkt am Fluss steht und man hat eine irren Blick auf Shanghai hat. Mein Schreibtisch steht dazu zur Flussseite....ich liebe diesen Blick auf den Fluss und die Stadt besonders wenn es gerade dunkel wird und die ersten Lichter angehen. Es herrscht ein irrer Verkehr auf dem Fluss. Kleine Fähren setzen den ganzen Tag zwischen Pudong und Puxi über, kleine Kohleschiffe fahren in Kolonnen ins Landesinnere und Lastschiffe bringen Güter ins Land. Manchmal kommt auch ein riesiger Containertransporter am Büro vorbei und tutet dann laut mit dem Nebelhorn...wie gesagt, ich liebe das absolut. Ansonsten tue ich mich etwas noch mit dem Englischen schwer, aber das kommt langsam alles wieder und wird vertrauter...schließlich kann man mit den chinesischen Kollegen nur englisch reden und auch der ganze Schriftverkehr ist auf englisch. So langsam bekomme ich auch die berühmt berüchtigten Eigenschaften der Chinesen mit...das soll jetzt nicht abwertend oder arrogant klingen, aber es ist echt so, dass viele auf die Straße rotzen (wahrscheinlich finden sie umgekehrt es voll ekelig in ein Taschentuch zu schniefen) und zwar in einer Lautstärke, die man nicht ignorieren kann :-/ Nun ja, ich wurde gewarnt und so lange mir keiner auf die Schuhe schnupft...Die Arbeit hört sich super spannend an und es gibt eine Menge zu tun...aber das ist nicht schlimm, ich freue mich irgendwie darauf. Es geht um die Erfassung und Kontrolle von allen Prozessen, die einen Einfluss auf die finanzielle Situation von ganz Bayer China haben (Oxley-Sabanes-Act) Außerdem soll ich mich um weitere Praktikanten kümmern, was heißt :-Stellenausschreibung schreiben, Bewerbungen auswerten, Telefoninterviews führen....ok, mal gucken ob ich das hinkriege. Auf der Arbeit gibt es noch 3 weitere Praktikanten. Einer sitzt direkt bei mir auf der Etage und schreibt gerade seine Diplomarbeit (Sönke), einer ist irgendwo bei der Fabrik in Caojing und führt ein Projekt dort durch und einer sitzt in der IT-Abteilung, geht aber jetzt Ende März wieder zurück nach Deutschland (Oliver). Er kommt aber wieder zurück nach Shanghai...er ist sozusagen mit dem Shanghai- oder China-Virus infiziert...wie Oliver mir erzählte, hassen 50% aller Westler das Leben in China und die anderen 50% lieben es Bis jetzt gehöre ich zu den letzten 50 J nach 2 Wochen. Obwohl mir die Wohnungssuche doch langsam reichlich auf den Magen schlägt. Letzte Nacht konnte ich echt nicht einschlafen, weil ich die ganze Zeit gegrübelt habe. Aber heute und gestern habe ich mich richtig ans Telefon gehängt und e-Mails geschrieben...(vorher war ich eher halbherzig an die Sache herangegangen). Zum Glück kann ich auch auf der Arbeit immer wieder ins Internet und direkt bei einer neuen Anzeige zuschlagen. Mittwoch hatte ich meinen ersten Termin gehabt, aber da habe ich mich nicht wirklich wohlgefühlt, obwohl die preislich und von der Lage her genau richtig war. Aber ich war echt schon ein bisschen stolz auf mich, dass ich mit dem Taxi in eine vollkommen unbekannte Gegend gefahren, dort ausgestiegen und dann die Adresse gefunden habe. Außerdem konnte ich ohne auch nur ein Wort chinesisch eine Aufladekarte für mein Handy kaufen und dieses dann auch noch aufladen. Am Samstag habe ich 3 Besichtigungstermine und am Sonntag einen. Da müsste doch eigentlich was bei herumkommen. Das geniale ist, dass die 3 Wohnungen morgen alle in Puxi ziemlich nah am Peoples Square liegen, wodurch ich dann recht schnell auf die Arbeit komme, aber auch dann mitten in der Stadt wohne, wo einiges los ist. Ich hoffe, dass das klappt, ich habe keine Bock mehr auf Hotel und „aus-dem-Koffer-leben“. Also bitte Däumchen drücken morgen Nachmittag! Ansonsten war ich wieder mit Schalli und Burkhardt unterwegs. Dienstag ging es noch einmal ins Gintei und dann ins Shangrila (Hotelbar mit direktem Blick auf den Pearl-Tower) und Mittwochs ins Zappatas. Da habe ich echt einen leichten Kulturschock bekommen. Da waren fast nur Westler! Und das fand ich seltsamerweise sehr befremdend. Das Zappatas ist quasi DER Treffpunkt für westliche Leute und es wird halt bis in die Puppen Party gemacht ( so habe ich das gehört). Nachdem ich mich an die vielen Langnasen wieder gewöhnt hatte, fand ich es dann auch ganz ok. Vor allem die Musik was echt gut, von 80er bis aktuellen Hits alles und das war echt nett zu hören und nicht für mich immer gleich .klingenden chinesischen Musik. Später kamen halt noch ein paar Kollegen dazu und es wurde etwas später (um 2.45 Uhr war ich im Bett und dementsprechend schwer viel mir dann auch der Donnerstag...Da werde ich bestimmt noch öfter aufschlagen, und nur um dort die Musik zu hören. Mit einer Sache muss ich dann doch noch angeben: Heute war es richtig warm hier und ich bin dann in der Mittagspause mit Oliver und Sönke ein Sandwich am Flussufer essen gegangen. Da haben wir uns in die Sonne gesetzt, gequatscht und den vorbeifahrenden Schiffen zugeschaut...sehr nett.
Oh man, jetzt ist schon wieder Montag und ich habe schon wieder nix in den Blog geschrieben...wird besser, sobald ich die Wohnung habe...ich hoffe heute oder morgen wird das was....habe gleich noch 2 Termine hier in Pudong, mal schauen, ob das was wird. Freitag habe ich nichts gemacht, Wäsche gewaschen, DVD geguckt und früh ins Bett gegangen. Samstag waren dann 3 Termine angesetzt, alle in der Nähe vom Peoples Square. Es war super schönes Wetter, wir hatten so um die 14°C, Sonnenschein und kaum Wind. Ideal zum durch die Stadt laufen und Wohnung suchen. Es war auch witzig zu beobachten, dass alle Chinesen ihre Aktivitäten nach draußen verlagerten. Neben den üblichen Händlern, werden Fahrräder und Motorräder repariert, Haare geschnitten, Zähnen geputzt (?) und gekocht. Und natürlich diskutiert, gestritten und Kinder gehütet (das eine 8spurige Straßen direkt daneben ist, zählt nicht). Um 11 Uhr hatte ich den ersten. Ein Australier, der hier Chinesisch studiert und seit September hier ist, hat noch ein Zimmer frei. Klang voll nach der Traum-WG. Die Wohnung war auch top und sehr nett eingerichtet, allerdings etwas weit von der Bahn gelegen, dafür aber mitten in Xuihui, dem Ausgehviertel von Shanghai und nicht so zugebaut mit Hochhäusern wie Pudong. Es war eh ein Krampf diese Wohnung zu finden, schließlich habe ich einem Taxifahrer mein Handy in die Hand gedrückt und der Aussi hat ihn dort hingeleitet. Der Preis lag auch noch innerhalb meines Budgets und ich war schon drauf und dran sie nehmen, wollte mir aber die anderen beiden Zimmer angucken. Das 2. Zimmer lag super zentral, allerdings war halt ein typisches Männerzimmer und ich fands eher na ja...und der 3. Termin versetzte mich, was ich dann eh nicht schlimm fand, weil ich mich schon für den Aussi entschieden hatte. Den habe ich nicht erreicht stundenlang und dann abends endlich doch, Termin Sonntag um 12.00Uhr für Vertrag und alles. Jippi, ich habe ein Zimmer (dachte ich) und mir echt einen Ast gefreut, dass das so gut geklappt hatte. Abends traf ich mich noch mit Sönke und Melanie (sie studiert Außenwirtschaft in Shanghai und hat ein halbes Jahr Praktikum in Hamburg gemacht). In Shanghai gibt es sehr viele kleine und günstige Restaurants, wo man für 2Euro meistens sehr lecker essen kann, na ja, meistens jedenfalls. So eins haben wir dann ausprobiert und danach ging es noch in ein Teehaus. Ich muss sagen Chrysanthemen-Tee ist echt lecker. Dazu gab es dann irgendwelche grüne und braune geröstete Bohnen...nicht so ganz mein Fall, Erdnüsse mag ich lieber.
Sonntag war dann ziemlich nervig und frustrierend für mich...auf dem Fakemarket habe ich mich sehr wahrscheinlich übers Ohr hauen lassen und die Jacke, die ich haben wollte, da hat sich der Händler nicht runterhandeln lassen...hmpf, muss das Handeln noch ein bisschen lernen. Leider schließt der Markt im Mai, und wo dann die Händler alle hingehen, dass weiß keiner. Dann dauerte es ewig bis ich endlich den blöden Aussi erreicht habe, nur um zu hören, dass er den Mietpreis erhöht hat. So ein Wxxxxx! Da suche ich lieber was länger nach einer Wohnung und gehe in die Jugendherberge als mich von so einem veräppeln lassen! Soll der seinen Preis doch direkt am Anfang sagen! Naja, ärgern nützte nichts, ich stand wieder ohne Wohnung da. Zum Glück hatte ich noch eine Termin am späten Nachmittag...der dann flachgefallen ist. Da waren es dann 17.00Uhr ich bin den ganzen Tag durch Shanghai gelaufen, hatte ein eher unbefriedigendes Mahl beim Mackes, meine Jacke nicht bekommen und auch keine Wohnung gefunden. Eine Aufhellung war dann, dass der abgesagte Samstagstermin dann abends Zeit hatte. Wohnung zwar und gut gelegen, nettes Amipaar, aber leider nur für 2 Monate verfügbar....na ja, besser als Hostel.
Hmpf jetzt gerade alles drunter drüber, wie gesagt, es ist immer noch Montag und ich bin gerade von meinen Terminen wiedergekommen. UND ICH HABE EIN ZIMMER!!!!! JIPPI!!!! Ich kann es erst glauben, wenn ich am Freitag da eingezogen bin! Noch traue ich der ganzen Sache nicht, es war alles super einfach. Der erste Termin war komisch und da wäre ich nie eingezogen, abgesehen, dass er viel zu teuer war. Zweiter Termin ziemlich weit in der Pampa von Pudong (Pampa in Shanghai = weit weg von nächster Metrostation).Die Wohnung liegt in einem Compound, aber es gibt nur 9 Stockwerke und hat 24h Security. Die Wohnung ist riesig, es gibt neben der Küche und dem Wohnzimmer, 2 Badezimmer, eine Abstellkammer und 4 Schlafzimmer. Neben mir werden dort dann eine chinesische Studentin, ein Ami und halt Bo wohnen (hat in England studiert). Es kostet all-included 2000rmb (heißt neben der Miete ist Strom, Wasser und Internet drin, und bisher waren dass immer um die 2300-2500rmb. Sind schon Kölner Preise) und liegt in der Nähe von Restaurants und einem riesigem Supermarkt. Busse fahren zu mir auf die Arbeit....Ich frag mich echt, wo der Hacken ist...das ging alles so glatt...Freitag kann ich einziehen. Mal gucken, ob ich Freitag auch wirklich einziehen kann und ob ich nicht vielleicht aus der Wohnung irgendwann rausgeschmissen werde (was mich halt so ein bisschen misstrauisch macht, ist, dass die Wohnung recht häufig bei Shanghai expat inseriert wurde... wie gesagt, Freitag weiß ich, ob ich wirklich drin bin oder in ein Hostel muss. Eben rief noch das Amipaar an und sagt, dass ich doch bis Juli bleiben könnte, jetzt musste ich leider absagen. Wenigstens meinte er, falls die andere Wohnung nicht klappt, kann ich mich wieder melden, sehr tröstlich. So,23 Uhr ich geh in die Heia, wann ich dass hier online stellen kann, weiß ich noch nicht, wahrscheinlich erst Freitag, dann kommt auch meine Adresse und Telefonnummer.
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Die ersten Wochen in Shanghai
trimmi, 19:44h
Tja, jetzt sitze ich hier in Kopenhagen, habe 4 Stunden Aufenthalt und die blöden Dänen haben noch keinen Euro....Mist, ich hatte mich voll auf einen leckeren Milchkaffee gefreut. Naja, die Zeit kriege ich schon irgendwie herum...habe eine Steckdose für meinen Läppi gefunden und ein paar Spiele auf dem Rechner drauf....Die letzten 2 Tage waren sehr seltsam. Sie waren irgendwie normal (Sonntag Basketball spielen, morgens mit den Eltern frühstücken, abends mit Eric und Basti quatschen), aber es kam dann immer der Gedanke, hey, das ist das letzte Mal für die nächsten 5 Monate....aber das habe ich mir selber zu zuschreiben. Außerdem geht es jetzt besser, wo ich unterwegs bin und freue mich total auf Shanghai. Die erste große Hürde wird das Zurechtfinden in dieser Stadt sein und die Wohnungssuche. Däumchen drücken, dass ich eine nette Wohnung mit netten Mitbewohnern finde!
So, ich bin in meinem Hotel und habe erst einmal Chaos um mich herum verbreitet, damit ich mich wohlfühle. Flug war semisuper (Platz neben mir frei, Wallace&Gromit geguckt und spannendes Buch gelesen und nicht flugkrank geworden, aber da war einer, der das ganze Flugzeug zusammmengesägt hat. ) und Schalli hat mich direkt am Flughafen gefunden. Im Hotel gab es dann ein paar Komplikationen, da ich keine Kreditkarte hatte und noch keinen Cash-Container gefunden habe. Ohne Kreditkarte muss man eine Kaution hinterlegen und die hatte ich natürlich nicht. Schalli hatte dann zum Glück noch genug Geld dabei und ich konnte dann doch einchecken. Da es schon 16.00Uhr waren, wollte ich dann direkt losziehen und mir mal kurz die Umgebung angucken, Wasser kaufen und eine Bank suchen. Habe auch alles gefunden, aber irgendwie ist doch alles anders hier. Außerdem kann ich außer ein genuscheltes nicht korrekt ausgesprochenes Danke schön und ein Hallo nichts auf chinesisch sagen, muss unbedingt ein paar Wörter lernen J Die Gegend ist nicht schön- ein Hochhausbunker steht neben dem anderen und dazwischen sind kleine, alte Häuser gequetscht. Der Verkehr ist lebensgefährlich, auch wenn man als Fußgänger grün hat wird man fast plattgefahren. Hmpf, muss mir unbedingt flache Schuhe hohlen, damit ich schneller über die Straße sprinten kann...Die Bank ist auch nahe (die „Agricultural Bank of China, hehe) Supermarkt gibt es direkt 2 in der näheren Umgebung von Motel. Ziemlich klein, teilweise mit westlichen Sachen (Oreos...Jippi) und gaaaanz vielen nicht erkennbaren Sachen (Ob es sich um Schwarzbrot, Wurst, Süßigkeiten oder eine Seife handelt ist schwer herauszufinden) Habe mir mutig Kekse und einen Nudeltopf eingepackt und gleich mal ausprobiert. Nudeltopf war zu scharf (meine Lippen haben noch Minuten nachgebrannt) und die Kekse schmecken wie gesalzener Kleister mit Schokolade drin....nun ja, die Oreos sind dafür sehr gut und Cola kann ich hier hemmungslos aus Dosen trinken J Heute Abend geh ich mit Schalli in eine Cocktail Bar (9th Cloud) im Jinmao-Building (die höchste der Welt) einen Schlummertrunk trinken....aber ich werde nicht lange wegbleiben, ich merke doch jetzt, dass ich nicht mehr als 2 Stunden im Flugzeug geschlafen habe. Aber ein bisschen muss ich noch durchhalten, sonst bin ich morgen total platt. Toll, hab mich gefreut, dass ich auf dem Zimmer Internet-Zugang habe, aber leider krieg ich das nicht ans laufen. Mist, hätte so gerne schon einmal Leute angeschrieben wegen der Wohnung. Morgen geht es als erstes direkt ins Internet-Cafe. Ich glaub, jetzt penne ich doch noch ne Runde...
23.34 Uhr ; Bin wieder zurück: Cocktail Bar ist super! Toller Blick über die Stadt und sehr exklusive, aber auch gemütliche Atmosphäre. Im Jinmao-Building ist auch das Hyatt untergebracht und dementsprechend nobel sieht dort alles aus. Innen ist der Turm „hohl“ und jede Etage hat eine beleuchtete Balustrade, von der man nach unten gucken –sieht toll aus.
23.02.2006
1.48 Uhr: Bin totalgeplättet...erst Sightseeing in Shanghai gemacht, dann Tom (meinen Chefe) getroffen und dann Karnevalsparty im ACR (oder so ähnlich). Nur ganz kurz: Shanghai: Geile Stadt, laut, interessant, Abenteuer, Arbeit: Mein Schreibtisch im 19.Stockwerk mit Blick auf den Fluss und sehr interessant klingende Arbeit; Karneval: Lecker Bier (Tsingtao), nette Leute und viele Tipps bekommen (Zugfahrt nach Hongkong toll, Insel vor Shanghai besuchen und den heiligen Berg besteigen,) Geh jetzt schlafen,bin müde und Füße tun weh.
24.02.2006
Bin wieder auf meinem Zimmer und hab noch knapp 2 Stunden Zeit, dann geht es mit ein paar Leuten in ein japanisches Restaurant und dann vielleicht noch weiter J
Aber erst einmal zu gestern, da gibt es noch viel zu berichten. Die Eindrücke sind hier so vielfältig, ich vergesse wieder die Sachen...
Vormittags hatten wir hier super warmes und sonniges Wetter, das ideal zum Sightseeing war. Sieht man ja auch an den Fotos. Ich wollte eigentlich zur Metro, bin aber dann an der Fähre gelandet und dann meines genialen Marco Polo Stadtführers (Vielen Dank Mama und Papa, perfektes Weihnachtsgeschenk, ich wusste immer wo ich war) konnte ich dann ein Ticket für de Dongjin-Fähre kaufen und bin dann auf die andere Seite übergesetzt, direkt am Bund. Der Bund ist so ziemlich die berühmteste Uferpromenade in China. Man hat von da aus einen fantastischen Blick auf Pudong und den Fluss und man kann schön spazieren gehen. Was ich dann auch getan habe. (der tolle Flussblick entschädigt dann die 8-spurige Straße, die direkt neben dem Bund ist). Von da aus suchte ich mir einen Weg in die Nanjing Donglu (Donglu, ist die Ostseite und Xilu die Westseite), auch einer sehr bekannten Einkaufstraße. Da ich mir nur Büroschuhe (sprich hoher Absatz) mitgebracht habe, war ich schon ziemlich schnell fußlahm und bin dann in de Metro gestiegen und zum Peoples Square gefahren. Zum Glück sind die Fahrkarten-Automaten alle auf Englisch, ansonsten wäre ich echt aufgeschmissen gewesen...Der Platz selbe ist ziemlich zugebaut und die verschiedenen Hochhäuser sind eher beeinruckender, da sich hier die Architekten richtig ausgetobt haben (und auch noch tun). Von da aus ging es dann weiter zu Fus noch ein bisschen durch die Straßen zur nächsten Metrostation und dann ab nach Hause, da ich noch eine Termin um 18.00 Uhr mit meinem zukünftigen Chef hatte. Da Taxifahren unglaublich günstig ist (10 rmb=1€; (rmb=rinminbi=Volkswährung) bin ich dann mit dem Taxi zum Hotel gefahren. Wichtig ist es immer eine Karte vom Hotel bei sich zu haben, da 1. die Taxifahrer einen nicht verstehn und 2. keine Karte lesen können. Ich habe deswegen in allen Hosen-, Jacken- und Handtaschen eine Visitenkarte des Hotels stecken, damit ich ja immer nach Hause finde. An sich war meine Tour gar nicht so spektakulär, aber es war einfach toll die Atmosphäre hier mit zu bekommen. Es ist alles unglaublich laut, bunt und schrill. Keine Sau versteht dich und man die Straßennamen nur ab und zu lesen (manchmal steht der Name in Englisch da). An den Ampel muss man als Fußgänger höllisch aufpassen, weil man entweder vom Taxi, Roller oder Fahrradfahrer platt gefahren wird. An die Ampel hält sich eh auch keiner, da nützen auch nicht die Straßenwächter mit ihren Trillerpfeifen nichts (die trillern sich die Kehle aus dem Hals, aber keiner achtet darauf). Und immer wird gehupt. Ich glaube die Hupe wurde alleine nur zum Vergnügen für die Chinesen erfunden. Bei jeder Gelegenheit (oder auch einfach mal aus Jux und Dollerei) wird gehupt, lange gehupt oder geklingelt oder mit der Glocke geläutet. Der Gegensatz von arm und reich fällt sehr stark auf. Auf der einen Ecke steht ein hypermodernes Bürogebäude und dem Ferrarigeschäft in der Lobby und nur ein paar Meter weiter sind kleine, baufällige Häuser mit kaputten Fenster, dunkel und schon ziemlich verfallen, wo die Hausfrauen ihre Wäsche trocknen lassen (die hängen auch alles zum Trocknen raus, also wirklich alles). Vielleicht kommt durch die Fotos etwas rüber.
Um 18.00 war ich dann pünktlich im City Group Tower in der Empfangshalle (Ich sag nur seeeehr nobel) und dann habe ich kurz mit meinem Chefe gesprochen, was ich alles machen werde , wo mein Schreibtisch ist (wie erwähnt direkter Blick auf den Fluss und die andere Seite, genial gestern im Dunkeln) und wann ich anfange muss am Montag. Jedenfalls hört sich die Arbeit sehr spannend an.
Dann ging es auch schon wieder ins Hotel, um mich für die Party fertig zu machen. Habs dann geschafft, halbmäßig wie Pirat auszusehen. Um 19.00 traf ich mich dann mit Burkhardt und Schalli (beide als Chinese verkleidet) und dann gings es mit dem Taxi ab nach ARCH. Eine von den Bayer Kollegen hatte den Keller da unten gemietet und wir waren etwa 30 Leute (alle mehr oder weniger verkleidet). Zu Karnevalsmuke /(ja, selbst ich habe zu dieser Musik getanzt) und leckerem Tsintao-Bier ging die Party gut abJ Nette Leute kennengelernt und gute Reisetipps bekommen. Um viertel vor 2 Uhr war ich dann wieder im Hotel und konnte herrlich schlafen.
Heute: Sag ich nur: „Waaaaatches, Dividiiiiis, cheeeeap, cheeeeap, beatiful lady!“
Jau, ich war auf dem Fakemarket. Ich gebs zu, die ersten halbe Stunde war ich überfordert. Man wird die ganze Zeit angequatscht oder die versuchen einen in eine Bude reinzuziehen. Der Markt selber besteht aus kleinen, zusammengezimmerten Buden und dort wird alles angeboten. D&G Brillen, Nike-Shirts, Armani-Jacken, Rolex-Uhren, Puma-Schuhe usw. Alles voll echt natürlich! Und man muss die Händler runterhandeln. Das ist ein Riesentheather! Das gehört da voll dazu. Ich habe mir das erst einmal angeguckt, wie Schalli das gemacht hat. Mitleid muss man total verdrängen, alles nur Show und man muss knallhart bleiben. Ich habe eine Dialog im Internet gefunden der beschreibt das ganz gut.
local: "sir sir, you wan a watchee? come here come here! beaurtifuu watchee...cheeper cheeper!"
visitor: "no thnx."
local: "come ahh come ahh i geeva watchee cheeper cheeper!"
visitor: "no its ok thnx" (half smiling)
local: (pulls out a few really nice watches) "see first. you laika thisa colour?"
visitor: "ok how much is this one?"
local: (with an evil glint in his eye) "you sir, my good friend, i give you 800"
visitor: (bastard...when did we start becoming friends?) "no no too expensive."
local: "ok ok how machee? you telling me."
visitor: "200. that's all i'm paying."
local: "u clayzeee! more more! give more!"
(...ten minutes later..visitor begins to walk away)
local: "friend friend you come backer here, i geeva yoo 350! ok ok?!"
visitor: "thats what i'm talking about!"
local: "tamade zhi ge lao wai na mo li hai jiang jia" (swears in chinese while giving a toothy smile)
Nun, mein erster Einkauf waren echte Pumaschuhe. Sind im Bild unten. Ratet mal, wie viel ich dafür bezahlt habe...der am nächsten dran ist, bekommt eine Postkarte von mirJ. Leider wird der Markt im Mai geschlossen, also muss ich bis dahin öfters mal hin. Es ist ein absolut tolles Erlebnis. Von da aus spazierten wir noch durch ein paar Straßen und Gassen, die noch erhalten waren und noch nicht durch eine Wolkenkratzer geplättet wurden. Da stießen wir auf eine Antikmarkt in der Dongtai Lu, wo man von einem altem Säbel über 2m Buddahs, alte Münzen und Geigen alles bekommt. Ob die Sachen echt waren, weiß ich nicht, sie sahen jedenfalls sehr alt aus. Zwar sahen die Häuser auch wieder ungepflegt und verfallen aus, aber irgendwie hatte es was. An den Straßen standen Garküchen, ein paar alte Männer spielten Karten und zwei zahnlose alte Frauen bastelten Papierformen und überall auf Leinen und aus den Fenstern hing die Wäsche herunter.
So, das reicht erst einmal für heute. Wie gesagt gleich geht es wieder los.
1.06 Uhr
Ein kleines Ratespielchen: Der totale In-Club mit Namen „Bonbon“ in Shanghai, total durchgestylt, nur Technomuke, Hupfdohlen auf den Boxen und so durchgestylten Toiletten, dass man eigentlich nur auf Klo geht, um sich die Beleuchtung anzusehen und wer hüpft mitten in der Menge drin herum und tanzt ab? Jau, ich! Eigentlich hasse ich In-Clubs und noch mehr Techno, aber irgendwie war das da saugeil! Nun ja, ich bin jetzt 2 ½ Tage in Shanghai und war an 3 Abenden saufen...wenn man das auf die nächsten 5 Monate hochrechnet sieht das echt böse aus (hehe) Vor dem Club waren wir mit 8 Leuten in einem japanischen Restaurant, im „Gintei Teppanyaki Sushi“. Da kann man für 170 rmb all you can eat & drink bestellen, , aber wasnoch genialer ist, ist dass man quasi direkt am Herd sitzt und einen eigenen Koch hat, der direkt am Tisch die Speisen brät...Aber vor dem Hauptgang erst ein paar Makis, California Rolls, Lachs und als Hauptspeise gebratene Shrimps, Hühnchen, Rinderfilet, Fisch, Tintenfisch, frische Sojakeimlinge (sehr lecker gebraten), Pilze und noch mehr (selbts den Salat braten die hier, ist aber lecker) und dazu Sake (heiß oder kalt, aber ich finde den kalten besser, steigt nicht ganz so schnell zu Kopf), Tsingtao und Pflaumenwein zum Abwinken. Na, werdet ihr neidisch? Hehe.
Und dann ging es ins Bonbon...Alleine der Eingangsbereich ist so irre. Man steigt eine Treppe hoch, vielleicht 20 Stufen und an den Wänden sind Spiegel angebracht, aus denen Leuchtröhren rauskommen. Der Club selber ist riesig (vielleicht wie LMH), aber total verwinkelt. Überall gibt es kleine Alkoven, Balkone und Sitzecken, in die man gemütlich zurückziehen kann, wenn das Tanzen zu anstrengend wird (müssen aber vorher gemietet werden).Vom Publikum waren verhältnismäßig viele Langnasen (Westler) da, aber auch sehr viele hippe Chinesen. Jedenfalls war es da echt witzig und da werde ich bestimmt noch einmal hingehen. Wieso ich so früh wieder zu Hause bin? Weil ich morgen mit Burkhardt und Schalli noch einen Tagesausflug in eine Wasserstadt (fragt mich jetzt nicht nach dem Namen...) mache und da muss ich doch einigermaßen fit sein. Das Lotterleben wird dann am Montag enden, wenn die Arbeit anfängt... Vielleicht noch kurz, was mir auf dem Heimweg aufgefallen ist. Man sitzt in einem quietschenden und ratternden Taxi und dann fährt man an den ganzen Hochhäuser vorbei, die in allen möglichen Farben beleuchtet sind und/oder blinkenden Lichter haben. Die Kugel vom Pearl-Tower leuchtet in verschiedenen Farben, Bäume oder einzelne Gebäude blitzen kurz bunt aus der Dunkelheit auf, Leuchttafeln zeigen grelle Bilder und aus dem Radio fidelt chinesische Musik. Wie genial ist das denn?????
25.02.2006 Ausflug nach Zhujiajiao
Fragt mich nicht wie man das ausspricht. Es hört sich auf jeden Fall total anders an, als es da steht. Ungefähr eine Autostunde westlich von Shanghai liegt dieses Dorf an einem Fluss. Schalli hatte einen Fahrer von einem Kollegen besorgt (ja die eingesessen Kollegen bekommen hier einen Fahrer gestellt...), der uns drei dahin gefahren hat. Leider haben wir saumäßiges Wetter gerade, es ist grau und regnet die ganze Zeit. Aber der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wie gesagt, dass Dorf liegt am Cao Guang Fluß und wird von zahlreichen Kanälen durchzogen. Die Häuser stehen alle sehr eng zusammen (in den größeren Gassen können gerade 2 Leute nebeneinander stehen) und sind mehrere Jahrhunderte alt. Überall werden frische Fische, Krebse, Schildkröten (ja, auch Schildkröten), die noch leben und dann entweder zu Hause oder direkt im Restaurant zubereitet werden. Und auch andere nicht zu identifizierende Dinge gab es da, die auch teilweise sehr seltsam rochen (Tofu (ich gaube, das es Tofu war9 stinkt ganz schön, wenn er frittiert wird). Die gebratenen Sachen werden auf kleine Ofen oder einem Grill vorne an der Straße zubereitet und nach hinten liegen dann die Wohnräume der Familien (man konnte oft in die Häuser reinspinksen). Die Essgewohnheiten der Chinesen sind halt anders als bei uns. Apropo, ich mach mir hier gerade wieder so einen Nudeltopf....da sind jetzt außer Nudeln noch 4 verschiedene Tütchen drin...eins mit einer Paste, eins mit Gewürzen und 2 mit Pulvern. Ich schütt mal alles in den Topf rein und gucke was rauskommt. Auf jeden Fall wird es scharf werden, das rieche ich schon. Aber weiter zur Wasserstadt: Außer Essen kann man da auch wieder ohne Ende Schnickschnack kaufen, untere anderem gibt es auch echte Seide und Perlen hier wohlrecht günstig. Wie echt die sind, weiß ich nicht, aber sie sahen nett aus. Wir haben uns dann noch einen Tempel und ein altes Adligenhaus angeguckt und sind dann einfach durch die Gassen und über die Brücken gestromert. Wenn es nicht regnet, ist es bestimmt super schön dort. Und es ist unglaublich ruhig da, weil es keine Autos gibt. Sehr erholsam.
Scheiße, ist das Zeug scharf! Aber irgendwie lecker. Gut das ich eben Wasser geholt habe. Meine Essstäbchenfähigkeiten sind auch besser geworden ich kann schon Nudeln ohne sie zu verlieren und mich zu bekleckern essen J (ist gar nicht so einfach, sind sehr glitschig)
Unten kommen noch 2 Fotos, der Rest wird dann später irgendwann folgen.
So bin wieder zu Hause. Hier sind es jetzt halb eins, aber ich bin leider immer noch durch Jetlag ziemlich nachtaktiv. Wir waren im Da Marco essen, wo ein echter Italiener richtig italienisch kocht. Sehr leckeren Hauswein (guter Wein nur schwierig oder sehr teuer zu erhalten hier), Riesenpizzen (Ø 45 cm mindestens) und gute Nudeln mit frischen Zutaten und echter Grappa und Espresson (richtigen Kaffee gibt auch nur im Starbucks, ansonsten bisher nur löslichen gesehn...bäh). Da wir alle ein bisschen platt von den letzten Tagen waren, ging es dann noch schnell auf einen Absacker ins Four Seasons Hotel. Die Bar liegt „nur“ im 37. Stockwerk, aber die ziemlich edle Atmosphäre (zentimeterdicke Teppiche, Marmorsäulen und –wände, polierte Metallverzierungen) und die Live Jazz-Band haben das wieder gut aufgehoben ;-)))) Da haben wir uns doch dann was länger verquatscht und sind erst gegen 24 Uhr nach Hause aufgebrochen. Leider wusste der Taxifahrer überhaupt nicht, wo wir hin wollten und sind dann noch ein bisschen durch Pudong gekurvt. (obwohl er 2 Sterne hatte...es gibt wohl 0 bis 2 Sterne, und die mit keinem Stern kenne sich gar nicht aus und die 2 Sterne sind eigentlich die totalen Stadtkenner und finden jede Straße...was leider nicht immer klappt) Jedenfalls weiß ich jetzt die chinesischen Wörter für rechts, links und geradeaus, damit ich auch zur Not den Taxifahrer zu mir nach Hause leiten kann. Also ich muss sagen, bis jetzt habe ich hier ein Highlight nach dem anderen erlebt und die Stadt gefällt mir immer besser. Aber dadurch, dass Schalli und Burkhardt mir viele Sachen hier zeigen und viele Tipps geben, fällt die Eingewöhnung auch sehr leicht. Es ist aber auch krass wie vergleichsweise günstig hier alles ist. Würde ich zu Hause die 4 Tage genauso verbracht haben, wie ich es hier in Shanghai gemacht habe, ich wäre total arm geworden. Ich kann da schon verstehn, dass das einigen Westlern echt zu Kopf steigt. Deswegen bin ich dann irgendwie froh, dass am Montag die Arbeit anfängt, und eine gewisse Routine sich einstellen wird (Obwohl mir wurde schon Mittwoch das Zappatas angedroht, da ist Ladies Night, was heißt freier Eintritt für Ladies und frei Margaritas oder Daiquiris saufen bis 0.00Uhr, reicht ja...hehe)
Ich such mal jetzt nach einer Wohnung, weil das muss echt langsam mal was werden. Vielleicht habe ich ja schon eine Antwort bekommen, mal schauen.
So, ich bin in meinem Hotel und habe erst einmal Chaos um mich herum verbreitet, damit ich mich wohlfühle. Flug war semisuper (Platz neben mir frei, Wallace&Gromit geguckt und spannendes Buch gelesen und nicht flugkrank geworden, aber da war einer, der das ganze Flugzeug zusammmengesägt hat. ) und Schalli hat mich direkt am Flughafen gefunden. Im Hotel gab es dann ein paar Komplikationen, da ich keine Kreditkarte hatte und noch keinen Cash-Container gefunden habe. Ohne Kreditkarte muss man eine Kaution hinterlegen und die hatte ich natürlich nicht. Schalli hatte dann zum Glück noch genug Geld dabei und ich konnte dann doch einchecken. Da es schon 16.00Uhr waren, wollte ich dann direkt losziehen und mir mal kurz die Umgebung angucken, Wasser kaufen und eine Bank suchen. Habe auch alles gefunden, aber irgendwie ist doch alles anders hier. Außerdem kann ich außer ein genuscheltes nicht korrekt ausgesprochenes Danke schön und ein Hallo nichts auf chinesisch sagen, muss unbedingt ein paar Wörter lernen J Die Gegend ist nicht schön- ein Hochhausbunker steht neben dem anderen und dazwischen sind kleine, alte Häuser gequetscht. Der Verkehr ist lebensgefährlich, auch wenn man als Fußgänger grün hat wird man fast plattgefahren. Hmpf, muss mir unbedingt flache Schuhe hohlen, damit ich schneller über die Straße sprinten kann...Die Bank ist auch nahe (die „Agricultural Bank of China, hehe) Supermarkt gibt es direkt 2 in der näheren Umgebung von Motel. Ziemlich klein, teilweise mit westlichen Sachen (Oreos...Jippi) und gaaaanz vielen nicht erkennbaren Sachen (Ob es sich um Schwarzbrot, Wurst, Süßigkeiten oder eine Seife handelt ist schwer herauszufinden) Habe mir mutig Kekse und einen Nudeltopf eingepackt und gleich mal ausprobiert. Nudeltopf war zu scharf (meine Lippen haben noch Minuten nachgebrannt) und die Kekse schmecken wie gesalzener Kleister mit Schokolade drin....nun ja, die Oreos sind dafür sehr gut und Cola kann ich hier hemmungslos aus Dosen trinken J Heute Abend geh ich mit Schalli in eine Cocktail Bar (9th Cloud) im Jinmao-Building (die höchste der Welt) einen Schlummertrunk trinken....aber ich werde nicht lange wegbleiben, ich merke doch jetzt, dass ich nicht mehr als 2 Stunden im Flugzeug geschlafen habe. Aber ein bisschen muss ich noch durchhalten, sonst bin ich morgen total platt. Toll, hab mich gefreut, dass ich auf dem Zimmer Internet-Zugang habe, aber leider krieg ich das nicht ans laufen. Mist, hätte so gerne schon einmal Leute angeschrieben wegen der Wohnung. Morgen geht es als erstes direkt ins Internet-Cafe. Ich glaub, jetzt penne ich doch noch ne Runde...
23.34 Uhr ; Bin wieder zurück: Cocktail Bar ist super! Toller Blick über die Stadt und sehr exklusive, aber auch gemütliche Atmosphäre. Im Jinmao-Building ist auch das Hyatt untergebracht und dementsprechend nobel sieht dort alles aus. Innen ist der Turm „hohl“ und jede Etage hat eine beleuchtete Balustrade, von der man nach unten gucken –sieht toll aus.
23.02.2006
1.48 Uhr: Bin totalgeplättet...erst Sightseeing in Shanghai gemacht, dann Tom (meinen Chefe) getroffen und dann Karnevalsparty im ACR (oder so ähnlich). Nur ganz kurz: Shanghai: Geile Stadt, laut, interessant, Abenteuer, Arbeit: Mein Schreibtisch im 19.Stockwerk mit Blick auf den Fluss und sehr interessant klingende Arbeit; Karneval: Lecker Bier (Tsingtao), nette Leute und viele Tipps bekommen (Zugfahrt nach Hongkong toll, Insel vor Shanghai besuchen und den heiligen Berg besteigen,) Geh jetzt schlafen,bin müde und Füße tun weh.
24.02.2006
Bin wieder auf meinem Zimmer und hab noch knapp 2 Stunden Zeit, dann geht es mit ein paar Leuten in ein japanisches Restaurant und dann vielleicht noch weiter J
Aber erst einmal zu gestern, da gibt es noch viel zu berichten. Die Eindrücke sind hier so vielfältig, ich vergesse wieder die Sachen...
Vormittags hatten wir hier super warmes und sonniges Wetter, das ideal zum Sightseeing war. Sieht man ja auch an den Fotos. Ich wollte eigentlich zur Metro, bin aber dann an der Fähre gelandet und dann meines genialen Marco Polo Stadtführers (Vielen Dank Mama und Papa, perfektes Weihnachtsgeschenk, ich wusste immer wo ich war) konnte ich dann ein Ticket für de Dongjin-Fähre kaufen und bin dann auf die andere Seite übergesetzt, direkt am Bund. Der Bund ist so ziemlich die berühmteste Uferpromenade in China. Man hat von da aus einen fantastischen Blick auf Pudong und den Fluss und man kann schön spazieren gehen. Was ich dann auch getan habe. (der tolle Flussblick entschädigt dann die 8-spurige Straße, die direkt neben dem Bund ist). Von da aus suchte ich mir einen Weg in die Nanjing Donglu (Donglu, ist die Ostseite und Xilu die Westseite), auch einer sehr bekannten Einkaufstraße. Da ich mir nur Büroschuhe (sprich hoher Absatz) mitgebracht habe, war ich schon ziemlich schnell fußlahm und bin dann in de Metro gestiegen und zum Peoples Square gefahren. Zum Glück sind die Fahrkarten-Automaten alle auf Englisch, ansonsten wäre ich echt aufgeschmissen gewesen...Der Platz selbe ist ziemlich zugebaut und die verschiedenen Hochhäuser sind eher beeinruckender, da sich hier die Architekten richtig ausgetobt haben (und auch noch tun). Von da aus ging es dann weiter zu Fus noch ein bisschen durch die Straßen zur nächsten Metrostation und dann ab nach Hause, da ich noch eine Termin um 18.00 Uhr mit meinem zukünftigen Chef hatte. Da Taxifahren unglaublich günstig ist (10 rmb=1€; (rmb=rinminbi=Volkswährung) bin ich dann mit dem Taxi zum Hotel gefahren. Wichtig ist es immer eine Karte vom Hotel bei sich zu haben, da 1. die Taxifahrer einen nicht verstehn und 2. keine Karte lesen können. Ich habe deswegen in allen Hosen-, Jacken- und Handtaschen eine Visitenkarte des Hotels stecken, damit ich ja immer nach Hause finde. An sich war meine Tour gar nicht so spektakulär, aber es war einfach toll die Atmosphäre hier mit zu bekommen. Es ist alles unglaublich laut, bunt und schrill. Keine Sau versteht dich und man die Straßennamen nur ab und zu lesen (manchmal steht der Name in Englisch da). An den Ampel muss man als Fußgänger höllisch aufpassen, weil man entweder vom Taxi, Roller oder Fahrradfahrer platt gefahren wird. An die Ampel hält sich eh auch keiner, da nützen auch nicht die Straßenwächter mit ihren Trillerpfeifen nichts (die trillern sich die Kehle aus dem Hals, aber keiner achtet darauf). Und immer wird gehupt. Ich glaube die Hupe wurde alleine nur zum Vergnügen für die Chinesen erfunden. Bei jeder Gelegenheit (oder auch einfach mal aus Jux und Dollerei) wird gehupt, lange gehupt oder geklingelt oder mit der Glocke geläutet. Der Gegensatz von arm und reich fällt sehr stark auf. Auf der einen Ecke steht ein hypermodernes Bürogebäude und dem Ferrarigeschäft in der Lobby und nur ein paar Meter weiter sind kleine, baufällige Häuser mit kaputten Fenster, dunkel und schon ziemlich verfallen, wo die Hausfrauen ihre Wäsche trocknen lassen (die hängen auch alles zum Trocknen raus, also wirklich alles). Vielleicht kommt durch die Fotos etwas rüber.
Um 18.00 war ich dann pünktlich im City Group Tower in der Empfangshalle (Ich sag nur seeeehr nobel) und dann habe ich kurz mit meinem Chefe gesprochen, was ich alles machen werde , wo mein Schreibtisch ist (wie erwähnt direkter Blick auf den Fluss und die andere Seite, genial gestern im Dunkeln) und wann ich anfange muss am Montag. Jedenfalls hört sich die Arbeit sehr spannend an.
Dann ging es auch schon wieder ins Hotel, um mich für die Party fertig zu machen. Habs dann geschafft, halbmäßig wie Pirat auszusehen. Um 19.00 traf ich mich dann mit Burkhardt und Schalli (beide als Chinese verkleidet) und dann gings es mit dem Taxi ab nach ARCH. Eine von den Bayer Kollegen hatte den Keller da unten gemietet und wir waren etwa 30 Leute (alle mehr oder weniger verkleidet). Zu Karnevalsmuke /(ja, selbst ich habe zu dieser Musik getanzt) und leckerem Tsintao-Bier ging die Party gut abJ Nette Leute kennengelernt und gute Reisetipps bekommen. Um viertel vor 2 Uhr war ich dann wieder im Hotel und konnte herrlich schlafen.
Heute: Sag ich nur: „Waaaaatches, Dividiiiiis, cheeeeap, cheeeeap, beatiful lady!“
Jau, ich war auf dem Fakemarket. Ich gebs zu, die ersten halbe Stunde war ich überfordert. Man wird die ganze Zeit angequatscht oder die versuchen einen in eine Bude reinzuziehen. Der Markt selber besteht aus kleinen, zusammengezimmerten Buden und dort wird alles angeboten. D&G Brillen, Nike-Shirts, Armani-Jacken, Rolex-Uhren, Puma-Schuhe usw. Alles voll echt natürlich! Und man muss die Händler runterhandeln. Das ist ein Riesentheather! Das gehört da voll dazu. Ich habe mir das erst einmal angeguckt, wie Schalli das gemacht hat. Mitleid muss man total verdrängen, alles nur Show und man muss knallhart bleiben. Ich habe eine Dialog im Internet gefunden der beschreibt das ganz gut.
local: "sir sir, you wan a watchee? come here come here! beaurtifuu watchee...cheeper cheeper!"
visitor: "no thnx."
local: "come ahh come ahh i geeva watchee cheeper cheeper!"
visitor: "no its ok thnx" (half smiling)
local: (pulls out a few really nice watches) "see first. you laika thisa colour?"
visitor: "ok how much is this one?"
local: (with an evil glint in his eye) "you sir, my good friend, i give you 800"
visitor: (bastard...when did we start becoming friends?) "no no too expensive."
local: "ok ok how machee? you telling me."
visitor: "200. that's all i'm paying."
local: "u clayzeee! more more! give more!"
(...ten minutes later..visitor begins to walk away)
local: "friend friend you come backer here, i geeva yoo 350! ok ok?!"
visitor: "thats what i'm talking about!"
local: "tamade zhi ge lao wai na mo li hai jiang jia" (swears in chinese while giving a toothy smile)
Nun, mein erster Einkauf waren echte Pumaschuhe. Sind im Bild unten. Ratet mal, wie viel ich dafür bezahlt habe...der am nächsten dran ist, bekommt eine Postkarte von mirJ. Leider wird der Markt im Mai geschlossen, also muss ich bis dahin öfters mal hin. Es ist ein absolut tolles Erlebnis. Von da aus spazierten wir noch durch ein paar Straßen und Gassen, die noch erhalten waren und noch nicht durch eine Wolkenkratzer geplättet wurden. Da stießen wir auf eine Antikmarkt in der Dongtai Lu, wo man von einem altem Säbel über 2m Buddahs, alte Münzen und Geigen alles bekommt. Ob die Sachen echt waren, weiß ich nicht, sie sahen jedenfalls sehr alt aus. Zwar sahen die Häuser auch wieder ungepflegt und verfallen aus, aber irgendwie hatte es was. An den Straßen standen Garküchen, ein paar alte Männer spielten Karten und zwei zahnlose alte Frauen bastelten Papierformen und überall auf Leinen und aus den Fenstern hing die Wäsche herunter.
So, das reicht erst einmal für heute. Wie gesagt gleich geht es wieder los.
1.06 Uhr
Ein kleines Ratespielchen: Der totale In-Club mit Namen „Bonbon“ in Shanghai, total durchgestylt, nur Technomuke, Hupfdohlen auf den Boxen und so durchgestylten Toiletten, dass man eigentlich nur auf Klo geht, um sich die Beleuchtung anzusehen und wer hüpft mitten in der Menge drin herum und tanzt ab? Jau, ich! Eigentlich hasse ich In-Clubs und noch mehr Techno, aber irgendwie war das da saugeil! Nun ja, ich bin jetzt 2 ½ Tage in Shanghai und war an 3 Abenden saufen...wenn man das auf die nächsten 5 Monate hochrechnet sieht das echt böse aus (hehe) Vor dem Club waren wir mit 8 Leuten in einem japanischen Restaurant, im „Gintei Teppanyaki Sushi“. Da kann man für 170 rmb all you can eat & drink bestellen, , aber wasnoch genialer ist, ist dass man quasi direkt am Herd sitzt und einen eigenen Koch hat, der direkt am Tisch die Speisen brät...Aber vor dem Hauptgang erst ein paar Makis, California Rolls, Lachs und als Hauptspeise gebratene Shrimps, Hühnchen, Rinderfilet, Fisch, Tintenfisch, frische Sojakeimlinge (sehr lecker gebraten), Pilze und noch mehr (selbts den Salat braten die hier, ist aber lecker) und dazu Sake (heiß oder kalt, aber ich finde den kalten besser, steigt nicht ganz so schnell zu Kopf), Tsingtao und Pflaumenwein zum Abwinken. Na, werdet ihr neidisch? Hehe.
Und dann ging es ins Bonbon...Alleine der Eingangsbereich ist so irre. Man steigt eine Treppe hoch, vielleicht 20 Stufen und an den Wänden sind Spiegel angebracht, aus denen Leuchtröhren rauskommen. Der Club selber ist riesig (vielleicht wie LMH), aber total verwinkelt. Überall gibt es kleine Alkoven, Balkone und Sitzecken, in die man gemütlich zurückziehen kann, wenn das Tanzen zu anstrengend wird (müssen aber vorher gemietet werden).Vom Publikum waren verhältnismäßig viele Langnasen (Westler) da, aber auch sehr viele hippe Chinesen. Jedenfalls war es da echt witzig und da werde ich bestimmt noch einmal hingehen. Wieso ich so früh wieder zu Hause bin? Weil ich morgen mit Burkhardt und Schalli noch einen Tagesausflug in eine Wasserstadt (fragt mich jetzt nicht nach dem Namen...) mache und da muss ich doch einigermaßen fit sein. Das Lotterleben wird dann am Montag enden, wenn die Arbeit anfängt... Vielleicht noch kurz, was mir auf dem Heimweg aufgefallen ist. Man sitzt in einem quietschenden und ratternden Taxi und dann fährt man an den ganzen Hochhäuser vorbei, die in allen möglichen Farben beleuchtet sind und/oder blinkenden Lichter haben. Die Kugel vom Pearl-Tower leuchtet in verschiedenen Farben, Bäume oder einzelne Gebäude blitzen kurz bunt aus der Dunkelheit auf, Leuchttafeln zeigen grelle Bilder und aus dem Radio fidelt chinesische Musik. Wie genial ist das denn?????
25.02.2006 Ausflug nach Zhujiajiao
Fragt mich nicht wie man das ausspricht. Es hört sich auf jeden Fall total anders an, als es da steht. Ungefähr eine Autostunde westlich von Shanghai liegt dieses Dorf an einem Fluss. Schalli hatte einen Fahrer von einem Kollegen besorgt (ja die eingesessen Kollegen bekommen hier einen Fahrer gestellt...), der uns drei dahin gefahren hat. Leider haben wir saumäßiges Wetter gerade, es ist grau und regnet die ganze Zeit. Aber der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wie gesagt, dass Dorf liegt am Cao Guang Fluß und wird von zahlreichen Kanälen durchzogen. Die Häuser stehen alle sehr eng zusammen (in den größeren Gassen können gerade 2 Leute nebeneinander stehen) und sind mehrere Jahrhunderte alt. Überall werden frische Fische, Krebse, Schildkröten (ja, auch Schildkröten), die noch leben und dann entweder zu Hause oder direkt im Restaurant zubereitet werden. Und auch andere nicht zu identifizierende Dinge gab es da, die auch teilweise sehr seltsam rochen (Tofu (ich gaube, das es Tofu war9 stinkt ganz schön, wenn er frittiert wird). Die gebratenen Sachen werden auf kleine Ofen oder einem Grill vorne an der Straße zubereitet und nach hinten liegen dann die Wohnräume der Familien (man konnte oft in die Häuser reinspinksen). Die Essgewohnheiten der Chinesen sind halt anders als bei uns. Apropo, ich mach mir hier gerade wieder so einen Nudeltopf....da sind jetzt außer Nudeln noch 4 verschiedene Tütchen drin...eins mit einer Paste, eins mit Gewürzen und 2 mit Pulvern. Ich schütt mal alles in den Topf rein und gucke was rauskommt. Auf jeden Fall wird es scharf werden, das rieche ich schon. Aber weiter zur Wasserstadt: Außer Essen kann man da auch wieder ohne Ende Schnickschnack kaufen, untere anderem gibt es auch echte Seide und Perlen hier wohlrecht günstig. Wie echt die sind, weiß ich nicht, aber sie sahen nett aus. Wir haben uns dann noch einen Tempel und ein altes Adligenhaus angeguckt und sind dann einfach durch die Gassen und über die Brücken gestromert. Wenn es nicht regnet, ist es bestimmt super schön dort. Und es ist unglaublich ruhig da, weil es keine Autos gibt. Sehr erholsam.
Scheiße, ist das Zeug scharf! Aber irgendwie lecker. Gut das ich eben Wasser geholt habe. Meine Essstäbchenfähigkeiten sind auch besser geworden ich kann schon Nudeln ohne sie zu verlieren und mich zu bekleckern essen J (ist gar nicht so einfach, sind sehr glitschig)
Unten kommen noch 2 Fotos, der Rest wird dann später irgendwann folgen.
So bin wieder zu Hause. Hier sind es jetzt halb eins, aber ich bin leider immer noch durch Jetlag ziemlich nachtaktiv. Wir waren im Da Marco essen, wo ein echter Italiener richtig italienisch kocht. Sehr leckeren Hauswein (guter Wein nur schwierig oder sehr teuer zu erhalten hier), Riesenpizzen (Ø 45 cm mindestens) und gute Nudeln mit frischen Zutaten und echter Grappa und Espresson (richtigen Kaffee gibt auch nur im Starbucks, ansonsten bisher nur löslichen gesehn...bäh). Da wir alle ein bisschen platt von den letzten Tagen waren, ging es dann noch schnell auf einen Absacker ins Four Seasons Hotel. Die Bar liegt „nur“ im 37. Stockwerk, aber die ziemlich edle Atmosphäre (zentimeterdicke Teppiche, Marmorsäulen und –wände, polierte Metallverzierungen) und die Live Jazz-Band haben das wieder gut aufgehoben ;-)))) Da haben wir uns doch dann was länger verquatscht und sind erst gegen 24 Uhr nach Hause aufgebrochen. Leider wusste der Taxifahrer überhaupt nicht, wo wir hin wollten und sind dann noch ein bisschen durch Pudong gekurvt. (obwohl er 2 Sterne hatte...es gibt wohl 0 bis 2 Sterne, und die mit keinem Stern kenne sich gar nicht aus und die 2 Sterne sind eigentlich die totalen Stadtkenner und finden jede Straße...was leider nicht immer klappt) Jedenfalls weiß ich jetzt die chinesischen Wörter für rechts, links und geradeaus, damit ich auch zur Not den Taxifahrer zu mir nach Hause leiten kann. Also ich muss sagen, bis jetzt habe ich hier ein Highlight nach dem anderen erlebt und die Stadt gefällt mir immer besser. Aber dadurch, dass Schalli und Burkhardt mir viele Sachen hier zeigen und viele Tipps geben, fällt die Eingewöhnung auch sehr leicht. Es ist aber auch krass wie vergleichsweise günstig hier alles ist. Würde ich zu Hause die 4 Tage genauso verbracht haben, wie ich es hier in Shanghai gemacht habe, ich wäre total arm geworden. Ich kann da schon verstehn, dass das einigen Westlern echt zu Kopf steigt. Deswegen bin ich dann irgendwie froh, dass am Montag die Arbeit anfängt, und eine gewisse Routine sich einstellen wird (Obwohl mir wurde schon Mittwoch das Zappatas angedroht, da ist Ladies Night, was heißt freier Eintritt für Ladies und frei Margaritas oder Daiquiris saufen bis 0.00Uhr, reicht ja...hehe)
Ich such mal jetzt nach einer Wohnung, weil das muss echt langsam mal was werden. Vielleicht habe ich ja schon eine Antwort bekommen, mal schauen.
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Nächster Versuch...
trimmi, 19:41h
vielleicht geht es ja hier
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