Mittwoch, 5. Juli 2006
Hmmmmmm...
....wir werden nicht Weltmeister. Schniff.

Habe mir das Spiel heute mit Tobias und Christian im O'Malley's angeguckt. Dafuer, dass das Spiel mitten in der Woche um 3 Uhr morgens stattfand, war es gerappelt voll da.
Wegen der Verlaengerung bin ich dann auch nicht ins Bett gekommen, lange Dusche genommen und ab ins Buero gefahren.
Und jetzt bin ich muede...
RIESENMEGASUPERGAEHNER!

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Huhu, ich lebe noch
So, da bin ich wieder nach langer Funkstille. Irgendwie konnte ich mich nicht aufraffen, den Blog zu aktualisieren. Jedenfalls findet ihr weiter unten eine Bericht ueber die Reise nach Yangshuo mit Ulla und Annette.
Und was gibt es hier neues aus den letzten 3 Wochen? Nicht wirklich viel.
- Hannes ist jetzt weg, Sonja fliegt heute und in 2 Wochen ist Doerte weg...Moensch, alle machen sich auf und davon.
- Es ist super heiss und schwuel in Shanghai geworden und man kommt ohne Klimaanlage nicht mehr aus – ich hangle mich sozusagen von Klimaanlage zu Klimanlage durch. Ist auf Dauer ungesund (habe mir wieder eine Erkaeltung eingfangen und sitze jetzt mit Schal und Strickjacke im Buero) und auch ein bisschen nervig. Aber ohne geht man ein.
- Erwin, der dicke Kaefer in der Kueche, hat sich nicht als irrtuemlich hereingeflogener Kaefer sonderns als Kuechenschabe herausgestellt und er hat Brueder!!! Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaeh! Aber es ist wohl normal, dass es diese Viecher ueberall in China in den Hauesern gibt und normalerweise sieht man die nicht, weil die nur in der Nacht aktiv werden...aber sie fuehlen sich in unserer Kueche so heimisch, dass wir sie auch sehen koennen. Wieso werden solche Dinge einem nicht vor der Chinareise erzahlt??? Jedenfalls hat Kris ein Spray gekauft, das absolut toedlich fuer die Viecher ist. Habe es mal bei einem vieh angewandt, schwups drehte der sich auf den Ruecken, streckte seine 8 Beine von sich und regte sich nicht mehr. Sehr wirkungsvolles Zeug, will lieber nicht wissen, was da drin ist und wie menschenschaedlich es ist. Jedenfalls haben sie sich nicht mehr gezeigt
- Bin nur noch 5 Wochen hier! Und habe nur noch 4 Wochen zu arbeiten. Ich muss noch den Flug unbuchen und versuche einen fuer den 9. August zu finden. Ich habe noch eine Woche verlaengert, weil ich meinen Nachfolger-Prakti ausbilden soll und dann mache ich noch eine Woche Urlaub, in der ich ein paar Tage nach Hongkong runterfliege.
- Dieses Wochenende fahr ich mit Kim zum Huangshan, einer der heiligen Berge Chinas. Wir wirden hochklettern, da oben uebernachten und den Sonnenaufgang beobachten. Soll ganz toll sein, nur leider ist der Sonnenaufgang in China schon um halb 5 morgens....

So jetzt seit ihr soweit wieder on time, obwohl ich bestimmt 1000 Sachen aus den letzten Wochen vergessen habe.

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Reise nach Yangshuo
Naja, so eine durchgemachte Nacht schlaucht ja doch ganz schön. Ich war morgens eigentlich recht fit, was mich gewundert hatte, aber dann am Nachmittag ging meine Energiekurve ziemlich in den Keller und der Weg nach Hause war echt hart. Aber ins Bett gehen war noch nicht angesagt. Ich habe mich noch mit Sönke beim Japaner verabredet, weil er schon am Sonntag nach Hamburg zurückflog und ich wollte mich vorher noch verabschieden. Dann musste ich noch schnell packen und dann konnte ich endlich ins Bett. War ganz schön tot und aber Ausschlafen ging auch nicht wirklich. Mein Flieger startete um 8.15 in Hongqiao, was hieß 5.30 Uhr aufstehen. Ächz. Natürlich hatten wir wieder Verspätung (nur 30minJ) aber Ulla und Annette warteten ganz brav am Flughafenausgang auf mich. Mit dem Bus gings dann nach Guilin und von dort aus nach Yangshuo. Im Bus saß auch noch eine deutsche Familie aus Krefeld, die ebenfalls aus Shanghai kamen (der Sohn arbeitet dort) und zufälligerweise waren wir auch im selben Hostel untergebracht...die Welt ist echt klein.
Vielleicht kurz zur Info: Guilin und Yangshuo liegen im Süden Chinas in der Guangxi Provinz, nord-westlich von Hongkong und Macao. Vom Kollegen und Bekannten aus Shanghai habe ich gehört, dass die Gegend dort wunderschön sein soll, und dass die Schönheit dort selbst noch die Große Mauer übertreffen soll...Guilin ist auch einer der Top-Touristenattraktionen in China und auf dem 20rmb-Schein abgebildet.
Schon in Guilin fingen die Karstberge an, die schroff und in bizarren Formen in den Himmel ragten. Dieses Berggebiet war viel größer als ich dachte- ich hatte mir halt vorgestellt, dass der berühmte Li-Fluss ein paar Kilometer an ein paar Bergen vorbeifließt und das ist es halt dann. Von Guilin nach Yangshuo sind es ungefähr 85km und die ganze Zeit sahen wir nur diese Hügel, die sich kilometerweit bis zum Horizont erstreckten. An der Straße entlang zogen sich Reis- und Gemüsefelder hin, die von Bauern mit Strohhüten per Hand bearbeitet wurden und auf der Straße selber führten Männer und Frauen Wasserbüffel an der Leine herum. China pur!
In Yangshuo angekommen wurden wir von Wei abgeholt, dem Besitzer des Yangshuo Culture House. Die Stadt ist relativ klein und hat nur 300.000 Bewohner. Sie liegt mitten in der Hügellandschaft (und ein paar Hügel auch direkt in der Stadt selber) und wird von dem Li Fluss und dem Yulong begrenzt. Das Hostel lag 15min zu Fuß vom Stadtzentrum entfernt in einer kleinen Seitenstraße. Es hatte nur 15 Betten, war super sauber und die Gäste wurden von Wei und seiner Familie bekocht. Einziger Wermutstropfen: Das Klima da unten. So eine Schwüle und Hitze habe ich noch nie erlebt. Man brauchte sich nur irgendwo hin zustellen, schon war man am Ölen wie sonst was. Dazu kam dann die überallgegenwärtige Feuchtigkeit...alles war klamm und klebrig und hatte einen modrigen Geruch. Das Bettzeug war feucht und die Handtücher wurden nicht trocken. Nicht gerade toll. Den ersten Tag verbrachten wir deswegen auch damit, die Stadt zu erkunden, was echt anstrengend war wegen der Hitze. Abgesehen davon hatte ich mir vor einer Woche schon eine fette Erkältung eingefangen und war dann auch noch durch die Fußball-Nacht etwas angeschlagen. Aber Yangshuo ist interessant, es sehr viel chinesischer und ländlicher als Nanjing oder gar Shanghai, aber auch um einiges touristischer. Ländlicher ist es irgendwie, dass das ganze Leben auf der Straße quasi stattfindet. Es wird Karten gespielt, die Kinder krabbeln draußen herum, gegessen wird meistens draußen und die meisten Läden haben eine offene Front. Ein Mädel habe ich sogar gesehen, dass einfach in einen Gulli gepinkelt hat und das mitten auf der Straße. Supermarkt habe ich nur einen gesehen, die meisten Yangshuoer gehen in die Markthalle oder an Straßenständen einkaufen. Aber wie gesagt, es ist auch sehr viel touristischer. Überall werden Fahrräder verliehen und man wird ständig angequatscht Souvenirs einzukaufen.
Nachdem wir genug von der Stadt gesehen haben, sind wir wieder ins Hostel zurückgekehrt (vorher noch mit 2 Flaschen Wein eingedecktJ) und dann tischten uns Wei und seine Familie ein super leckeres Essen auf.
Wir haben dann noch ein bisschen gequatscht und dann sind wir recht früh ins Bett gegangen. Wei hat mir noch irgendwelche chin. Medikamente gegen die Erkältung gegeben...die haben mich zwar an diesem Abend ziemlich zugedröhnt, aber sie haben geholfen (es war aber net der Wein, ich habe sicherheitshalber keinen getrunken.

Am 2. Tag haben wir uns Fahrräder geliehen und sind ab in die Landschaft gefahren. Geplant war eine Tour entlang des Youlong Rivers, aber es kam ein bisschen anders. Anfangs fuhren wir wie geplant auf einer Straße Richtung Norden. Je weiter wir von Yangshuo uns entfernten desto ländlicher wurde es. Zwischen den Reis- und Gemüsefelder ragten die schroffe Hügel in bizarren Formen hervor, Bananenstauden oder riesige Bambusbüsche wuchsen zwischen den Feldern und Wasserbüffel wurden am Wegesrand zum Grasen geführt. Ich konnte mich nie an der Landschaft satt sehen, vor allem das leuchtende Grün der Reisfelder und die süßen Wasserbüffel haben es mir angetanJ Endlich mal wieder seit 4 Monaten was kuhmässiges sehen, dass nicht auf dem Teller liegt. Das sind aber auch wirklich schöne Tiere und ganz zahm, die lassen sich am Halfter durch die Gegend spazieren.
Immer wenn wir in die Nähe des Flusses kamen oder durch Dörfer fuhren, stürzten sich die Leute auf uns und riefen: „Bambooo, bambooo!“ Was heißen sollte, dass wir mit einem Floss den Fluss runterfahren sollten. War auf Dauer ziemlich nervig, weil man nicht Ruhe anhalten konnte ohne angefallen zu werden. Ansonsten hatten die Dorfbewohner auch ihren Spaß, glaube ich. Unsere Karte war ziemlich ungenau und mies und wir mussten uns durch die Gegend fragen und hoffen, dass wir den richtigen Weg erwischten. Und die Straße wurde immer schlechter. Es gab riesige Schlaglöcher, die behelfsmäßig manchmal mit Schutt ausgefüllt waren, tiefe und rutschige Schlammlöcher und spitze Steine, die hinterhältig aus dem Boden ragten. Ich hatte etwas die Befürchtung, dass einem von uns der Reifen zerplatzen würde, aber es ging zum Glück gut. Irgendwann erreichten wir Baisha, einer etwas größeren Stadt, wo wir kurz Pause machten und uns mit Bananen von einer Obsthändlerin stärkten. Von Baisha aus wollten wir den Fluss überqueren und dann auf der anderen Seite wieder zurückkehren. Sah eigentlich recht einfach aus – auf der Karte. Jedenfalls fanden wir eine Brücke mit Hilfe einer freundlichen Dorfbewohnerin (die natürlich Bambooooo mit uns machen wollten, aber das lehnten wir ab) und überquerten den Yulong. Dann ging es so richtig in die Pampa rein. Wir sahen keine Touristen mehr, nur noch Einheimische, die uns auf Motorrädern oder diesen dreirädigen Uraltlastern überholten. Landschaftlich war es immer noch sehr schön, aber es wurde doch langsam anstrengend und wir wollten nach Hause.
Irgendwann wurde der Weg so schlecht, dass der Schlamm die Schutzbleche verstopfte und die Reifen total blockierten. Wir waren im absolutem Niemandsland, wo gerade der neue Highway durch die Hügellandschaft gebaut wurde (es wurde aber nicht wirklich gebaut, es standen ein paar Brückenpfeiler in der Gegend herum und ein paar Kanäle waren gezogen worden) und ein paar 100 m weiter gab es ein kleines Dorf. Außerdem hatten wir eine überflutete Straße überqueren müssen, was bei den derzeitigen Umweltskandalen in China nicht gerade gemütlich war und ich hatte keinen Handyempfang mehr. Wir fragten mit Händen und Füßen ein paar Arbeiter am Wegesrand nach dem Weg nach Yangshuo...die wollten uns dann über irgendeinen Bergziegenweg mitten durch Felder schicken, aber das fand ich ein bisschen gruselig. Ulla meinte nur, langsam käme sie sich wie im Blairwitchproject vor. Gut, dass ich den Film nie gesehen habe. Brrr. Ob Zufall oder nicht, es kam dann mitten in der allgemeinen Ratlosigkeit ein Laster vorbei. Vorne Uraltmotor und hinten Ladefläche für 3 Fahrräder und 3 erschöpfte Radfahrer.
Wir haben dann eine Fahrt nach Baisha ausgehandelt und dann ging es volle 20km/h durch die Schlaglöcher zurück nach Baisha. Die Schlaglöcher waren echt übelst, weil wir auf einer Holzbank hinten auf der Ladefläche saßen und Federung hatte das Teil auch nicht. Manchmal flogen wir ganz schön durch die Luft und wurden ordentlich durchgerüttelt. Unterwegs sammelten wir noch ein Mädel ein, die auf dem Weg nach Yangshuo war (sie ist da Studentin und sprach sehr gutes Englisch). Sie erzählte, dass wir Glück gehabt hätten, weil dies der letzte Bus nach Baisha wäre und die meisten Leute gerade alle in ihre Dörfer zurückkehren würden. Außerdem meinte sie noch, dass die Pfade durch die Hügel etwas unsicher wären, weil dort manchmal Überfälle stattfänden...Gut, dass wir das alles nicht vorher wussten, ansonsten waeren wir ein bisschen beunruhigt gewesen J
Die Ruecktour von Baisha fuehrte ueber die Hauptstrasse zurueck nach Yangshuo Uunter anderem durch einen nicht beleuchteten Tunnel, der keinen Radweg und Buergersteig hatte und echt gruselig war als von hinten ein Bus immer naeher an uns heranraste...
Im Hostel haben wir schnell die Raeder grundgereinigt und zurueckgegeben und dann nach einem koestlichen Abendessen haben wir uns im Zimmer verkrochen und sind dann auch recht schnell eingeschlafen.

Sonntag, der 3. Tag in Yangshuo gingen wir sehr relaxt an. Erst einmal ausschlafen und dann haben wir eine Bootstour auf dem Li-River gemacht. War aber ehrlch gesagt, ein bisschen langweilig. Das besondere in der Gegend sind halt die Huegel und die Landschaft und es macht viel mehr Spass, die per Fahrrad zu erkunden. Auch wenn man dadurch in der Pampa landen kann J Abends sind wir dann noch in die Weststreet gegangen, der Partymeile von Yangshuo. Dort gibt es groesstenteils westliche Bars und Geschaefte, man kann draussen sitzen oder bis spaet abends durch die kleinen Geschaefte schnoesen, was wir dann auch gemacht haben J

Der Montag stand uns noch groesstenteils zur Verfuegung, da der Flieger erst um 22 Uhr von Guilin startete. Wir haben dann noch einmal unser Glueck mit einer Radtour auf einer anderen Route probiert. Und zwar diesmal eine kleine Runde am Li-River entlang. Erst war es etwas schwierig den richtigen Startpunkt zu finden, aber als wir dann endlich den Weg hatten, war es super schoen. Ausserdem riss die Wolkendecke auf und wir hatten blauen Himmel und Sonnenschein. Da wirkte die ganze Gegend wieder anders. Ausserdem war die Strecke recht einsam, teilweise waren wir komplett alleine unterwegs, man konnte nur die Affen (ja, Affen) hoeren, Insekten und Voegel. Diese Radtour fand ich noch am schoensten, auch wenn ich mir einen ordentlichen Sonnenbrand geholt habe. Das einzige Ereignis, was ein bisschen erschreckend war, lieferten ein paar Dorfkinder. Wir hatten angehalten, weil wir mal wieder nicht den Weg wussten und dann kamen halt ein paar Kinder zu uns und scharten sich um uns und guckten. Erst dachte ich aus Neugierde, aber dann streckten sie ihr Haende aus und fragten mit Hundeblick nach „Moneeeeeey, Moneeeeey“. Das waren ganz normale Kinder aus dem Dorf, die wohl rausgefunden hatten, dass Touris ab und zu Geld springen lassen. 10 Yuen sind gerade mal ein Euro und den laesst der Westler schnell springen, aber fuer die sind das 2-3 volle Mahlzeiten oder zusaetzliches Taschengeld. Jedenfalls war das eine sehr unangenehme Erfahrung und wir sind dann schnell weitergefahren.
Der Rueckflug klappte ohne Probleme und Verspaetung und gegen halb 2 in der Frueh konnten wir uns in unsere Betten verkriechen. Schade, dass ich am nachsten Morgen wieder bei Bayer antreten musste...aechz.
Fazit aus Yangshuo: Es ist sehr schoen da unten und man kann sehr gut Wandern und Fahrrad fahren und so am besten die Gegend erkunden und einen kleinen Einblick in das Leben der Landbevoelkerung erhaschen, aber die Grosse Mauer ist definitiv beeindruckender und bleibt mein bisher ungeschlagenes China-Highlight.

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