Montag, 29. Mai 2006
Ich habe es geschafft...
ich habe mir eine Magenvestimmung geholt. Habe eigentlich darauf die ersten Wochen gewartet, es kam nix, an alles mögliche herangewagt, auf der Straße gegessen (Seestern, Schlange, Spießchen)und in kleinen, versifften Restaurants (Frosch, Dumplings) und es ist alles gut gegangen. Nunja, nach dem Teppanyki am Samstag ging es mir Sonntag nicht so toll. In Kombination mit meiner Erkältung war ich dann gestern ziemlich ausgeknockt und habe nur den ganzen Tag im Bett gelegen und Filme geguckt. Kann "Die Geisha" und vor allem "Populärmusik aus Vittula" nur empfehlen.
Aber heute geht es wieder besser. Musste zwar um 6 Uhr aufstehen, weil wir ein Assessmentcenter in Caojing hatten, aber sonst geht es wieder besser. Nur der Schnupfen nervt noch was.

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Woche nach Beijing
Nach dem anstregendem Wochenende wollte ich mich eigentlich ein bisschen erholen. Aber Arbeit war stressig und dann ging es abends mit den anderen Praktis weg. Dienstag sind wir ins "Jazz and Blues" gegangen, einer super netten Bar mit einer tollen Jazzband und Donnerstag waren wir Spießchen essen in einem kleinem, etwas versifften Restaurant in der Nähe von Kims Wohnung. Man bestellt sich dort viele verschiedene Sachen und grillt sie auf dem tischeigenem Grill. Eine heiße, aber leckere Angelegenheit. Da habe ich mich auch mal an Frosch herangewagt...(Mirco möge mir verzeihen) Ist aber nicht mein Fall, schmeckt nach Fisch und hat die Konsistenz von Hühnerfleisch, abgesehen davon ist es etwas seltsam an einem Froschfuss zu knabbern. Nun ja, dann hätte ich das auch mal probiert...aber bei Hund und Katze setzt es bei mir aus, dass muss dann doch nicht sein (jedenfalls bewusst Hund oder Katze essen...)
Freitag habe ich mir eine Auszeit gegönnt, war echt super platt von der Woche und hatte mir eine leichte Erkältung eingefangen.
Samstag haben wir die ultimative Shoppingfalle in Shanghai gefunden-Pearl City. Seufz, mein finanzieller Ruin. Stellt euch eine Etage mit Schmuckgeschäften vor, in denen Perlen und Halbedelsteine verkauft werden. Sind zwar nur Süsswasserperlen, aber sehen echt gut aus. Dann kann man sich selber seine Ketten, Ohrringe, Armbänder und Ringe zusammenstellen lassen und nach einer Stunde hat man seine individuelle, persönliche 3-Meter Perlenkette. Und das total günstig...die waren da so günstig, dass ich nicht mal gehandelt habe. Und das i-Tüpfelchen an dem ganzen ist, dass kaum Leute da sind und man in Ruhe einkaufen kann und die Händler sind auch noch total freundlich zu den Kunden. Wie gesagt, die Shoppingfalle schlichtweg und wir haben uns gerne einfangen lassen :)))))
Abends traf ich mit den anderen im Gintei, da Kim Geburtstag hatte und Anna ihren letzten Abend in Shanghai feiern wollte. Nach einem Abstecher in der Babarossa Bar sind wir in die berühmte Bar Rouge gefahren. Die BAr Rouge ist einer der bekanntesten Bars in Shanghai und liegt direkt am Bund mit einer Dachterasse nach Pudong blickend. Ab und zu wird die Bar angezündet und man kann sich Riesenflaschen Champagner bestellen... Ist ja ganz nett, aber so viele Snobs, Tussis und Möchtegernhelden wie in der Bar Rouge habe ich noch nie gesehn. Die Musik war cool und auch die Lage, aber die Leute waren nicht so ganz mein Fall. Naja, man kann dort hingehen und sich Snobs angucken, dann hat man was zu lachen. Habe es dann auch nicht lange ausgehalten und bin gegen 3 nach Hause abgehauen.

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Sommerpalast
Montag morgen bin ich mit Nina zum Sommerpalast gefahren, der ehemaligen Sommerresidenz der Kaiserin Cixi. Diesem Namen begegnet man in Beijing ziemlich oft. Sie wird als machthungrige, integrante, und verruchte Frau dargestellt, die 3 Kaiser (der Vater ihres Sohnes, ihr Sohn und ihr Neffe) miterlebt hat und ihre Interessen durchzusetzen wusste. Sie ließ ihren Neffen Kaiser Guangxu gefangen nehmen und übernahm für diesen die Amtsgeschäfte, da der junge Kaiser Reformen in Richtung einer konstituellen Monarchie durchführen wollte. Eine andere Geschichte ist, dass sie auf dem Sterbebett noch Guangxu vergiften ließ, dann Pu Yi zum Nachfolger erklärte und dann einen Tag später starb sie. Oder sie ließ einen Eunuchen zu Tode prügeln, weil dieser beim Schach ein Pferd der Kasierwitwe geschlagen hatte...solche Geschichten hört man oft in Beijing, aber anscheinend war sie auch sehr beliebt beim Volk.
Der Sommerpalast wurde, nach der Zerstörung des alten Palastes durch die Europäer, mit veruntreuten Geldern für den Flottenaufbau wiederaufgebaut. Er liegt nordwestlich von der Verbotenen Stadt in einer Hügellandschaft an einem großem See.
Leider wurde ein Teil des Palastes gerade renoviert, aber dass was wir gesehen haben, war echt schön. Der Sommerpalast hat mir noch besser als die Verotene Stadt gefallen. Man konnte sich die zahlreichen Gebäude und Paläste anschauen oder einfach durch den Wald spazieren.
Leider mussten wir nachmittags wieder zurück in die Stadt, da Nina ihren Zug nach Beijing und ich meinen Flieger erwischen musste. Vorher haben wir den Tiananmen Platz noch einen Besuch abgestattet, da Nina ihn noch nicht kannte. Der ganze Platz war mit chinesischen und deutschen Flaggen geschmückt. Ich hatte vergessen, dass Merkel nach China an diesem Tag kommen sollte und Beijing wurde deswegenb ein bisschen rausgeputzt. Auf dem Rückflug nach Shanghai sind wir zur gleichen Zeit in Pudong gelandet, ich habe die Maschine gesehn (nettes Teil!). Ein Berliner lacht vielleicht darüber, er sieht Staatsgäste wahrscheinlich jeden Tag, aber ich finde es trotzdem witzig mit der Bundeskanzlerin zur gleiche Zeit auf den Flughafen zu landen.
Der Rückflugf hat erstaunlich gut geklappt und wir sind pünktlich in Pudong gelandet.
Beijing ist eine tolle Stadt mit freundlichen Menschen (netter als in Shanghi jedenfalls), unglaublich viel Geschichte und Kultur und ich hätte gerne noch ein paar Tage drangehangen, um auch noch ein paar anderer Sachen anzuschauen oder einfach durch die Gassen zu spazieren. Aber dazu war leider keine Zeit, 3 Tage sind einfach zu knapp. Absolutes Highlight war die Mauer und ich glaube, die wird so schnell nicht zu übertreffen sein.

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Die Große Mauer
Am Sonntag sollte es endlich zur Großen Mauer gehen. Ich hatte die Wandertour von Jinshanling nach Simatai gebucht. Dieses Teilstück lag ungefähr 3 Stunden Busfahrt vom Zentrum entfernt, aber dafür sollten dort weniger Touris sein.
Wieder hieß es, um halb sieben aufstehn, aber diesmal kam auch ein Bus, um mich und ein paar Amis abzuholen. Wir wurden zu einem Treffpunkt gefahren, wo wir in einen anderen Bus umstiegen. Außerdem kamen noch mehr Leute aus anderen Hostels. Wir waren eine ziemlich buntgemischte, internationale Truppe. Wir hatten Amis, Australier, Engländer, einen Iren, einen Franzosen, einen Spanier und halt mich dabei. Ein paar arbeiteten in China als Sprachlehrer (Nativespeaker werden wohl verzweifelt als Englischlehrer gesucht), die Gruppe Amis waren für ein Projekt hier, eine australische Uniprofessorin, ein Engländer arbeitet demnächst in Pakistan als Mediziner...wie gesagt, eine sehr bunte Truppe. Aber das fand ich erst später heraus. Auf der Hinfahrt haben die meisten noch etwas Schlaf nachgeholt (wie auch ich, ziemlich ungemütlich).
Wir bauchten erst einmal ewig, um aus Beijing rauszukommen, da die Stadt sehr weitläufig ist. Aber nach und nach wurden die Häuser weniger und unser alter Bus öchelte in die Hügellandschaft hoch. Herrlich, grüne Hügel, Felder und wenige Menschen.
Nach gut 3 Stunden kamen wir in Jinshanling an, dass mitten im Nirgendwo lag. Es gab ein Kassenhäuschen, ein Klo und Souvenirgeschäfte. Wir hatten die Wahl entweder mit einem Sessellift auf den Hügel zu fahren oder über Treppen selber zu laufen. Wir haben das Laufen gewählt, das musste sein:)) War super anstregend, aber sobald wir die ersten Blicke auf die Mauer werfern konnten, war das sofort wieder vergessen.
Ich kann es schlecht beschreiben, was wir gesehen haben,als wir endlich oben auf der Mauer standen. Wir sind auf einen Wachturm geklettert und haben nur noch gestaunt, es war einfach so schön. Ein endlos wirkendes Meer von schroffen Hügel erstreckte sich vor uns, das weiter entfernt im Dunst versank. Und mitten durch verlief die Große Mauer von Hüglspitze zu Hügelspitze, in rgelmäßigen ABständen von Wachtürmen unterbrochen. Unglaublich. Hier kommen ein paar Fotos, dass müsst ihr euch selber anschauen:))))











Jefenfalls war es toll dort oben zu stehen. Aber wir mussten uns losreißen, denn um 15 Uhr wollte uns der Bus in Simatai wieder abholen. Ungefähr 4 Stunde Wandertour, mehere Hügel und 30 Wachtürme standen uns bevor. Und es war echt hart. In Jinshanling ist die Mauer schon teilweise restauriert und das Wandern darauf geht recht "einfach" im Vergleich was dann später kam. Die Mauer geht auf und ab und teilweise sind die Treppen so steil, dass wir auf Händen und Füßen geklettert sind. Schwieriger wurde es dann, als dann nicht mehr repariert war und man höllisch aufpassen musste nicht auf dem losem Geröll auszurutschen, den es gab keine Absicherung nach unten. Wer einen Abgang machte konnte ziemlich weit heruntersegeln. Aber keine Sorge hört sich gefährlicher an, als es war. Man musste einfach ein bisschen vorsichtig sein. Außerdem hatten wir ja unsere mongolischen Führer. Als wir auf der Treppe zur Mauer hochgewandert sind, wurde unsere Gruppe von einheimischen Dorfbewohnern überrannt. Jeder dieser Leute teilte sich einem von uns zu und wich uns nicht mehr von der Seite. Erst fand ich das ziemlich lästig, aber ich hatte eine sehr nette Mongolin , die mir virl über die Mazer erzählte, kleine Geschichten, die Namen der Türme (Jeder dieser Türme hat einen Namen, krass! und ich habe nur 30 gesehn) und führte mich über die gefährlichen Stellen.
Nach der Hälfte verließen uns die Leute wieder und ich bin jetzt stolzer Besitzer eines Panoramerbildes der Mauer:)
Nach dem 15. Turm wurde es erst richtig interessant. Da waren keine Leute mehr unterwegs, ich war mit 3 anderen die letzten unserer Gruppe. Wir setzen uns auf ein paar Mauerbruchstücke und genossen einfach die unglaubliche Landschaft und die Ruhe dort. Einfach genial.
Während der ganzen Tour konnte ich mich nicht sattsehen, hinter jedem Wachturm oder jeder Kuppe schien sich noch ein schöneres Bild zu erschließen...
Aber leider ging dieser Nachmittag viel zu schnell um und allzu schnel erreichten wir Simatai nach ungefähr 4 1/2 Stunden wandern. Unten im Tal warteten schon die anderen auf uns, saßen faul in der Sonne und tranken Bier.
ZUrück in die Stadt brauchten wir wieder 3 Stunden. Ziemlich ko kam ich im Hostel an und wurden von Nina abgefangen. Ich hatte sie einen Tag vorher kennengelernt, sie war mit ein paar Freunden in Beijing, die aber schon einen Tag abgereist waren.
Sie wollte auf den Nachtmarkt gehen, wo alles mögliche an Essen angeboten wir. Kurzentschlossen bin ich dann mitgegangen. Wenn ich alles möglich sage, dann meine ich das auch. Da konnte man Seesterne, Skorpione, Schnecken, Maden, Heuschrecken, Schlangen, Krebse, Garnelen und und und essen...als Nachtisch konnte man sich Bananenbälle, Melone oder Kokosnuss holen. Letztendlich habe ich nur an Schlange und Seestern herangewagt. Seestern ist interessant zu essen. Außen sehr knusprig und innen weich und schmeckt natürlich fischig. Die Schlange war etwas ungewöhnlich wegen des Knorpels, den man mit essen musste, aber lecker. An die Skorpione habe ich mich nicht herangewagt...das waren handgroße, schwarze noch mit Stachel bewehrte Viecher. Nä, dass war mir zuviel.
Später haben wir uns noch mit Susanne auf ein Tsingtao getroffen und ein bisschen gequatscht.

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