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Montag, 10. April 2006
Ätzwetter
trimmi, 18:34h
10. April 2006: Waschküche Shanghai, es waren heute um die 20 Grad und alles voller Nebel (die andere Flussseite war kaum zu sehen, kann einen depressiv machen. Meine Haare sahen einsteinsmäßig aus und es war unangenehm schwül. Gut das die Klimaanlage arbeitet im Büro. Viel zu tun auf der Arbeit, wir haben von Deutschland bis Mai eine Deadline gesetzt bekommen und wissen noch nicht so genau, ob wir bis dahin fertig werden, vor allem weil uns auch eine Woche durch die Feiertage im Mai fehlen wird. Außerdem stand noch ein Meeting für das Procurement-Tool an, in dem wir den Workflow festgelegt und Probleme und Anforderungen geklärt haben. Am Mittwoch haben wir nämlich eine Telefonkonferenz mit SAP und Bayer in Deutschland, um uns ein SAP-Procurement-Tool vorführen zu lassen. Ich bin ja mal gespannt, was SAP angeht habe ich keine Ahnung. Viele sind auch ziemlich kritisch SAP gegenüber eingestellt. Mal schauen, was die uns anbieten werden.
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Stoffmarkt
trimmi, 18:33h
8.April 2006. Dieser Tag stand ganz im Zeichen des Shoppens, nämlich auf dem Stoffmarkt, der in ein komplett neues Gebäude umgezogen war. Da könnte ich mich ja richtig totkaufen. Man kann sich alles dort maßschneidern oder kopieren lassen. Habe 2 Blusen, eine Hose und einen Sommermantel in Auftrag gegeben, konnte mir von Stoff, Farbe und Schnitt alles selber aussuchen. Ist vielleicht besser als sich mit den chinesischen Größen herum zu schlagen. Nur ein Schuhgeschäft mit meiner Größe habe ich noch nicht gefunden. Danach schlenderten wir noch durch die Altstadt von Shanghai, die ungefähr so ist, wie man sich eine chin. Stadt vorstellt. Kleine Gasse, überall hängt Wäsche, keine Autos, diese typischen Dächer und alte Männer mit Bart sitzen im Hauseingang und gucken sich die Passanten an. Sehr schön auf jeden Fall, man muss aber auch mit den Gerüchen klar kommen, die sind nicht angenehm und ich rede nicht vom stinky Tofu.


Abends trafen wir uns im Malone´s, wo eine Lifeband Rockklassiker zum besten gibt. War ganz ok, aber mir hingen mal wieder zu viele Westler herum.


Abends trafen wir uns im Malone´s, wo eine Lifeband Rockklassiker zum besten gibt. War ganz ok, aber mir hingen mal wieder zu viele Westler herum.
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Stressige Woche
trimmi, 18:32h
Letzte Woche war viel los, hatte ziemlich viel auf der Arbeit um die Ohren, was man vielleicht auch daran merkt, dass ich den Blog erst heute update..*hüstel*. Zwei neue Kollegen (Isabel und James) sind zu unserer Abteilung gestoßen und wir hatten die ganze Woche Einführungs- und Informationsmeetings ohne Ende. Anstrengend. Ich fand es zwar sehr nett, dass ich als Praktikant alles mitmachen durfte, aber ehrlich gesagt, nach dem 3. Tag hatte ich die Schnauze voll und konnte nicht mehr ruhig sitzen. Haben dann mittags neue Restaurants ausprobiert unter anderem ein Vegetarier-Restaurant, in dem alles aus Gemüse gemacht wird, selbst das Fleisch und das Seefood. Auf der Karte stand auch „Veggie-Apehead“, und ich bin nichtso sicher, ob ich einem Restaurant trauen soll, dass Affenkopf aus Gemüse und Gemüsegranelen schmecken nach echten Garnelen anbietet. Sehr suspekt das ganze, war aber lecker. Also, mein Gericht, nicht das Affenhirn.
Mittwochs trafen wir uns (Sönke, Susanne und ich) mit Kim, Sonja und Arne vom Stammtisch im Windows an der Huaihai Lu. Neben den billigen Getränken kann man da auch Dart spielen und wir haben ein paar Amis im Duell besiegt. Hehe. Freitag konnte ich dann endlich meine normale Arbeit erledigen, weil die anderen alle in einem Seminar über allgemein Bayer waren und zum Glück brauchte ich das nicht. Abends hieß es dann Mural, so langsam wird das immer netter da, weil ich mehr Leute da kenne und freitags treffe.
Mittwochs trafen wir uns (Sönke, Susanne und ich) mit Kim, Sonja und Arne vom Stammtisch im Windows an der Huaihai Lu. Neben den billigen Getränken kann man da auch Dart spielen und wir haben ein paar Amis im Duell besiegt. Hehe. Freitag konnte ich dann endlich meine normale Arbeit erledigen, weil die anderen alle in einem Seminar über allgemein Bayer waren und zum Glück brauchte ich das nicht. Abends hieß es dann Mural, so langsam wird das immer netter da, weil ich mehr Leute da kenne und freitags treffe.
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Die alte Hauptstadt Nanjing
trimmi, 18:27h
1.April –2. April 2006
Jippi, wir fahren nach Nanjing oder Jingling, einer uralten und sehr geschichtsträchtigen Stadt in China. Morgens um halb neun sollte der Zug Shanghai nach Nanjing gehen. Zugfahren in China soll ja ein Abenteuer an sich sein und ich war echt gespannt darauf, wie es werden würde. Von Nanjing habe ich gegenteilige Dinge gehört, manche fanden die Stadt sehr interessant und andere waren froh dort wieder schnell weg zu kommen.
Ein bisschen muss ich noch von der Geschichte hier erzählen, jedenfalls, was mit Nanjing zu tun hat. Ich muss zugeben so wirklich viel weiß ich nicht von chinesischer Geschichte, höchstens dass es mal ein paar Ming-Kaiser gab, in deren Zeit nette Vasen hergestellt wurden und dass die Engländer den Opiumkrieg angezettelt haben. Das war es auch. Ich weiß nicht wie es euch geht, deswegen müsst ihr jetzt mitleiden :). Nanjing spielt übrigens in den eben genannten Dingen eine wichtige Rolle. Im 14.Jahrhundert bestieg der erste Ming-Kasier den Thron und machte Nanjing zu seiner Hauptstadt. Aus der Zeit ist die Stadtmauer, die längste je gebaute Stadtmauer mit 30km Länge, und das Grab dieses Kaisers erhalten. Allerdings wurde dann von seinem Enkel die Hauptstadt nach Bejing verlegt und die Stadt verlor an Bedeutung. Im Opiumkrieg erzwangen die Engländer nach der Bombardierung von Shanghai und Nanjing im „Vertrag von Nanjing“ 1842 die Öffnung von Shanghai und anderer Städte für den Außenhandel mit den Europäern und Hongkong ging in den Besitz der Engländer über. Die folgenden Zeiten waren vom Zerfall des Kaiserreichs, Bürgerkrieg und Invasion der Japaner geprägt, die in Nanjing 1937-38 300.000 Bewohner umbrachten (die Chinesen hassen die Japaner abgrundtief und das Massaker von Nanjing ist nur eines von vielen Beispielen, wie die Japaner während der Besetzung in China gewütet haben). Ihr könnt das aber auch alles selber nachlesen, ich habe einen rechten guten Text im Internet gefunden, da bekommt man einen schnellen Überblick über die Geschichte und ich langweile euch nicht zu sehr hierJ
Die ganz Nanjing-Reise war recht spontan geplant. Sönkes Mitbewohner, DingAn, hatte geschäftlich in der Stadt zu tun und hatte sich angeboten, uns dort ein Hotel zu besorgen und die Stadt zu zeigen. Sehr cool, denn wen man mit einem Chinesen unterwegs ist, bekommt man viel mehr zu sehen und es wird alles ein bisschen einfacher.
Leider war an dem Wochenende Ahnenfest und viele fuhren zu den Gräbern ihrer Ahnen oder machten Ausflüge, um als Familie zusammen zu sein. Zugkarten besorgen war dann ein leichter Krampf. Eine Kollegin hatte, da es keine Rückfahrkarten mehr gab, nur die Hinfahrtkarten geholt...Und irgendwie war von Shanghai aus auch keine Rückfahrttickets mehr zu besorgen. Ich sah mich schon Sonntagnacht in Nanjing sitzen und den ersten Zug am Montag nach Shanghai nehmen (habe meine Chef schon mal vorgewarnt :) Freitag hatten wir dann aber doch Karten, weil DingAn schon in Nanjing war und dort gab es noch Karten, allerdings nur Hardseater, na ja, muss man nicht verstehen. Hauptsache wir kamen wieder zurück.
Freitagabend hatte Schalli seinen letzten Abend in Shanghai und den mussten wir natürlich gebührlich feiern. Mit 10 oder mehr Leuten trafen wir uns im Gintei, was witzig war mit so vielen Leuten. Habe diesmal Seeigel probiert, ist gar nicht so schlecht, nur ein bisschen schleimig, und einen von den Caojing-Ingenieuren kennengerlernt, der Basketball spielt und auch noch aus Köln kommt und in Brühl jahrelang Landesliga gespielt hat. Irgendwo in Puxi spielen die regelmäßig mittwochs und er wollte mir auf jeden Fall bescheid geben, wo sie sich treffen. Jippi., meine Basketball-Durststrecke schien vorbei zu sein!
Ich habe eine Geschichte gehört, wo ich nicht weiß, ob sie wahr, aber sie ist den Chinesen durchaus zu zutrauen. Überall in Shanghai werden von Straßenhändlern kleine Welpen verkauft, total süß und niedlich. Eine Familie mit einem kleinem Jungen spazierte über einen Markt in Shanghai, wo dann unter anderem auch die kleinen Hunde verkauft werden. Der Junge quengelte so lange herum, bis seine Eltern ihm einen kauften. Da sie aber noch über den Markt schlendern wollten, sollte der Händler noch auf den Hund aufpassen, sie würden ihn später abholen (keiner sprach chinesisch und man verständigte sich mit Händen und Füßen). Als sie nach ein paar Stunden zurückkamen, und der Junge sich voll auf seine neuen Spielfreund freute, holte der Händler fröhlich strahlend einen Beutel heraus mit dem schon „vorbereiteten“ (sprich geschlachteten) Hund hervor. Leider weiß ich nicht, wie die Eltern DAS dem Kind erklärt haben. Ich weiß, ist makaber und ekelig, aber ich finds trotzdem irgendwie witzig, wahrscheinlich wird man ein bisschen galgenhumorig, wenn es ums Essen hier geht und man schon morgens einen Entenschnabel zum Frühstück angeboten bekommt.
Aber ich schweife ab, und wir sind noch längst nicht in Nanjing angekommen. Halb neun fuhr der Zug am Shanghaier Nordbahnhof ab. Hieß für mich 6 Uhr aufstehen, was entsprechend schwer viel nach dem Freitagabend. 1.Problem war Sönke und Daniela zu finden, da es 2 Metrostationen im Bahnhof gibt und wir uns am Exit 1 treffen wollten, 2. Problem, es waren Menschen ohne Ende unterwegs (und die Chinesen sind nicht wirklich alle so klein, wie man denkt) und 3. Problem, es gab zwei verschiedene Eingänge für Hardseater und Softseater (und die Bahnangestellten hatten gar keine Ahnung). Nachdem wir uns zum richtigen Eingang durchgekämpft hatten, unsere Rucksäcke durchleuchten ließen, durch die kilometerlangen Gänge gerannt waren, saßen wir dann 2 Minuten vor Abfahrt im Zug. Was für am Stress am frühen Morgen. Die Zugfahrt war angenehm, zwar voll, aber mit Klimaanlagen und Zugbegleiter reichten heißes Wasser für Tee oder Fertigsuppen und man konnte Obst und Softdrinks kaufen. In 3 Stunden schafften wir es nach Nanjing (ca. 300km östlich von Shanghai) für schlappe 80rmb. Im Zug trafen wir noch Steven und Karen, Freunde von DingAn, die mit uns die Stadt erkunden wollten. DingAn war selber nicht mitgekommen, weil er eine stressige Woche hatte. Nanjing hat 6 Mio. Einwohner, was in chinesischen Verhältnissen eine Kleinstadt ist, aber wenn man mit dem Bus einmal durch muss wie wir, um zum Hotel zu kommen, dann zieht sich das ganz schön. Das Hotel war spitze! Ich hatte mich schon auf ein Hotel der etwas unteren Kategorie eingestellt, aber das war es gar nicht. Wir hatten alle Doppelzimmer für 90rmb pro Nase, es war sauber, warmes Wasser (durchgehend, nicht wie bei mir in der Wohnung), Frühstück und echt gemütliche Betten. Und es lag total zentral. Direkt am Tempel, dem Einkaufsviertel der Stadt. Da wollten wir auch als erstes hin, weil wir alle Hunger hatten. Steven und Karen (ich kann es nur wiederhole, es war so gut, dass die beiden mit waren, abgesehen davon sind die beiden auch voll lieb) führten uns in ein Restaurant, in dem es Nanjinger Essen gab. In China bestellt man viele kleine Sachen für die ganze Gruppe, und jeder kann sich dann aus der Mitte was nehmen (jaja, man darf nicht drüber nachdenken, dass jeder mit seinem Stäbchen in die Gemeinschaftstöpfe geht...) So kann man echt viele Sachen probieren. Hier habe ich auch mal richtig leckeren Tofu in verschiedenen Varianten gegessen. Gar nicht so schlecht das Zeug, ich dachte, dass ist nur was für Vegetarier und schmeckt nach nichts oder stinkt erbärmlich. Aber der Tofu in dem Restaurant war echt lecker und ist eine gute Alternative zum ständigen Fleischessen hier. Nach dem Essen erkundeten wir weiter den Tempelbereich und besuchten dann auch den Tempel, der aber langweilig war. Und wir haben Erdnüsse gegessen, die sind ja so was von genial gewesen. Einfach nur kurz geröstet und schmecken richtig nach Erdnuss und nicht wie bei uns nur nach Salz. Sehr süchtigmachend! So langsam kam auch die Sonne raus und wir brachen mit dem Taxi (sind in hier noch klappriger als in Shanghai) zu einem Park auf. Dort gab es einen See, Kirschbäume blühten, echte Vögel (allerdings in Käfigen eingesperrt ) und es war herrlich ruhig. Alte Männer spielten Karten oder Schach, andere machten irgendwelche Übungen oder genossen einfach das schöne Wetter (was wir auch dann gemacht haben)
Abends suchten wir (besser gesagt, Karen und Steven) ein Restaurant im Tempel-Viertel und dann setzten wir uns noch in ein Teehaus, um kleinen Absacker zu trinken.
Sonntag mussten wir leider früh raus, weil es nur Frühstück bis 9 Uhr gab,...aber das war wenigstens lecker, das frühe Aufstehen hatte sich dann doch gelohnt. Heute stand richtig Kultur auf dem Programm. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind auf dem Zhongshan-Hügel, am Rand von Nanjing gelegen . Neben dem besagten Ming-Grab, einem Tempel und Gärten befindet sich dort das Grabmal von Dr. Sun Yat-sen, der 1912 die chinesische Republik gründete. Neben dem besagten Ming-Grab, einem Tempel und Gärten befindet sich dort das Grabmal von Dr. Sun Yat-sen, der in China und Taiwan als „Vater“ der chinesischen Republik betrachtet wird . Wie oben bereits erwähnt war das Kaiserreich Anfang des 20.Jahrhunderts zerrüttet und von den Westmächten geschwächt worden. Nach einem Aufstand antimonarchistischer Teile der Armee, revoltieren Arbeiter und Bauer in ganz China und innerhalb eines Monats erklärten 13 Provinzen ihre Unabhängigkeit von der Qing-Dynastie. In Nanjing traf sich die erste chinesische Volksversammlung, die Sun Yat-sen zum ersten Präsidenten der Republik China gewählt. 2 Monate später dankte der letzte Kaiser nach 5000 Jahren Kaiserreich ab (der Kaiser war damals PuYi, der aus dem berühmten Film).Ob Sun Yat-sen wirklich so eine große Rolle spielte wird inzwischen von vielen Historikern bezweifelt, aber er wird halt verehrt und nach seinem Tod wurde ihm ein prächtiges Grabmal in Nanjing erbaut. Und das wollten wir uns anschauen. Die Grabanlage ist riesengroß mit 31m2 und nimmt einen Großteil des Hügels ein. Aus weißen Marmor gebaut mit blauen Dächern liegt es mitten im Wald und zieht sich über eine ewiglange Treppe den Hang hoch. Am besten schaut ihr auch die Fotos an, es ist echt beeindruckend.

Wobei ich mir nicht so sicher bin, ob ich mehr von dem Gebäude oder von dem echten Wald mehr begeistert war. Die Luft war in Nanjing eh viel besser als in Shanghai und dadurch, dass wir herrlichste Wetter hatten, war das ganze sehr erholsam. Natürlich waren auch hier Menschen ohne Ende unterwegs, schließlich ist das Grabmal einer DER Besuchsziele in China, da Dr. Sun Yat-sen überall verehrt wird. Den Großteil nahmen dann auch Touristengruppen von Schülern bis Senioren ein, die alle witzige rote oder gelbe Kappen trugen, damit sie ihre Gruppe nicht verlieren (was eigentlich nichts gebracht hat, da noch mindestens 5 andere Tourigruppen genau dieselben Kappen getragen haben).
Ganz oben an der Treppe befindet sich das eigentlich Grab von Dr. Sun Yat-sen. Ich hätte gedacht bei der Bedeutung, die diesem Mann in China beigemessen wird, würden die Chinesen in tiefer Verehrung an dem Grab vorbeipilgern, zumindest wären sie respektvoll. Aber dem war absolut so nicht. Man musste sich in das Mausoleum reinkämpfen (es war wirklich ein Kampf und tierisches Gequetschte) und dann wurde man wie in einem Mahlstrom um das Grab herumgewirbelt und konnte einen kurzen Blick auf den Marmorsarg werfen. Nach weniger als einer Minute wurde man wieder aus der Grabkammer herausgetragen....und ruhig und respektvoll war das ganze gar nicht. Es war schon etwas seltsam.
Auf dem Rückweg den Hügel herunter erregten wir eine Menge Aufmerksamkeit. Nanjing liegt zwarnur 3 Stunden Zugfahrt von Shanghai entfernt, aber viele der Besucher dort hatten noch nie oder nur selten einen Westler gesehen. Und dann waren da Susanne, Daniela, Sönke und ich mit unseren hellen Haaren und Haut eine kleine Sensation. Aber nicht nur das die alle starrten, sie wollten auch Fotos mit uns machen! Die ersten paar Gruppenfotos waren ja witzig, aber nach dem 20. wurde es dann schon nervig. Vor allem konnten wir uns nicht einfach irgendwo auf eine Bank setzen, direkt kam einer an und fragte: „Can I take a picture with you?“ Und das waren nicht nur die Schüler, wir wurden von älteren Frauen und Männern gefragt...wir hätten Kapital daraus schlagen sollen, dann wären wir mit einem Plus aus Nanjing wieder gekommen. Ich frag mich, wie das ist, wenn man als Westler mitten durch die Provinz reist.
Am Fuß des Hügels gönnten wir uns ein Golfwägelchen, der uns zur Stadtmauer fuhr. Die Stadtmauer ist zu 2/3 noch erhalten und man kann auf ihr spazieren gehen. Was wir dann auch gemacht haben und richtig schön war, weil man einen super schönen Ausblick auf die Stadt und einen See hatte. Nach einem leckeren Mittagessen und einer ausgedehnten Pause sind wir unser Gepäck holen gegangen und zum Bahnhof gefahren. Der Bahnhof liegt genau auf der anderen Seite von dem See und wir wollten noch die letzten Sonnenstrahlen nutzen und uns ans Ufer setzen bevor der Zug nach Shanghai wieder zurückfuhr. An sich war die Uferpromenade sehr schön, nur kamen weil wir halt reiche Westler (und die einzigen an diesem Nachmittag) waren, direkt Bettlerkinder und Bettler an. Ich kann es nur wiederholen, man darf den Kindern nichts geben, so schwer es einem auch fällt. Ich habe Karen gefragt und sie hat mit einem ziemlich entschiedenem „No“ reagiert. Trotzdem war es ätzend. Nachdem wir uns an eine andere Stelle gesetzt hatten, hatten wir ein bisschen mehr Ruhe...aber ein fader Beigeschmack blieb da schon.
Die Zugfahrt im Hardseater war heftig. Der Zug war rappelvoll (auch nach chin. Verhältnissen) und die Leute standen 3 Stunden im Gang dicht an dicht bis wir in Shanghai ankamen. Es war laut, Kinder haben gebrüllt, laute Unterhaltungen und überall Essengeräusche und –gerüche (von der Toilette ganz zu schweigen...Brrr). Also, ein Tipp für zukünftige Chinareisende: Immer im Voraus eine Sitz im Softseater buchen, die 4 Euro sollte man sich gönnen (das war der Preisunterschied zwischen Hard-und Softseater für die Nanjing-Fahrt). Ziemlich fertig kamen wir in Shanghai an, und die Aussicht, am nächsten Morgen wieder zu arbeiten, behagte keinem so recht. Aber gelohnt hat sich die Reise auf jeden Fall, Nanjing ist viel chinesischer als Shanghai, sehr viel grüner und es gibt eine Menge zu sehen. Wir haben längst nicht alles besucht, dafür reichte einfach die Zeit nicht aus. Eine Sache muss ich noch erzählen. Susanne und ich suchten ein Taxi nach Pudong und wurden von einem Typen angequatscht, der uns für ganz billig Geld befördern würde. Nur 100rmb, Supersonderangebot nur für seine Freunde. Wir lachten ihn aus und suchten uns ein reguläres Taxi. Irgendwie fühlten wir uns wie echte Shanghaier, da wir nicht auf so einen Typen reinfielen und nicht wie ein Touri übers Ohr gehauen wurden. Das war irgendwie ein cooles Gefühl, das sich auch noch verstärkte, als wir an den vertrauten Wolkenkratzern und Straßen vorbeifuhren Richtung Pudong.
Fotos kommen später, ich habe noch keine von den anderen bekommen.
Jippi, wir fahren nach Nanjing oder Jingling, einer uralten und sehr geschichtsträchtigen Stadt in China. Morgens um halb neun sollte der Zug Shanghai nach Nanjing gehen. Zugfahren in China soll ja ein Abenteuer an sich sein und ich war echt gespannt darauf, wie es werden würde. Von Nanjing habe ich gegenteilige Dinge gehört, manche fanden die Stadt sehr interessant und andere waren froh dort wieder schnell weg zu kommen.
Ein bisschen muss ich noch von der Geschichte hier erzählen, jedenfalls, was mit Nanjing zu tun hat. Ich muss zugeben so wirklich viel weiß ich nicht von chinesischer Geschichte, höchstens dass es mal ein paar Ming-Kaiser gab, in deren Zeit nette Vasen hergestellt wurden und dass die Engländer den Opiumkrieg angezettelt haben. Das war es auch. Ich weiß nicht wie es euch geht, deswegen müsst ihr jetzt mitleiden :). Nanjing spielt übrigens in den eben genannten Dingen eine wichtige Rolle. Im 14.Jahrhundert bestieg der erste Ming-Kasier den Thron und machte Nanjing zu seiner Hauptstadt. Aus der Zeit ist die Stadtmauer, die längste je gebaute Stadtmauer mit 30km Länge, und das Grab dieses Kaisers erhalten. Allerdings wurde dann von seinem Enkel die Hauptstadt nach Bejing verlegt und die Stadt verlor an Bedeutung. Im Opiumkrieg erzwangen die Engländer nach der Bombardierung von Shanghai und Nanjing im „Vertrag von Nanjing“ 1842 die Öffnung von Shanghai und anderer Städte für den Außenhandel mit den Europäern und Hongkong ging in den Besitz der Engländer über. Die folgenden Zeiten waren vom Zerfall des Kaiserreichs, Bürgerkrieg und Invasion der Japaner geprägt, die in Nanjing 1937-38 300.000 Bewohner umbrachten (die Chinesen hassen die Japaner abgrundtief und das Massaker von Nanjing ist nur eines von vielen Beispielen, wie die Japaner während der Besetzung in China gewütet haben). Ihr könnt das aber auch alles selber nachlesen, ich habe einen rechten guten Text im Internet gefunden, da bekommt man einen schnellen Überblick über die Geschichte und ich langweile euch nicht zu sehr hierJ
Die ganz Nanjing-Reise war recht spontan geplant. Sönkes Mitbewohner, DingAn, hatte geschäftlich in der Stadt zu tun und hatte sich angeboten, uns dort ein Hotel zu besorgen und die Stadt zu zeigen. Sehr cool, denn wen man mit einem Chinesen unterwegs ist, bekommt man viel mehr zu sehen und es wird alles ein bisschen einfacher.
Leider war an dem Wochenende Ahnenfest und viele fuhren zu den Gräbern ihrer Ahnen oder machten Ausflüge, um als Familie zusammen zu sein. Zugkarten besorgen war dann ein leichter Krampf. Eine Kollegin hatte, da es keine Rückfahrkarten mehr gab, nur die Hinfahrtkarten geholt...Und irgendwie war von Shanghai aus auch keine Rückfahrttickets mehr zu besorgen. Ich sah mich schon Sonntagnacht in Nanjing sitzen und den ersten Zug am Montag nach Shanghai nehmen (habe meine Chef schon mal vorgewarnt :) Freitag hatten wir dann aber doch Karten, weil DingAn schon in Nanjing war und dort gab es noch Karten, allerdings nur Hardseater, na ja, muss man nicht verstehen. Hauptsache wir kamen wieder zurück.
Freitagabend hatte Schalli seinen letzten Abend in Shanghai und den mussten wir natürlich gebührlich feiern. Mit 10 oder mehr Leuten trafen wir uns im Gintei, was witzig war mit so vielen Leuten. Habe diesmal Seeigel probiert, ist gar nicht so schlecht, nur ein bisschen schleimig, und einen von den Caojing-Ingenieuren kennengerlernt, der Basketball spielt und auch noch aus Köln kommt und in Brühl jahrelang Landesliga gespielt hat. Irgendwo in Puxi spielen die regelmäßig mittwochs und er wollte mir auf jeden Fall bescheid geben, wo sie sich treffen. Jippi., meine Basketball-Durststrecke schien vorbei zu sein!
Ich habe eine Geschichte gehört, wo ich nicht weiß, ob sie wahr, aber sie ist den Chinesen durchaus zu zutrauen. Überall in Shanghai werden von Straßenhändlern kleine Welpen verkauft, total süß und niedlich. Eine Familie mit einem kleinem Jungen spazierte über einen Markt in Shanghai, wo dann unter anderem auch die kleinen Hunde verkauft werden. Der Junge quengelte so lange herum, bis seine Eltern ihm einen kauften. Da sie aber noch über den Markt schlendern wollten, sollte der Händler noch auf den Hund aufpassen, sie würden ihn später abholen (keiner sprach chinesisch und man verständigte sich mit Händen und Füßen). Als sie nach ein paar Stunden zurückkamen, und der Junge sich voll auf seine neuen Spielfreund freute, holte der Händler fröhlich strahlend einen Beutel heraus mit dem schon „vorbereiteten“ (sprich geschlachteten) Hund hervor. Leider weiß ich nicht, wie die Eltern DAS dem Kind erklärt haben. Ich weiß, ist makaber und ekelig, aber ich finds trotzdem irgendwie witzig, wahrscheinlich wird man ein bisschen galgenhumorig, wenn es ums Essen hier geht und man schon morgens einen Entenschnabel zum Frühstück angeboten bekommt.
Aber ich schweife ab, und wir sind noch längst nicht in Nanjing angekommen. Halb neun fuhr der Zug am Shanghaier Nordbahnhof ab. Hieß für mich 6 Uhr aufstehen, was entsprechend schwer viel nach dem Freitagabend. 1.Problem war Sönke und Daniela zu finden, da es 2 Metrostationen im Bahnhof gibt und wir uns am Exit 1 treffen wollten, 2. Problem, es waren Menschen ohne Ende unterwegs (und die Chinesen sind nicht wirklich alle so klein, wie man denkt) und 3. Problem, es gab zwei verschiedene Eingänge für Hardseater und Softseater (und die Bahnangestellten hatten gar keine Ahnung). Nachdem wir uns zum richtigen Eingang durchgekämpft hatten, unsere Rucksäcke durchleuchten ließen, durch die kilometerlangen Gänge gerannt waren, saßen wir dann 2 Minuten vor Abfahrt im Zug. Was für am Stress am frühen Morgen. Die Zugfahrt war angenehm, zwar voll, aber mit Klimaanlagen und Zugbegleiter reichten heißes Wasser für Tee oder Fertigsuppen und man konnte Obst und Softdrinks kaufen. In 3 Stunden schafften wir es nach Nanjing (ca. 300km östlich von Shanghai) für schlappe 80rmb. Im Zug trafen wir noch Steven und Karen, Freunde von DingAn, die mit uns die Stadt erkunden wollten. DingAn war selber nicht mitgekommen, weil er eine stressige Woche hatte. Nanjing hat 6 Mio. Einwohner, was in chinesischen Verhältnissen eine Kleinstadt ist, aber wenn man mit dem Bus einmal durch muss wie wir, um zum Hotel zu kommen, dann zieht sich das ganz schön. Das Hotel war spitze! Ich hatte mich schon auf ein Hotel der etwas unteren Kategorie eingestellt, aber das war es gar nicht. Wir hatten alle Doppelzimmer für 90rmb pro Nase, es war sauber, warmes Wasser (durchgehend, nicht wie bei mir in der Wohnung), Frühstück und echt gemütliche Betten. Und es lag total zentral. Direkt am Tempel, dem Einkaufsviertel der Stadt. Da wollten wir auch als erstes hin, weil wir alle Hunger hatten. Steven und Karen (ich kann es nur wiederhole, es war so gut, dass die beiden mit waren, abgesehen davon sind die beiden auch voll lieb) führten uns in ein Restaurant, in dem es Nanjinger Essen gab. In China bestellt man viele kleine Sachen für die ganze Gruppe, und jeder kann sich dann aus der Mitte was nehmen (jaja, man darf nicht drüber nachdenken, dass jeder mit seinem Stäbchen in die Gemeinschaftstöpfe geht...) So kann man echt viele Sachen probieren. Hier habe ich auch mal richtig leckeren Tofu in verschiedenen Varianten gegessen. Gar nicht so schlecht das Zeug, ich dachte, dass ist nur was für Vegetarier und schmeckt nach nichts oder stinkt erbärmlich. Aber der Tofu in dem Restaurant war echt lecker und ist eine gute Alternative zum ständigen Fleischessen hier. Nach dem Essen erkundeten wir weiter den Tempelbereich und besuchten dann auch den Tempel, der aber langweilig war. Und wir haben Erdnüsse gegessen, die sind ja so was von genial gewesen. Einfach nur kurz geröstet und schmecken richtig nach Erdnuss und nicht wie bei uns nur nach Salz. Sehr süchtigmachend! So langsam kam auch die Sonne raus und wir brachen mit dem Taxi (sind in hier noch klappriger als in Shanghai) zu einem Park auf. Dort gab es einen See, Kirschbäume blühten, echte Vögel (allerdings in Käfigen eingesperrt ) und es war herrlich ruhig. Alte Männer spielten Karten oder Schach, andere machten irgendwelche Übungen oder genossen einfach das schöne Wetter (was wir auch dann gemacht haben)
Abends suchten wir (besser gesagt, Karen und Steven) ein Restaurant im Tempel-Viertel und dann setzten wir uns noch in ein Teehaus, um kleinen Absacker zu trinken.
Sonntag mussten wir leider früh raus, weil es nur Frühstück bis 9 Uhr gab,...aber das war wenigstens lecker, das frühe Aufstehen hatte sich dann doch gelohnt. Heute stand richtig Kultur auf dem Programm. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind auf dem Zhongshan-Hügel, am Rand von Nanjing gelegen . Neben dem besagten Ming-Grab, einem Tempel und Gärten befindet sich dort das Grabmal von Dr. Sun Yat-sen, der 1912 die chinesische Republik gründete. Neben dem besagten Ming-Grab, einem Tempel und Gärten befindet sich dort das Grabmal von Dr. Sun Yat-sen, der in China und Taiwan als „Vater“ der chinesischen Republik betrachtet wird . Wie oben bereits erwähnt war das Kaiserreich Anfang des 20.Jahrhunderts zerrüttet und von den Westmächten geschwächt worden. Nach einem Aufstand antimonarchistischer Teile der Armee, revoltieren Arbeiter und Bauer in ganz China und innerhalb eines Monats erklärten 13 Provinzen ihre Unabhängigkeit von der Qing-Dynastie. In Nanjing traf sich die erste chinesische Volksversammlung, die Sun Yat-sen zum ersten Präsidenten der Republik China gewählt. 2 Monate später dankte der letzte Kaiser nach 5000 Jahren Kaiserreich ab (der Kaiser war damals PuYi, der aus dem berühmten Film).Ob Sun Yat-sen wirklich so eine große Rolle spielte wird inzwischen von vielen Historikern bezweifelt, aber er wird halt verehrt und nach seinem Tod wurde ihm ein prächtiges Grabmal in Nanjing erbaut. Und das wollten wir uns anschauen. Die Grabanlage ist riesengroß mit 31m2 und nimmt einen Großteil des Hügels ein. Aus weißen Marmor gebaut mit blauen Dächern liegt es mitten im Wald und zieht sich über eine ewiglange Treppe den Hang hoch. Am besten schaut ihr auch die Fotos an, es ist echt beeindruckend.


Wobei ich mir nicht so sicher bin, ob ich mehr von dem Gebäude oder von dem echten Wald mehr begeistert war. Die Luft war in Nanjing eh viel besser als in Shanghai und dadurch, dass wir herrlichste Wetter hatten, war das ganze sehr erholsam. Natürlich waren auch hier Menschen ohne Ende unterwegs, schließlich ist das Grabmal einer DER Besuchsziele in China, da Dr. Sun Yat-sen überall verehrt wird. Den Großteil nahmen dann auch Touristengruppen von Schülern bis Senioren ein, die alle witzige rote oder gelbe Kappen trugen, damit sie ihre Gruppe nicht verlieren (was eigentlich nichts gebracht hat, da noch mindestens 5 andere Tourigruppen genau dieselben Kappen getragen haben).
Ganz oben an der Treppe befindet sich das eigentlich Grab von Dr. Sun Yat-sen. Ich hätte gedacht bei der Bedeutung, die diesem Mann in China beigemessen wird, würden die Chinesen in tiefer Verehrung an dem Grab vorbeipilgern, zumindest wären sie respektvoll. Aber dem war absolut so nicht. Man musste sich in das Mausoleum reinkämpfen (es war wirklich ein Kampf und tierisches Gequetschte) und dann wurde man wie in einem Mahlstrom um das Grab herumgewirbelt und konnte einen kurzen Blick auf den Marmorsarg werfen. Nach weniger als einer Minute wurde man wieder aus der Grabkammer herausgetragen....und ruhig und respektvoll war das ganze gar nicht. Es war schon etwas seltsam.
Auf dem Rückweg den Hügel herunter erregten wir eine Menge Aufmerksamkeit. Nanjing liegt zwarnur 3 Stunden Zugfahrt von Shanghai entfernt, aber viele der Besucher dort hatten noch nie oder nur selten einen Westler gesehen. Und dann waren da Susanne, Daniela, Sönke und ich mit unseren hellen Haaren und Haut eine kleine Sensation. Aber nicht nur das die alle starrten, sie wollten auch Fotos mit uns machen! Die ersten paar Gruppenfotos waren ja witzig, aber nach dem 20. wurde es dann schon nervig. Vor allem konnten wir uns nicht einfach irgendwo auf eine Bank setzen, direkt kam einer an und fragte: „Can I take a picture with you?“ Und das waren nicht nur die Schüler, wir wurden von älteren Frauen und Männern gefragt...wir hätten Kapital daraus schlagen sollen, dann wären wir mit einem Plus aus Nanjing wieder gekommen. Ich frag mich, wie das ist, wenn man als Westler mitten durch die Provinz reist.
Am Fuß des Hügels gönnten wir uns ein Golfwägelchen, der uns zur Stadtmauer fuhr. Die Stadtmauer ist zu 2/3 noch erhalten und man kann auf ihr spazieren gehen. Was wir dann auch gemacht haben und richtig schön war, weil man einen super schönen Ausblick auf die Stadt und einen See hatte. Nach einem leckeren Mittagessen und einer ausgedehnten Pause sind wir unser Gepäck holen gegangen und zum Bahnhof gefahren. Der Bahnhof liegt genau auf der anderen Seite von dem See und wir wollten noch die letzten Sonnenstrahlen nutzen und uns ans Ufer setzen bevor der Zug nach Shanghai wieder zurückfuhr. An sich war die Uferpromenade sehr schön, nur kamen weil wir halt reiche Westler (und die einzigen an diesem Nachmittag) waren, direkt Bettlerkinder und Bettler an. Ich kann es nur wiederholen, man darf den Kindern nichts geben, so schwer es einem auch fällt. Ich habe Karen gefragt und sie hat mit einem ziemlich entschiedenem „No“ reagiert. Trotzdem war es ätzend. Nachdem wir uns an eine andere Stelle gesetzt hatten, hatten wir ein bisschen mehr Ruhe...aber ein fader Beigeschmack blieb da schon.
Die Zugfahrt im Hardseater war heftig. Der Zug war rappelvoll (auch nach chin. Verhältnissen) und die Leute standen 3 Stunden im Gang dicht an dicht bis wir in Shanghai ankamen. Es war laut, Kinder haben gebrüllt, laute Unterhaltungen und überall Essengeräusche und –gerüche (von der Toilette ganz zu schweigen...Brrr). Also, ein Tipp für zukünftige Chinareisende: Immer im Voraus eine Sitz im Softseater buchen, die 4 Euro sollte man sich gönnen (das war der Preisunterschied zwischen Hard-und Softseater für die Nanjing-Fahrt). Ziemlich fertig kamen wir in Shanghai an, und die Aussicht, am nächsten Morgen wieder zu arbeiten, behagte keinem so recht. Aber gelohnt hat sich die Reise auf jeden Fall, Nanjing ist viel chinesischer als Shanghai, sehr viel grüner und es gibt eine Menge zu sehen. Wir haben längst nicht alles besucht, dafür reichte einfach die Zeit nicht aus. Eine Sache muss ich noch erzählen. Susanne und ich suchten ein Taxi nach Pudong und wurden von einem Typen angequatscht, der uns für ganz billig Geld befördern würde. Nur 100rmb, Supersonderangebot nur für seine Freunde. Wir lachten ihn aus und suchten uns ein reguläres Taxi. Irgendwie fühlten wir uns wie echte Shanghaier, da wir nicht auf so einen Typen reinfielen und nicht wie ein Touri übers Ohr gehauen wurden. Das war irgendwie ein cooles Gefühl, das sich auch noch verstärkte, als wir an den vertrauten Wolkenkratzern und Straßen vorbeifuhren Richtung Pudong.
Fotos kommen später, ich habe noch keine von den anderen bekommen.
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